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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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in Sicherheit gebracht vor dem Chaos, das auf der Straße um sich griff; überall hatten sich Menschenmengen gebildet, und die Leute sahen sich nach dem Grund des Spektakels um. Alle Blicke waren auf das dreistö-ckige Parkhaus gerichtet, das inzwischen vor lauter Blaulichtern blinkte und strahlte wie ein Weihnachtsbaum. Dominick zählte nicht weniger als fünf Helikopter, die über ihnen am Himmel schwebten.
    Suchscheinwerfer tanzten auf dem Asphalt wie bei der Eröffnung eines Fünf-Sterne-Casinos in Las Vegas. Der Polizeihubschrauber des MBPD hielt sie in Schach und scheuchte die Kameras von der Szene weg, die sich auf dem Dach der Garage abspielte.
    Die Mitarbeiter der Spurensicherung waren gerade dabei, den Fahrstuhl auf Fingerabdrücke abzu-suchen, daher spurtete Dominick die Treppe hinauf, wo er sich an weiteren Beamten vorbeidrängen musste, die jeden Winkel des Treppenabsatzes fo-tografierten und filmten. Mindestens zwanzig Streifenwagen standen kreuz und quer auf dem Dach.

    Ein Krankenwagen und die Feuerwehr warteten in der Nähe, auch sie mit Blaulicht, doch beide wurden nicht mehr gebraucht. Ein einzelner Streifenwagen befand sich abseits, die Scheiben von innen dunkel ausgemalt. Nur die Fahrertür stand offen, ein schweres weißes Laken hing heraus auf den Asphalt.
    Überall plärrten Walkie-Talkies, klingelten Handys, Polizisten verständigten sich über den Radius, in dem die Straßensperren abgesteckt werden sollten, in der Hoffnung, dass sich der Killer vielleicht noch in Reichweite befand. Die angespannte Lage drohte in ein einziges Chaos umzukippen, als Sergeants und Lieutenants verschiedener Abteilungen ihre Befehle an ihre Untergebenen bellten. Auch Mark Gracker bellte Befehle, anscheinend war er ebenfalls erst kürzlich angekommen, und komman-dierte die FBI-Agenten herum, die er im Schlepptau hatte.
    Manny und Ted Nicholsby standen mit drei Männern vom MBPD zusammen, zwei davon sahen aus, als hätten sie geweint. Der dritte war auffallend bleich, und Dominick bemerkte das Erbrochene auf seinen Schuhspitzen. Manny warf Gracker einen Blick zu, der hätte töten können. Dominick sah ihm an, dass er Gracker am liebsten vom Dach geworfen hätte, hinunter zu den hungrigen Wölfen in Uniform, die nur auf so ein Arschloch gewartet hatten.
    Dominick ging direkt auf den einsamen Streifenwagen zu, dem niemand freiwillig zu nahe kommen wollte. Die dunklen Scheiben glänzten, als wären sie noch nass. Mit Latexhandschuhen an den Händen hob er das Laken an und wich zurück. «Schei-

    ße», flüsterte er.
    «Es ist schlimm, Dom», sagte jemand hinter ihm.
    Es war Marlon. Er sah fix und fertig aus. «In einem Radius von zehn Blocks wird jeder Winkel durchkämmt, und die Highway Patrol hat die Schnellstra-
    ßen gesperrt -»
    «Was zum Teufel ist das?», stöhnte Dominick, ohne den Blick abzuwenden. «Was zum Teufel ist hier passiert?»
    «Wie bei den anderen -», begann Marlon, doch Dominick würgte ihn ab.
    «Wo ist Chris? Wo ist Chris Masterson?», rief er und suchte die Menge auf dem Parkdeck ab.
    «Er ist hier irgendwo. Ich lass den Jungen suchen.» Marlon trat einen Schritt zurück und zückte das Nextel.
    In diesem Augenblick entdeckte er C. J. Sie stand ganz allein an der Tür zum Fahrstuhlschacht.
    Trotz der blinkenden roten und blauen Lichter, die über ihr Gesicht tanzten, sah Dominick, dass sie kreidebleich war. Sie hatte die Arme über der Brust verschränkt und starrte mit leerem Blick durch ihn hindurch auf den Streifenwagen.
    Was hatte sie hierzu suchen, verdammt nochmal?
    Auf dem Weg zu ihr versuchte er, in der Masse von Uniformierten und Zivilpolizisten Andy Maus von der Staatsanwaltschaft zu orten, doch er war nirgends zu entdecken.
    «Dom? Hey. Marlon sagt, du suchst nach mir.»
    Chris Masterson tauchte neben ihm auf.
    «Was zum Henker ist hier los?»
    Chris warf einen Blick auf den Streifenwagen.

    «Ein Sergeant aus Miami Beach. Louis Ribero, sechsunddreißig Jahre alt.»
    «Was ist passiert?»
    «Sieht nach demselben Täter aus», begann Chris zögernd. «Wieder die Krawatte, so viel ist klar. Kehle aufgeschlitzt und dann der Zungenmus-kel komplett -»
    «Was hat er mit den Augen gemacht?», unterbrach ihn Dominick schroff. «Was will uns der Irre damit sagen? Du bist der gottverdammte Experte!
    Was in Teufels Namen ist die Botschaft?»
    «Er hat ihm die Augen ausgestochen. Der Menge an Blut nach zu urteilen wahrscheinlich vor dem Tod. Ich bin nicht hundert Prozent sicher, aber in

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