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Morphium

Morphium

Titel: Morphium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sehr gefreut, Sie wiedergesehen zu haben, Mrs Bishop. Ich werde an den Sekretär und die Stühle denken.«
    Sie schüttelte ihr die Hand und ging weiter.
    Sie ging zum Bäcker und kaufte einen Laib Brot. Dann ging sie ins Milchgeschäft und kaufte ein halbes Pfund Butter und etwas Milch.
    Schließlich ging sie zum Kaufmann.
    »Ich möchte eine Paste für Sandwiches, bitte.«
    »Sofort, Miss Carlisle.« Mr Abbott selbst eilte diensteifrig herbei und schob seinen Angestellten beiseite. »Was hätten Sie denn gern? Lachs und Garnele? Truthahn und Zunge? Lachs und Anchovis? Schinken und Zunge?«
    Er nahm ein Glas nach dem anderen herunter und reihte sie auf dem Ladentisch auf.
    Elinor erklärte mit einem leisen Lächeln:
    »Ich finde immer, sie schmecken trotz ihrer unterschiedlichen Namen so ziemlich alle gleich.«
    Mr Abbott stimmte sofort zu.
    »In gewisser Weise vielleicht, ja. Aber sie sind natürlich sehr schmackhaft – sehr schmackhaft.«
    »Man hat sich eigentlich immer gefürchtet, Fischpasten zu essen; es hat doch Fälle von Fischvergiftung danach gegeben, nicht?«
    Mr Abbott machte ein entsetztes Gesicht.
    »Ich kann Ihnen versichern, das hier ist eine ausgezeichnete Marke – ganz verlässlich – wir haben nie eine Klage gehabt.«
    »Ich nehme also einmal Lachs und Anchovis und einmal Lachs und Garnelen. Danke.«
     
    Elinor Carlisle betrat die Anlagen von Hunterbury durch die Hintertür.
    Es war ein heißer, klarer Sommertag, die Wicken blühten. Der Untergärtner Horlick, der dageblieben war, um den Garten in Ordnung zu halten, begrüßte sie ehrerbietig.
    »Guten Morgen, Miss. Ich erhielt Ihren Brief. Sie werden die Seitentür offen finden. Ich habe die Läden und die meisten der Fenster geöffnet.«
    »Danke, Horlick.«
    Als sie weitergehen wollte, sagte der junge Mann etwas zaghaft:
    »Entschuldigen Sie, Miss – «
    Elinor wandte sich um.
    »Ja?«
    »Ist es wahr, dass das Haus verkauft ist? Ich meine, ist es ganz abgemacht?«
    »Ja, gewiss!«
    »Ich dachte mir, Miss, ob Sie vielleicht ein gutes Wort für mich einlegen würden – bei Major Somervell, meine ich. Er wird ja Gärtner brauchen. Vielleicht denkt er, ich bin noch zu jung für einen Obergärtner, aber ich habe jetzt vier Jahre unter Mr Stepphens gearbeitet, und ich kann schon ganz schön viel, und ich hab alles gut in Schuss gehalten, seit ich allein hier bin.«
    »Natürlich werde ich für Sie tun, was ich kann, Horlick. Ich hatte ohnehin die Absicht, dem Major zu sagen, was für ein guter Gärtner Sie sind.«
    Horlick wurde dunkelrot.
    »Danke schön, Miss. Das ist sehr freundlich von Ihnen. Sie verstehen vielleicht, es war ein Schlag für uns – Mrs Welmans Tod, und dass es so schnell verkauft wurde und ich – die Sache ist nämlich, ich wollte im Herbst heiraten, aber man muss doch etwas Sicheres wissen…«
    Elinor sagte freundlich:
    »Ich hoffe, dass der Major Sie behalten wird. Sie können sich darauf verlassen, dass ich tun werde, was ich kann.«
    »Danke schön, Miss. Wissen Sie, wir hatten alle gehofft, dass die Familie das Haus behalten würde. Danke nochmals.«
    Elinor ging weiter.
    Plötzlich überflutete sie eine Woge von Zorn, von wildem Zorn.
    »Wir haben alle gehofft, dass die Familie das Haus behalten würde…«
    Sie und Roddy hätten hier leben können! Sie und Roddy… Roddy hätte das gewünscht, es wäre auch ihr Wunsch gewesen. Sie hatten beide Hunterbury immer geliebt. Liebes Hunterbury… In den Jahren vor dem Tod ihrer Eltern, als diese in Indien lebten, war Elinor in den Schulferien immer hierher gekommen. Sie hatte im Wald und am Bach gespielt, ganze Arme voll Blumen gepflückt, dicke grüne Stachelbeeren und dunkelrote Himbeeren gegessen; später hatte es Äpfel gegeben. Sie hatte geheime Schlupfwinkel gehabt, in denen sie stundenlang mit einem Buch saß.
    Sie hatte Hunterbury geliebt. Sie war immer, halb unbewusst, sicher gewesen, eines Tages ständig dort zu leben. Tante Laura hatte sie in dieser Vorstellung bestärkt durch kleine Bemerkungen wie:
    »Einmal, Elinor, wirst du vielleicht diese Eiben fällen lassen, sie sind ein wenig düster! Hier könnte man einen Steingarten anlegen, vielleicht tust du es eines Tages.«
    Und Roddy? Roddy hatte Hunterbury ebenfalls als sein künftiges Heim betrachtet.
    Und sie würden hier zusammengelebt haben! Würden jetzt zusammen hier sein, nicht beim Einpacken zum Verkauf, sondern beim Planen von schönen neuen Einrichtungen in Haus und Garten, würden Seite an Seite in

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