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Morphium

Morphium

Titel: Morphium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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und ma n che gar nicht gefällig und obwohl ich sicher keine bin, die Extr a mühe macht, sollten die Mahlzeiten, die mir heraufgeschickt we r den, wenigstens heiß, und, da keine Möglichkeit besteht, hier oben Tee zuzubereiten, der Tee mit k o chendem Wasser au fgegossen sein!
    Jedoch das alles tut nichts zur Sache. Der Patient ist ein ne t ter, ruhiger Herr – doppelseitige Lungenentzündung aber die Kr i se ist vorüber, und der Doktor sagt, es geht aufwärts.
    A ber was Sie wirklich interessieren wird, ist das merkwürdigste Zusammentreffen, von dem Sie je gehört haben. Im Salon, auf dem Klavier, steht eine Fotografie in einem großen Silbe r rahmen, und – Sie werden es nicht glauben – es ist dieselbe Fotogr a fie, von der ich Ihnen erzählte – auf der ›Lewis‹ stand, die Mrs Welman zu sehen verlangte! Das machte mich n a türlich neugierig – wen nicht? Und ich fragte den Diener, wer das sei, worauf er erwide r te, es sei Lady Ratterys Br u der – Sir Lewis Rycroft. Er lebte nicht weit von hier und fiel im Krieg. Sehr traurig, nicht wahr? Ich fragte beilä u fig ob er verheiratet gewesen sei, und der Diener sagte ja, aber Lady Rycroft musste bald nach der Heirat ins I r renhaus, die Arme! Sie lebe noch, behauptete er. Ist das nicht i n teressant?
    Wir haben uns beide geirrt mit unseren Vermutungen. Sie mü s sen einander sehr gern gehabt haben, er und Mrs W. und kon n ten nicht heiraten, da er eine Frau im Irrenhaus ha t te. Und sie erinnerte sich nach all diesen Jahren und schaute seine Fot o grafie an, bevor sie starb! Er fiel gegen Kriegsende, sagte der Diener. Das ist doch wie im Film, nicht? Hier ist übr i gens weit und breit kein Kino! Oh, es ist schrecklich, auf dem Land vergr a ben zu sein!
    Kein Wunder, dass sie keine ordentlichen Mädchen beko m men!
    Nun, adieu für heute, meine Liebe, schreiben Sie mir bald alle Neuigke i ten.
    Ihre Eileen O’Brien
     
    Brief von Schwester Hopkins an Schwester O’Brien, vom 14. Juli:
     
    Liebe O’Brien – alles geht hier so ziemlich seinen a l ten Gang. Hu n terbury ist verlassen – alle Dienstboten fort, und auf einem Brett steht: ›Zu verkaufen‹. Ich sprach neulich Mrs Bishop, sie wohnt jetzt bei ihrer Schwester, die ungefähr eine Meile von hier lebt. Wie Sie sich vorstellen können, ist es ihr sehr nahe gega n gen, dass das Haus verkauft werden soll. Sie war s i cher, dass Miss Carlisle Mr Welman heiraten und hier leben werde. Mrs B. sa g te, die Verlobung sei aufgelöst! Miss Carlisle kehrte bald, nac h dem Sie fortgega n gen waren, nach London zurück. Sie benahm sich ein paarmal sehr sonderbar, so dass man wirklich nicht mehr wusste, woran man bei ihr war! Mary Ge r rard ist nach London gegangen und macht die geplante Au s bildung. Sehr vernünftig von ihr, finde ich. Miss Carlisle schenkte ihr zweita u send Pfund, was ich sehr schön finde.
    Übrigens ist es komisch, wie klein die Welt ist. Eri n nern Sie sich noch, dass Sie mir etwas von einer Fotografie erzählten, auf der ›L e wis‹ stand, und die Mrs Welman Ihnen gezeigt hat? Ich hatte neulich ein Plauderstündchen mit Mrs Slattery (sie war die Haushält e rin vom alten Dr. Ransome, der die Praxis vor Dr. Lord hatte), sie hat natü r lich ihr ganzes Leben hier gelebt und weiß, eine Menge von den Her r schaften, die hier herum wohnen. Ich brachte beiläufig das Thema Vornamen zur Sprache und e r wähnte, dass der Name Lewis doch e i gentlich wenig gebräuchlich sei, und da erwähnte sie unter anderen Sir Lewis Rycroft drüben in Forbes Park. Er diente im Krieg bei den 17er Ulanen und ist gegen Ende des Krieges gefallen. Da sagte ich, er sei doch sehr b e freundet gewesen mit Mrs Welman in Hunterbury, nicht? Und sie warf mir sogleich einen Blick zu und sagte: Ja, sehr gute Freunde sind sie g e wesen, und manche behaupteten, mehr als Freunde, aber sie wolle nicht klatschen – und warum sollten sie nicht Freunde gewesen sein? Also, sagte ich, aber Mrs Welman war doch Witwe zu der Zeit, und sie sagte: O ja, sie war Witwe. Da wusste ich sofort, dass das etwas zu bedeuten hatte, und mei n te, das sei doch so n derbar, dass sie nicht geheiratet hätten, und da sagte sie: ›Sie konnten nicht heiraten, er hatte eine Frau im I r renhaus.‹ Also jetzt wissen wir alles! Merkwürdig wie die Dinge herauskommen, nicht! Wenn man b e denkt, wie leicht man sich heutzutage scheiden lassen kann, ist es wirklich ein Skandal, dass damals Irrsinn kein Sche i dungsgrund war!
    Erinnern Sie sich noch

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