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Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Titel: Mortal Kiss Wem gehört dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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nützlich wie der andere. Wunderbar! Ich hätte mir nichts Besseres erhoffen können.«
    Faye und Finn sahen sich bestürzt an. Woher wusste der Russe, dass Finn und Lucas Brüder waren? Doch nur, indem …
    »Der Raum ist verwanzt«, stieß Finn hervor.
    Der Russe lachte erneut. »Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen, findet ihr nicht?«
    Faye beobachtete pochenden Herzens, wie Koskay sich zur offenen Tür drehte und mit den Fingern schnippte. Eines der Geschöpfe kam mit einem Stuhl herein und setzte ihn vor Faye und Finn ab. Der Russe nahm darauf Platz und schickte die Kreatur mit einer Handbewegung weg. Ihre knochigen Füße trappelten über die Kacheln.
    »Bedauerlich, was?«, sagte Koskay leichthin. »Eine Nebenwirkung, wisst ihr.«
    »Nebenwirkung wovon?«, fragte Faye.
    Der Russe wandte sich lächelnd an sie und bleckte die weißen Zähne. »Von dem Prozess. Sie sind mir treu, versteht ihr? Sehr, sehr treu. Sie geben mir ihr Leben, und ich … nehme mir, was ich brauche.«
    »Es sind Menschen.« Faye war entsetzt, ihre Befürchtungen bestätigt zu finden.
    Koskay lachte. »Jedenfalls waren sie das mal. Woher sollten sie sonst stammen? Etwa aus der Unterwelt?«
    Faye spürte sich erblassen. »Was … Was wissen Sie von der Unterwelt?«
    Der Russe lächelte. »Oh, mein cleveres kleines Huhn, dachtest du, nur ihr wüsstet, was sich auf Erden alles tummelt, wenn man nicht hinsieht? Ich weiß es seit Jahren, seit Jahrzehnten. Übernatürliche Wesen. Unsterbliche! Ist das nicht herrlich? All das unermessliche, ungenutzte … Leben .«
    Faye war übel. Kaum zu glauben, doch plötzlich schien alles noch sehr viel schlimmer zu sein. Wenn dieser Irre mit der Unterwelt spielte, derselben Unterwelt, an die Mercy jahrhundertelang Menschenleben verkauft hatte … Ob er Lucas deshalb entführt hatte? Als eine Art Rache für die Jahre, die Mercy das Leben anderer geplündert hatte?
    »Was tun Sie hier?«, fragte Finn mit kalter, fester Stimme. Er wies mit dem Kopf auf Lucas. »Wozu das alles?«
    Koskay schien über die Frage erstaunt, als wäre alles so offensichtlich, dass Finn nicht hätte zu fragen brauchen.
    »Ich will natürlich ewig leben«, erwiderte er. »Und ich will all die erstaunliche, herrliche Macht. Ich will alles auf Erden beherrschen, ob übernatürlich oder nicht … Und ich weiß genau , wie ich das anzustellen habe.«

KAPITEL 20
    Die schreckliche Wahrheit
    K oskay ließ sie wieder allein. Es war beinahe so, als spielte er mit ihnen, wohl um zu hören, was sie sagten, wenn er den Raum verlassen hatte. Doch Finn hatte das nun spitzgekriegt. Er musterte die Wände und entdeckte die Mikrofone.
    Kaum hatte Koskay die Tür geschlossen, begann er wieder an seinen Armfesseln zu zerren und spürte das Seil um die Gelenke locker werden. »Der Kerl ist verrückt. Komplett wahnsinnig ist der«, murmelte er.
    Faye beobachtete noch immer Lucas und hatte Tränen in den Augen. »Was hat er mit uns vor? Was tut er Lucas an?«
    Finn antwortete nicht, sondern konzentrierte sich auf die Fessel. Er spürte, dass er den Daumen ein wenig unter das erste Seil zwängen konnte. Seine Handgelenke brannten, seine Haut war wund, doch verzweifelte Situationen erforderten verzweifelte Maßnahmen. Mit einer letzten, enormen Anstrengung gelang es ihm, den Daumen ganz unter das Seil zu schieben. Der Rest war einfach, und binnen Sekunden hatte er die Hände frei. Minuten später war er auf den Beinen, langte hoch und riss die Wanzen von den Wänden.
    »Wie hast du das gemacht?«, fragte Faye verblüfft, als Finn geduckt zu ihr herüberkam und an ihren Fesseln zerrte.
    Er lächelte finster. »Ich bin schon eine ganze Weile auf der Erde unterwegs, weißt du. Da lernt man manches . « Er warf einen raschen Blick zu der Tür, die dorthin führte, woher sie gekommen waren. »Uns bleibt nicht viel Zeit, ehe Koskay dahinterkommt, und vor dieser Tür hat er sicher Wächter postiert.« Er zog die letzten Schlingen von Fayes Fußgelenken, half ihr auf und wies dabei zur anderen Tür. »Wir müssen also die da nehmen. Bist du bereit?«
    »Was ist mit Lucas? Du willst ihn doch nicht einfach hier lassen?«
    »Wir kommen wieder und befreien ihn, versprochen. Aber jetzt müssen wir hier raus, oder es wird uns allen schlecht ergehen.«
    Faye schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich kann ihn nicht einfach hier lassen. Und ich kann es nicht fassen, dass du das erwägst!«
    Finn schloss kurz die Augen. »Wir haben keine Wahl.

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