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Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Titel: Mortal Kiss Wem gehört dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Könnte ich ihn mitnehmen, würde ich es tun, Faye. Aber das geht nicht. Oder kannst du ihn tragen? Schließlich kann er nicht gehen. Und sobald ich diesen Raum verlasse, bin ich wieder so nutzlos wie vorhin bei der Silberader.« Er legte ihr die Finger unters Kinn, hob es leicht an und sah, dass sie noch immer Tränen in den Augen hatte. »Wir spüren die Wölfe auf und kommen zurück. Und da wir nun wissen, womit wir es zu tun haben, können wir es mit Koskay und seinen Geschöpfen aufnehmen. Aber jetzt müssen wir fliehen. Bitte, Faye, wir haben keine Zeit zu streiten. Wir müssen hier raus.«
    Sie drehte den Kopf weg und sah Lucas einen langen Moment an. Dann nickte sie. Finn zögerte nicht, nahm ihre Hand, zog sie zur zweiten Tür und rüttelte an der Klinke. Wie erwartet, war abgeschlossen.
    Er ließ Fayes Hand los, stemmte einen Fuß gegen die Wand, packte die Klinke fest mit beiden Händen und zerrte mit solcher Gewalt daran, dass er fürchtete, sich die Schultern auszukugeln.
    Als er schon dachte, die Tür würde sich nie rühren, gab das Schloss mit einem schneidenden Geräusch nach, und sie sprang auf. Finn blickte sich um und war sich sicher, dass Koskay es gehört hatte, doch als die erste Tür zublieb, schob er Faye über die Schwelle, folgte ihr und schloss die Tür hinter sich.
    Er drehte sich um, wäre fast in Faye hineingelaufen und wollte schon fragen, warum sie stehen geblieben war, als er sah, was sie anstarrte.
    Wieder waren sie in einem weißen, sterilen Raum. Er war nur größer und mit vielen Reihen von Stühlen gefüllt, die alle aussahen wie der von Lucas … auf jedem Stuhl saß jemand. Im ganzen Raum war ein dumpfes Summen zu hören, das ihn glauben ließ, er hätte Watte in den Ohren. Finn schüttelte den Kopf, während Faye sich einem Stuhl näherte. Sie wirkte benommen.
    »Die Sitze sind verbunden«, sagte sie. »Die Kabel, meine ich. Die Kabel von Lucas’ Stuhl sind nicht mit ihm verbunden, sondern mit diesen … «
    Finn sah, was sie meinte. Jeder im Raum hatte an Handgelenken und Beinen Kabel und Schläuche, die alle mit den Stühlen verbunden waren. Erst dachte er, die Schläuche würden etwas in sie hineinpumpen, doch dann begriff er, dass sie etwas entnahmen. Doch es war kein Blut. Es war nicht einmal flüssig … Ihn fröstelte.
    »Was ist das bloß?«, flüsterte Faye. »Was tut er all den Leuten an?«
    Die Antwort kam Finn wie ein Blitz aus heiterem Himmel. »Er sagte doch, er hat einen Weg gefunden, ewig zu leben. Diesen hier.«
    Faye sah ihn mit großen Augen an. »Was?«
    »Er entzieht ihnen ihr Leben. Ihre … Seelen, wenn du so willst.«
    Faye schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich.«
    »Das sollte es sein. Aber genau dafür ist das Silber.« Finn wies auf einen Schlauch, dessen blubbernde Flüssigkeit im Licht glitzerte. »Silber ist das älteste Element. Es ist rein und alt im wahrsten Sinne des Wortes, verstärkt alles Übernatürliche und konzentriert es … wie ein Prisma. Darum beeinträchtigt es Werwölfe. Und darum ist Koskay hier.«
    »Er stiehlt diesen Menschen also ihr Leben? Um niemals zu sterben?«
    Finn nickte und musterte die vielen Reihen der Opfer. »Genau. Aber der Mensch lebt nicht ewig. Und auch das Silber kann nicht verhindern, dass es sich von seiner natürlichen Quelle entfernt.«
    »Das tut er also mit Lucas«, begriff Faye. »Er will nicht länger, sondern ewig leben … er will das Leben der Unsterblichen .«
    Finn sah sie an und bemerkte die Bestürzung in ihrer Miene. »Genau darauf hat er es abgesehen.« Er nahm ihre Hand. »Komm, wir müssen hier raus. Sofort!«
    Er sah sich in dem langgezogenen Raum um und entdeckte ganz hinten noch eine Tür. Sie eilten darauf zu und schlängelten sich dabei zwischen den Stühlen durch. Doch ehe sie den Ausgang erreicht hatten, klirrte es hinter ihnen. Finn drehte sich um und sah, dass die Tür, durch die sie gekommen waren, aufknallte und Koskays Kreaturen kreischend in den Raum drängten. Er hörte Faye schreien und zog sie weiter.
    Die Tür war verschlossen. Finn zerrte daran, während die Geräusche der herandrängenden Zombies immer näher kamen. Die Verzweiflung trieb ihn an, doch da war nichts zu machen … Er gab auf, wandte sich den Verfolgern zu und schob Faye hinter sich. Die Kreaturen bildeten knurrend einen Halbkreis um sie und schnappten nach ihnen, gingen aber nicht auf sie los.
    »Gut, gut, gut«, erklang eine gedehnte und schleppende Stimme mit ausländischem Akzent, die, wie die

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