Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Titel: Mortal Kiss Wem gehört dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
Vom Netzwerk:
geopfert und kannst darum zwischen den Welten wandern, jedenfalls eine Zeit lang. In dieses Zwischenreich«, sie sah auf ihre Füße, »hab ich früher meine Opfer geschickt. Damit die Kreaturen dort unten sie sich holen konnten.«
    Faye blinzelte und sah Joe an. »Was ist passiert?«, flüsterte sie. »Wie seid ihr zwei … ? Seid ihr zusammen?«
    Die beiden warfen sich einen raschen Blick zu, dann lächelte Joe Faye an. »Mercy und ich waren immer aneinander gebunden. Ich habe nie aufgehört, sie zu lieben. Und sie mich auch nicht, wie sich erwiesen hat.«
    »Entschuldigung, Faye«, sagte Mercy sanft. »Für alles, was ich dir, deiner Familie und deinen Freunden angetan habe … Ich erwarte nicht, dass du mir vergibst. Ich weiß, dass ich nicht alles ungeschehen machen kann, was ich all die Jahre auf Erden getrieben habe. Ich war durch die Macht der Unterwelt so verdorben, dass mein wirkliches Ich schon vor sehr langer Zeit verloren ging. Aber jetzt«, sie sah Joe an und schüttelte verwundert den Kopf, »hilft Joe mir, mich daran zu erinnern. Jetzt, da ich meines Körpers ledig bin, erweist es sich, dass ich wieder lernen kann, was es heißt, ein Mensch zu sein. Und … zu lieben. Und ich liebe meine Söhne so sehr, Faye, alle beide. Ich bin hier, um dir zu helfen, sie zu retten. Glaub mir. Vertrau mir.«
    Faye musterte die Frau, die viele Jahrhunderte lang so viel Schaden angerichtet hatte. Sie sollte ihr vergeben, das wusste sie. Sie sollte ihr Herz öffnen und sich von der Angst und Ablehnung trennen, die ihr Bild von Mercy Morrow umgab.
    Aber sie konnte die Vorstellung nicht abschütteln, dass es sich hierbei nur um einen weiteren Trick von ihr handelte. Sie hatte Joe schließlich schon einmal verführt. Vielleicht wusste Mercy Morrow sich noch immer der Menschenherzen zu bemächtigen und alles Gute aus ihnen zu pressen, bis sie keine Verwendung mehr für sie hatte.
    Aber eigentlich war nichts von alldem jetzt wichtig. Faye wandte sich wieder an Joe. »Dann sag es mir«, begann sie. »Finn und Lucas … sag mir, wie ich sie retten kann.«

KAPITEL 25
    Joe und Mercy
    J oe und Mercy führten Faye zu einem der heruntergekommensten Gebäude von Silver Cross. Es hatte Schwingtüren wie in den alten Western, die Fayes Vater so gern mit ihr angeschaut hatte, als sie klein gewesen war. Und tatsächlich, dahinter lag ein alter Saloon.
    Faye rechnete beinahe damit, Stetsons tragende Cowboys an der Bar lehnen zu sehen, doch auch dieser Ort war so verlassen wie das ganze Dorf.
    Joe ließ sich auf einen alten Stuhl fallen und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Mercy setzte sich neben ihn, und beide warteten darauf, dass auch Faye Platz nahm.
    »Ich … ich glaub, das kann ich nicht«, sagte sie. »Wie auch? Ich würde doch … einfach durch das Holz hindurchgleiten, oder?«
    »Keine Sorge«, sagte Joe. »Ich weiß, anfangs ist es seltsam. Konzentrier dich einfach. Stell dir vor, wie du dich setzt. Dann klappt es.«
    Faye befolgte seine Anweisungen und schloss die Augen. Sie malte sich aus, wie sie ihre Hand an die Rückenlehne des Stuhls legte und ihn vom Tisch zog, bevor sie sich setzte, genau wie sie es täte, wenn sie wirklich hier wäre.
    »Siehst du«, hörte sie Mercys Stimme. »Es ist gar nicht so schwer, oder?«
    Faye öffnete die Augen und saß zu ihrem Erstaunen auf dem Stuhl, neben dem sie eben noch gestanden hatte. Sie blickte sich überrascht um. »Ich … ich hab gar nicht gespürt, dass ich mich bewegt habe.«
    Joe lächelte. »Man muss sich erst daran gewöhnen. Das liegt daran, dass du keinen Körper hast, keine reale Materie. Du bist ein Geist, ein Abbild der Person, die du einst warst. Das geht hier allen so.«
    Faye runzelte die Stirn. »Allen? Wie meinst du das? Hier in Silver Cross ist doch niemand. Außer uns.«
    »Du irrst dich«, sagte Mercy. »Hast du sie nicht gehört?«
    Faye dachte an den Moment, als sie nach ihrer Flucht in Koskays Kammer erwacht war. »Das Flüstern? Das war also nicht nur der Wind?«
    Joe schüttelte den Kopf. »Sieh dich um und konzentriere dich. Achte auf das Flattern im Augenwinkel, auf das, was du nicht genau sehen kannst … «
    Faye tat, wie ihr geheißen, drehte den Kopf langsam und blickte sich im Saloon um. Anfangs war er leer. Dann aber schloss sie kurz die Augen, um sich zu sammeln. Als sie sie wieder öffnete, schnappte sie nach Luft.
    Überall waren Menschen. Nein, nicht Menschen … Abbilder von Menschen, wie Joe sie beschrieben hatte. Sie saßen an den

Weitere Kostenlose Bücher