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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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ganz darauf, wo sie auf dem schneebedeckten, von Ästen übersäten Boden hintrat, und wünschte, sie hätte keine hohen Absätze an. Doch dann sah sie ihn wieder … einen flüchtigen Umriss, der zwischen den Stämmen dahinglitt. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken herab.
    Es war ein Wolf, und seine gelben Augen schimmerten im Dunkel des Waldes.
    Wieder begann ihr Herz schneller zu schlagen. Sie änderte die Richtung und hielt sich nach rechts, weg von dem Raubtier. Doch dann sah sie einen zweiten Wolf, die beiden flankierten sie und bewegten sich lautlos durch den Wald.
    Fayes Herz tat einen flatternden Sprung. Zwei Wölfe? Sie hatte schon davon gehört, dass es diese Tiere hier gab, aber es hatte sich stets um Einzelgänger gehandelt, die über die kanadische Grenze zum Jagen gekommen waren. Vielleicht gab es nun aber ein ganzes Rudel?
    Ein weiteres Heulen erklang, hell und furchterregend. Und dann war noch was zu hören, ein anderes Geräusch, weiter weg, aber ebenso beängstigend … das unheimliche, traurige Klagen eines Jagdhorns, das lauter wurde, dann aber erstarb.
    Das Geheul ging immer weiter. Es kam von irgendwo hinten. Faye rannte los und wollte dabei ihre Tasche öffnen und das Handy rausnehmen. Sie sah nach links und rechts und stellte fest, dass die Wölfe sie noch immer begleiteten und mühelos mit ihr Schritt hielten. Sie schnürten zwischen den Bäumen hindurch, wurden immer schneller, rückten ihr immer näher …
    Endlich bekam Faye ihr Handy zu fassen, doch die verfrorenen Finger verfehlten die Wahltasten, und das Gerät fiel ihr aus der Hand und verschwand im Schnee. Faye schluchzte auf, traute sich aber nicht, stehen zu bleiben, sondern rannte weiter, mobilisierte all ihre Kräfte.
    Sie hörte den rechten Wolf neben sich schnüffeln, als wollte er ihren Geruch prüfen. Dann drang der schreckliche Klang des Horns erneut durch die Luft und versetzte Faye in solche Angst, dass ihr ganz klamm wurde.
    Sie glitt aus, fiel kopfüber in den Schnee und glaubte, den Atem des Wolfs im Nacken zu spüren. Sie rappelte sich auf und rannte los, ohne sich den Schnee abzuklopfen. Ihre Sachen waren jetzt nass, und ihr war eiskalt. Die Zähne klapperten, und ihre Finger schmerzten. Plötzlich kam ihr der Tote im Wald in den Sinn. Ob ihm das Gleiche zugestoßen war? Womöglich war er gar nicht erfroren, sondern … Faye schüttelte sich, um den Kopf freizubekommen. Panik würde ihr nicht weiterhelfen.
    Es kann nicht mehr weit bis zur Straße sein , sagte sie sich und kämpfte darum, ruhig zu bleiben und klar zu denken. Lauf einfach weiter. Wenn du es bis zur Straße schaffst …
    Etwas schnappte nach ihrer Ferse. Sie brüllte auf und drehte sich weg, um davonzukommen, während ihr Schrei durch den Wald hallte. In wilder Flucht brach sie durchs Unterholz und spürte, wie Äste ihr das Gesicht zerkratzten und an den Haaren zerrten.
    Wieder klebte der Wolf ihr an den Fersen, und diesmal streiften seine Zähne ihre Wade. Sie trat auf einen morschen, unter dem makellosen Schnee verborgenen Ast. Er zerbrach unter ihrem Tritt, und sie kam direkt vor der Schnauze der Bestie ins Stolpern.

KAPITEL 14
    Unerwartete Begegnung
    F aye kämpfte um ihr Gleichgewicht, doch aus dem Stolpern wurde ein Fallen, und plötzlich kugelte sie mit hohem Tempo den Hang hinab. Sie wollte schreien, schloss den Mund aber wieder, da Schnee und Laub sie husten ließen.
    Sie fuchtelte verzweifelt mit den Händen, um sich an den vorbeischießenden Bäumen festzuhalten, doch das gelang ihr nicht. Als sie schon fürchtete, das Kugeln würde gar nicht mehr aufhören, wurde der Boden plötzlich eben. Ihr Kopf stieß gegen etwas Härteres als den Mulch ringsum: Asphalt! Sie war auf die Straße gerollt, die mithilfe von Streusalz vom Schnee befreit worden war.
    Faye hörte die Wölfe, die ihrer Witterung folgten, noch immer heulen und rappelte sich auf, ohne auf den stechenden Schmerz im Ellbogen zu achten.
    Hinter ihr fauchte es, doch diesmal war es kein Tier. Faye fuhr herum und riss die Hände hoch, um ihre Augen vor dem gleißenden Scheinwerferlicht zu schützen, das aus einer Kurve auftauchte und das Dunkel wie ein Messer durchschnitt. Sie wollte ausweichen, doch die Verfolgung und der lange Sturz hatten ihr die Orientierung geraubt, und sie wusste nicht, wohin sie springen sollte. Immerhin erkannte sie, dass der Lärm, der auf sie zukam, von einem Bike stammte.
    Faye hielt den Atem an, doch statt mit ihr zusammenzuprallen, schlitterte das

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