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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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erstarrte er, ließ die Hand fallen, als hätte ihre Haut ihn verbrannt, trat einen Schritt zurück und sah unvermittelt zum Schild der Buchhandlung hoch.
    »Die Frau, der der Laden gehört, ist deine Mutter ?«
    »Äh, nein « , sagte sie, vom plötzlichen Stimmungswechsel irritiert, schluckte ihre Enttäuschung runter und schämte sich, seine Absicht missverstanden zu haben. »Nein, meine Mutter ist tot. Die Buchhandlung gehört meiner Tante Pam .«
    Finn nickte und betrachtete erst seine Schuhe, dann den Motorradschlüssel in seiner Hand und vermied es offenkundig, sie anzuschauen. »Ich mag sie. Na ja, ich muss los .«
    »Du warst da draußen « , platzte Faye heraus und wollte plötzlich unbedingt, dass er blieb. »Du warst heute Abend im Wald. Warum ?«
    Er musterte sie kurz an und zuckte mit den Achseln. »Ich mag den Mond .«
    Dann setzte er seinen Sturzhelm auf, schwang sich aufs Bike und ließ den Motor aufheulen. Im nächsten Moment war er verschwunden, ohne sich auch nur verabschiedet zu haben.

KAPITEL 15
    Hausbesuch
    A ls Liz vor dem Anwesen der Morrows hielt, war sie sehr nervös … wegen der Aussicht, Lucas bei sich zu Hause zu treffen; weil sie gleich einen derart fantastischen Palast betreten würde; aufgrund des Gezänks mit Faye am Vorabend. Bald nach ihrem Streit hatte sie sich auf der Party umgesehen und festgestellt, dass Faye nicht mehr da war. Sie musste gegangen sein, als Liz ihr gesagt hatte, sie würde sie nicht nach Hause fahren.
    Liz schaute in den Spiegel, prüfte ihr Make-up, trug noch mal korallrosanes Lipgloss auf und versuchte dabei, ihre Gewissensbisse zu unterdrücken. Sie war selber schuld , sagte sie sich. So verhält man sich Freunden gegenüber einfach nicht …
    Man lässt Freunde aber auch nicht im Stich, sodass sie allein im Dunkeln nach Hause gehen müssen , sagte eine andere Stimme, die Liz entschlossen war zu ignorieren. Sie stieg aus ihrer alten Rostlaube, knallte die Wagentür zu und betrachtete das Haus, in dem Lucas lebte.
    Es war sehr groß und imposant, genau wie ihr Vater gesagt hatte. Einige Stunden zuvor war er von seinem Treffen mit Mercy nach Hause gekommen, und Liz hatte möglichst viel über diesen Besuch erfahren wollen. Doch er war seltsam gelaunt gewesen und hatte keine Lust gehabt zu reden. Bevor er sich in sein Arbeitszimmer zurückzog, hatte er nur gesagt, Mercys Anwesen sei ein einsamer Ort. Das hatte Liz dazu gebracht, unerwartet hier aufzukreuzen. Sie hatte sich vorgestellt, wie er hier zurückgezogen und ohne Gesellschaft in diesem Riesenhaus lebte, und sich eingeredet, er werde sich bestimmt über ihren Besuch freuen. Immerhin hatten sie, nachdem Faye die Party verlassen hatte, viel Spaß gehabt … trotz seiner ständigen Fragerei, wo sie geblieben sei.
    Liz eilte die Stufen hinauf und läutete. Kurz darauf erklangen schwere Schritte, und als die Tür aufging, stand der Mann vor ihr, der Lucas am ersten Schultag zur Highschool gefahren hatte. Liz versuchte, unbeeindruckt zu bleiben, doch er sah echt unheimlich aus. Er war riesig und breitschultrig und hatte einen glatt rasierten Schädel ohne eine Spur von Haar. Wirklich beunruhigend aber war sein Gesicht. Seine ungemein dunklen Augen lagen tief in den Höhlen und schienen ständig vor Wut zu sprühen. Seine Nase war platt, als wäre sie gebrochen, und von der Unterlippe verlief eine Narbe zum Kinn.
    Der Mann musterte sie mit unverhohlen feindlicher Miene. »Kann ich helfen ?«
    »Sie sind Mr Ballard, oder? Ich, äh … ich möchte Lucas besuchen. Ist er zu Hause ?«
    Er gaffte sie kurz an, öffnete die Tür dann weiter und forderte sie mit einer Handbewegung zum Eintreten auf.
    Ballard führte sie rasch ein mächtiges steinernes Treppenhaus hinauf, bog oben nach links, dann nach rechts in einen weiteren Flur und in noch einen. Liz sah sich um, und die schiere Größe des Hauses schüchterte sie ein. Es war wie ein Labyrinth! Überall gab es Türen, und alle waren geschlossen. Sie gingen immer weiter, und nun nahm Liz Musik wahr, die durch eine verschlossene Tür am Ende des letzten Flurs drang. Ballard trat heran und klopfte zweimal laut an.
    Erst war es kurz still, dann wurde die Tür aufgerissen, und Lucas stand mit finsterem Blick auf der Schwelle. »Was ist ?«
    Ballard wies mit dem Kopf auf Liz. »Besuch für dich .«
    Lucas sah an ihm vorbei und lächelte schwach. »Oh, hallo Liz. Komm rein … « Er nickte Ballard kurz zu, und der verschwand daraufhin mit hallenden Schritten durch den

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