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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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anders sein ?« , fragte Faye.
    Liz trat zu ihr, hakte sich bei ihr unter und zog sie in den Laden. »Weil ich Barbie Finch heute dazu gebracht habe, hier anzurufen und dich in den höchsten Tönen zu loben, darum. Und jetzt dürfen wir beide hier einkaufen, wann wir wollen .«
    Faye blinzelte gerührt. »Echt? Das hast du für mich getan ?«
    Liz grinste. »Echt. Also komm, wir suchen jetzt jede das perfekte Outfit und treffen uns in zwanzig Minuten vor der Umkleide !«
    Vielleicht war es ein Nebeneffekt der Versöhnung mit Liz, vielleicht lag es daran, dass sie sich die ganze Zeit fragte, wie Finn die Sachen gefallen würden, die sie sich auswählte … Jedenfalls fand Faye diesmal viel leichter etwas zum Anprobieren. Sie suchte sich ein hübsches grünes Top mit aufgenähter Blume aus, ein helles, farblich dazu passendes und mit Pailletten besetztes Halstuch und eine dunkelblaue, verwaschene Jeans. Dann wartete sie an der Umkleide wie besprochen auf Liz und bemühte sich, nicht an das zu denken, was am Vorabend passiert war.
    »Schau, was ich gefunden habe « , rief Liz, als sie endlich entschieden hatte, was sie anprobieren wollte, und hielt das gleiche grüne Top hoch, das Faye überm Arm trug.
    Faye lachte, als sie feststellte, dass sie sich genau das gleiche Outfit ausgesucht hatten. Selbst das kleine Halstuch war identisch!
    »Tja, das können wir nicht beide tragen « , kicherte Liz. »Was würde Candi dazu sagen ?«
    »Lass es uns anprobieren und sehen, wem es besser steht « , schlug Faye vor.
    Sie zogen sich in getrennte Kabinen zurück. Faye mochte besonders die auf raffinierte Weise verwaschene Jeans.
    »Wie läuft’s bis jetzt bei dir ?« , rief Liz von nebenan.
    »Die Hose find ich toll !«
    »Oh nein, ich auch !«
    Faye hatte gerade das Top angezogen, als sie eine Gestalt im Spiegel sah, eine Frau um die vierzig, die mit müdem, sorgenvollem Blick direkt hinter ihr stand. In der Annahme, die Frau habe die Kabine irrtümlich für leer gehalten, drehte Faye sich um.
    »Oh, tut mir leid, ich bin gleich … «
    Sie verstummte jäh. Hinter ihr stand niemand. Sie zog den Vorhang beiseite und musterte den Laden, doch die Frau war nirgendwo zu sehen. Aufgewühlt blickte sie erneut in den Spiegel. Und da war die Frau wieder und schaute sie mit traurigen, leeren Augen an. Faye fröstelte, als die Temperatur plötzlich fiel. Winzige Eisblumen bildeten sich an den Rändern des Spiegels. Sie schnappte sich ihre Kamera, um ein Foto zu machen, doch bis sie die Kappe vom Objektiv genommen und den Apparat ans Auge gesetzt hatte, war der Spiegel wieder normal und zeigte nur ihr eigenes, beunruhigtes Gesicht.
    »Faye ?« , fragte Liz und kam umgezogen aus der Kabine nebenan. »Hast du was gesagt ?«

KAPITEL 18
    Auf der Straße
    F inn machte sich einen besonders starken Kaffee. Er hatte wenig geschlafen, denn nach der Begegnung mit Faye war er viel zu aufgedreht gewesen, um zur Ruhe zu kommen. Stattdessen war er bis zum frühen Morgen mit seinem Bike durch die Gegend gefahren und erst zurückgekehrt, als schon erste Sonnenstrahlen den Waldboden trafen. Selbst dann war er nicht müde gewesen, sondern hatte sich mit seinem Taschenmesser und einem Stück Holz ans Feuer gesetzt und etwas geschnitzt, während die anderen allmählich aufgestanden waren. Doch obwohl Schnitzen ihn immer beruhigt hatte, half es diesmal nicht. Er vermochte seine Gedanken nicht von Faye loszureißen.
    Er konnte ihr Bild einfach nicht abschütteln, nicht vergessen, wie es sich angefühlt hatte, als sie auf der raschen Fahrt nach Hause ihre Arme um ihn geschlungen hielt. Sie sah Eve so ähnlich, besaß die gleiche zerbrechliche Schönheit, in die er sich vor so vielen Jahren Hals über Kopf verliebt hatte, und nun war Finn hin- und hergerissen: Sollte er schnellstmöglich flüchten oder nie mehr von ihrer Seite weichen? Das musste doch ein Zeichen sein, oder? Dass sie überhaupt hier war … und ausgerechnet jetzt?
    Finn legte sein Messer weg, nahm noch einen Schluck Kaffee und behielt die bittere Flüssigkeit eine Zeit lang im Mund. Der gemeinsame Augenblick vor der Buchhandlung ihrer Tante: Er hatte geschworen, sie immer zu beschützen, aber konnte er das? Vermochte er sie wirklich vor dem Bösen zu bewahren, das diese Wälder durchstrich?
    »Finn ?« Die Stimme seines Vaters drang rau durchs frühe Morgenlicht. »Wir haben dich letzte Nacht vermisst. Wo warst du ?«
    Er sah kurz zu Joe Crowley hoch. »Mit dem Motorrad unterwegs. Mir war einfach

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