Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
Vom Netzwerk:

    »Tut mir leid, Sergeant « , sagte Finn, als er ihm beides gab. »Ich weiß, ich war zu schnell .«
    »Und wie « , sagte Wilson ruhig. »Noch etwas schneller, und dein Tacho wäre durchgebrannt .« Er gab Finn die Papiere zurück und schob die Hände in die Taschen. »Außerdem trägst du keinen Sturzhelm. Wohin bist du so früh am Morgen so schnell unterwegs ?«
    Finn beschloss, ehrlich zu sein. »In die Stadt, Sir .«
    »In die Stadt ? Tatsächlich? Und was genau hast du dort vor ?«
    »Ich will zur Buchhandlung. Der Besitzerin – Pam – hab ich vor einigen Tagen die Heizung repariert, und nun wollte ich mich vergewissern, ob alles in Ordnung ist. Vor allem nach der gestrigen Nacht, da war es nämlich ziemlich kalt .«
    Der untersetzte Polizist musterte ihn ungerührt. »Du bist recht höflich für einen Biker, was ?«
    »Ich bin gut erzogen, Sir .« Finn sah zu Boden. »Und nicht alle Biker sind unterwegs, um Ärger zu machen .«
    Wilson nickte. »Dein Fahrstil spricht eine andere Sprache .«
    »Tut mir leid, Sir « , wiederholte Finn. »Kommt nicht wieder vor .«
    »Das will ich dir geraten haben .« Wilson hielt inne und seufzte. »Diesmal lasse ich Gnade vor Recht ergehen. Ich kenne Pam McCarron, und sie hat nur Gutes über dich gesagt. Aber wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie ein Verrückter zu rasen, sorge ich dafür, dass dein Motorrad beschlagnahmt wird, verstanden ?«
    »Ja, Sir. Danke .«
    »Und Finn … du heißt doch Finn ?«
    »Ja, Sergeant ?«
    Wilson musterte ihn durchdringend, und Finn hatte den Eindruck, sein Blick bohre sich geradewegs in seine Seele. »Pam wohnt mit ihrer Nichte zusammen. Mit Faye McCarron .«
    »Ja, Sir. Wir sind uns begegnet .«
    »Faye ist mit meiner Tochter Liz befreundet. Ich will, dass du dich von beiden Mädchen fernhältst, verstanden ?«
    Finn runzelte die Stirn. »Faye und ich sind befreundet und … «
    »Wenn Fayes Vater unterwegs ist, pass ich ein bisschen auf sie auf « , unterbrach Wilson ihn mit stählernem Blick. »Und ich weiß ganz sicher, dass du genau die Sorte Freund bist, die Faye nicht braucht, verstanden ?«
    Finn spürte Wut in jeder Pore, zwang sich aber, ruhig zu bleiben.
    »Ja, Sir « , sagte er nur.
    Wilson musterte ihn erneut, nickte knapp und wandte sich ab. »Gut. Ich freue mich, dass wir uns verstehen .«
    Der Streifenwagen folgte Finns Motorrad den ganzen Weg bis zur Buchhandlung.

KAPITEL 19
    Spurensuche
    D ie beiden Mädchen kauften weiter ein, doch Faye war nicht bei der Sache. Immer wenn sie an die Frau im Spiegel dachte, schauderte es sie. Was geschah mit ihr? Erst diese furchtbare Jagd durch den Wald und jetzt das! Sie wünschte, ihr Vater wäre da. Sie würde sich schon besser fühlen, wenn sie bloß mit ihm reden könnte, doch es gab noch immer keine Nachricht von ihm. Selbst Tante Pam machte sich allmählich Sorgen und wollte versuchen, ihn ausfindig zu machen.
    »Alles in Ordnung ?« , fragte Liz. »Du bist so still geworden .«
    Faye rang sich ein schwaches Lächeln ab und zuckte mit den Achseln. »Mir geht’s gut. Ich bin wohl einfach nur müde von gestern Abend .«
    Liz sah sofort schuldbewusst aus. »Bist du mir weiter böse? Es tut mir so leid, dass ich dich den Heimweg zu Fuß hab machen lassen, Faye. Ich kann es noch immer kaum glauben .«
    »Nein, nein, das war … Du hast mich doch nicht … « Faye verstummte. Sie wollte Liz nicht erzählen, dass sie am Ende gar nicht nach Hause gelaufen war, denn dann hätte sie erklären müssen, warum. Und Faye wusste nicht recht, ob sie Liz von der Jagd durch den Wald erzählen wollte. Dadurch würde es irgendwie noch wirklicher werden, und sie zog es vor, alles wie einen Albtraum zu behandeln. Alles bis auf die Rettung durch Finn und die Heimfahrt auf seinem Motorrad. Ihr Magen machte noch immer einen Salto rückwärts, wenn sie daran dachte, wie er ihr Gesicht berührt hatte. Sie räusperte sich. »Ich hab nur nicht gut geschlafen .«
    Liz kniff die Augen zu und verschränkte die Arme. »Das glaub ich dir nicht. Du verschweigst mir etwas .« Sie drückte Fayes Hand. »Bitte sag es mir. Wir haben uns doch immer alles erzählt. Vielleicht kann ich helfen .«
    Faye schüttelte den Kopf. »Ich glaube, da kann niemand helfen .«
    »Dann ist wirklich was los !« , rief Liz und zog Faye auf eine Sitzbank des Einkaufszentrums. »Spuck’s aus! Geteilte Probleme sind halbe Probleme oder wie das heißt. Was ist? Du warst den ganzen Tag so seltsam .«
    Faye holte tief Luft.

Weitere Kostenlose Bücher