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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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waren, die ich gesehen habe .«
    Liz zitterte und wollte aus dem Wald, der plötzlich sehr unheimlich geworden war. »Muss das sein? Wir haben doch das hier gefunden, Faye, reicht das nicht? Ich würde jetzt gern gehen .« Liz sah sich ängstlich um und war überzeugt, dass jeden Moment etwas Großes mit Zähnen aus den Sträuchern springen würde.
    Doch Faye hörte ihr gar nicht zu, sondern ging tiefer in den Wald und suchte dabei den Boden ab.
    »Sieh dir das an !« , rief sie kurz darauf und knipste drauflos.
    Liz hielt auf den Punkt zu, auf den Faye zeigte. Es war ein Haufen Federn und blutiger Knochen. Ihr war schon fast übel. »Was ist das ?« , fragte sie, die Hand vorm Mund.
    »Ein Huhn, schätz ich. Der Kopf ist da drüben « , sagte Faye, ohne Liz‘ Unbehagen zu bemerken, und wies mit dem Kopf auf einen anderen Strauch. »Kannst du den Hang noch mal absuchen? Ich will nur noch ein paar Fotos machen .«
    Liz nickte und schwieg lieber, um Faye nicht zu zeigen, wie verängstigt sie war. Ihre Freundin war immer so stark und selbstsicher. Nichts schien sie zu beunruhigen. Liz wünschte oft, sie könnte auch ein wenig so sein.
    Auf dem Weg zurück zum Hang an der Straße stellte sie sich die arme Faye im Dunkeln vor und fröstelte. Sie entdeckte einige abgeknickte Äste, doch zum Glück war nirgends ein zweiter Kadaver zu sehen. Liz wollte schon umkehren, als ihr etwas ins Auge fiel.
    Es lag im Schnee an einem Stamm, halb verborgen unter einer Baumwurzel, doch es glitzerte in der Nachmittagssonne. Liz trat näher und erkannte, dass es sich um etwas Silbernes handelte. Sie hob es auf. Es war ein kleiner, hübscher Brieföffner mit graviertem Griff. Auf der überraschend scharfen Klinge befand sich ein winziger, dunkler Fleck. Liz musterte ihn. Ob das geronnenes Blut war? Sie zückte ein Papiertaschentuch und wischte die Klinge sauber.
    »Wie bist du denn hierher gekommen ?« , fragte sie den Brieföffner leise und sah den Hang hinauf, konnte Faye aber nicht entdecken. »He, Faye, sieh dir das mal an … «
    »Liz? Liz, wo bist du ?« , schnitt die Stimme ihrer Freundin ihr das Wort ab. »Ich hab gerade nach der Zeit geschaut. Kommst du nicht zu spät zum Abendessen ?«
    Liz sah auf die Uhr. »Ach je, du hast recht! Dad und Mom bringen mich um !« Sie schob den Brieföffner in die Tasche und kämpfte sich wieder den Hang hinauf.
    Faye wollte etwas sagen, hielt aber inne. Ein weiteres Geräusch durchdrang den friedlichen Wald … Motorräder, die in der Ferne beschleunigten. Sie drehte sich dem Lärm zu, doch Liz griff sie am Arm.
    »Wir müssen los « , erklärte sie energisch und war entschlossen, ihre Angst zu verbergen. »Und zwar sofort .«

KAPITEL 20
    Reifenpanne
    A ls die beiden Mädchen wieder in den Wagen stiegen, begann der Abend zu dämmern. Sie hörten die Motorräder nicht mehr, aber Liz war offensichtlich beunruhigt. Das mochte auch einfach daran liegen, dass sie immer schweren Ärger kriegte, wenn sie zu spät nach Hause kam.
    »Mach dir keine Sorgen « , meinte Faye zu ihr, als sie losfuhren. »Wir sind gleich wieder in der Stadt. Sag deinem Dad einfach, ich bin schuld, dass du zu spät bist .«
    Liz sah sie an und lächelte. »Ist okay, ich schaff es schon noch. Was mir größere Sorgen macht, ist … «
    Plötzlich knallte es wie ein Schuss, und das Auto geriet mächtig ins Schleudern. Die Mädchen kreischten, als es seitwärts schlitterte, und Faye war sich sicher, es würde sich gleich überschlagen … mit ihnen darin gefangen. Liz stieg auf die Bremse, die Räder quietschten bei dem vergeblichen Versuch, auf der vereisten Fahrbahn wieder zu greifen. Schließlich rutschte der Wagen von der Straße und kam mit einem Ruck in einer Schneewehe zum Stehen.
    »Was ist passiert ?« , fragte Faye bestürzt und mit noch immer an den Sitz geklammerten Händen.
    Liz stützte sich aufs Lenkrad und atmete heftig. »Ich schätze, wir haben eine Panne. Das klang, als wäre ein Reifen geplatzt. Wir müssen über irgendetwas Scharfkantiges gefahren sein .«
    »Hast du Ersatz dabei ?«
    »Ja, aber ich hab erst ein Mal einen Reifen gewechselt !«
    Faye stöhnte. »Kannst du deinen Dad anrufen? Der kommt doch bestimmt, um uns zu helfen ?«
    Liz schüttelte den Kopf. »Sicher, aber danach hätte ich Hausarrest für mindestens einen Monat. Er würde sofort fragen, was wir hier draußen gemacht haben .« Sie seufzte. »Schon gut. Ich schaff das mit dem Reifen … Es dauert nur vielleicht ein bisschen .«
    »Kann

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