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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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… lass mich wenigstens nicht den Bandwettbewerb verpassen. Das ist echt das Größte, was hier auf Jahre hinaus passieren wird. Bitte, Dad. Ja ?«
    Sergeant Wilson antwortete noch immer nicht, und Liz fragte sich allmählich, ob er überhaupt mitbekam, was sie sagte. Er starrte weiter in den Spiegel. Und als Liz genauer hinsah, stellte sie fest, dass er eigentlich gar nicht starrte. Er beobachtete etwas. Sein Blick glitt übers Glas, als folgte er einem Geschehen, das darin stattfand.
    Liz versuchte herauszufinden, wonach er Ausschau hielt. Und dann sah sie etwas. Etwas Dunkles, eine Art Schatten. Er bewegte sich rasch von einer Seite des Spiegels zur anderen, so rasch, dass sie ihn, hätte sie geblinzelt, verpasst hätte.
    Sie schnappte nach Luft, und endlich bewegte sich ihr Dad und drehte sich um. Liz sah ihm ins Gesicht, doch seine Augen wirkten glasig, als schaute er auf etwas sehr Fernes.
    »Dad ?« , fragte sie zittrig. »Was ist los ?«
    Er ignorierte sie und eilte an ihr vorbei in den Flur. Liz fror plötzlich.
    » Dad ? « , fragte sie erneut und bekam Panik. So kannte sie ihren Vater nicht. »Dad? Was ist denn? Und wo sind Mom und Poppy ?«
    »Es ist spät « , sagte er, und im Flur war es so eisig, dass sein Atem Wölkchen bildete. »Zeit, ins Bett zu gehen .«
    Liz stand erschüttert am unteren Treppenabsatz. Sie sah ihren Vater in sein Schlafzimmer verschwinden und die Tür schließen. Und obwohl sie ihren Ohren kaum trauen wollte, hörte sie ihn tatsächlich hinter sich abschließen.

KAPITEL 22
    Die Sonne geht auf
    E in paar Tage später schienen die Dinge sich langsam wieder zu normalisieren. Erstmals seit Wochen erwachte Faye bei klarem Himmel und warmer Sonne. Sie sah aus dem Fenster und konnte sich nicht entsinnen, wann in den Straßen von Winter Mill kein frischer Schnee gelegen hatte. Der Gedanke, der seltsam frühe Wintereinbruch könnte vorbei sein, hob ihre Stimmung, und sie machte sich rasch für die Schule fertig. Sie trank kurz einen Kaffee mit Tante Pam, aß dazu einen Toast, zog die Jacke an und verließ das Haus mit einem Stapel Bücher, die sie in der Bibliothek abgeben musste.
    Der Wetterwechsel schien auch die übrige Stadt zu beeinflussen. Die Leute winkten und lächelten einander zu oder sagten munter Hallo. Faye war viel zufriedener als zuvor. Bestimmt gab es eine vernünftige Erklärung für alles, was in den letzten Tagen geschehen war. Sich etwas nicht erklären zu können, bedeutete schließlich nicht, dass etwas Unheimliches und Seltsames vorging. Und was immer im Wald geschehen mochte und welche Geschöpfe ihn gerade unsicher machten … auch dafür musste es eine vollkommen plausible Erklärung geben.
    Liz wartete auf den Stufen zur Highschool auf sie und sah wie üblich super aus. Sie hatte sich weitere Sachen von Poppy geliehen und mit dem kombiniert, was sie bei MK gekauft hatte. Faye war immer wieder fasziniert, mit welcher Leichtigkeit Liz sich ein tolles neues Outfit schuf. Natürlich liebte auch Faye es, sich immer wieder einen anderen Look zu verpassen, doch bei ihrer Freundin schien das zur zweiten Natur zu gehören.
    Als Faye näher kam, sah sie Liz mit etwas besorgter Miene in die Ferne blicken.
    »He !« , rief sie, als sie bei ihr war. »Alles okay ?«
    Liz lächelte, und gemeinsam betraten sie die Schule. »Ja. Ich hab bloß an Dad gedacht. Der ist in letzter Zeit echt seltsam .«
    Faye zuckte zusammen. »Oh nein. Er hat dir doch wohl für Sonntag keinen Hausarrest verpasst, oder? Sagtest du nicht, er hat das Ganze gar nicht erwähnt ?«
    »Hat er auch nicht! Das ist ja das Seltsame .«
    »Du beklagst dich also, weil er dir keinen Hausarrest aufgebrummt hat ?« , frotzelte Faye. »Sieht so aus, als hätte jemand mit meiner Liz die Identität getauscht. Wer bist du, und was willst du von mir ?«
    »Ich weiß, ich weiß « , sagte Liz lachend. »Aber im Ernst, ich hab keine Ahnung, was mit ihm los ist. Er hat die ganze Woche über kaum mit uns geredet .«
    »Du hattest also keine Möglichkeit, ihm von dem Wolf zu erzählen ?«
    Liz schüttelte den Kopf. »Ich hab’s versucht, aber es ist schwer, davon zu sprechen, ohne zu verraten, dass wir im Wald waren. Und ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, ob er überhaupt zuhören würde. Manchmal ist es, als wären wir für ihn gar nicht vorhanden. Ich glaube, Mom ist auch beunruhigt darüber .«
    »Das ist wirklich etwas seltsam « , pflichtete Faye ihr bei. »Aber vielleicht ist er einfach müde? In letzter Zeit

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