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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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unterdessen schreiend auf dem Teppich und hielt sich die Ohren zu. Lucas spürte, wie der Boden unter seinen Füßen zu zittern begann. Er wollte wegrennen, doch etwas ließ ihn bleiben. Falls seine Mutter ihn jetzt sah oder wegrennen hörte …
    Die Möbel in der Eingangshalle begannen zu poltern, als bebte die Erde unter dem Anwesen. Lucas spürte das Zittern tief in der Brust.
    Er hörte ein Geräusch hinter sich und blickte sich um, doch da ertönte ein so gewaltiger, völlig verängstigter Schrei, dass ihm vor Furcht beinahe schlecht wurde. Die Wohnzimmertür schlug zu, doch er hörte den Schrei noch immer. Er schien ewig andauern zu wollen, hörte aber so plötzlich auf, wie er begonnen hatte. Im gleichen Moment endete auch das Beben, und es wurde ganz still.
    Lucas atmete tief durch, um sein rasend pochendes Herz zu beruhigen. Aus dem Wohnzimmer drangen Schritte. Er rappelte sich auf und sprang hinter einen der großen Sessel in der Eingangshalle. Mercy riss die Tür auf. Ihre Lippen waren strichdünn, und ihre Augen funkelten noch immer vor Wut. Sie segelte zur Haustür, schwang sie auf und trat in die kalte Nacht. Mit lautem Knall fiel die Tür hinter ihr ins Schloss.
    Als die Luft rein schien, verließ Lucas sein Versteck und schlich ins Wohnzimmer. Es war leer. Ballard war nirgendwo zu erblicken. Der Raum hatte keinen anderen Ausgang, und Lucas hatte den Diener nicht gehen sehen. Ansonsten wirkte alles wie immer. Nichts hatte sich bewegt, und dank des friedlich im Kamin prasselnden Feuers stieg auch die Temperatur wieder.
    Lucas durchquerte das Zimmer, blickte in die Flammen und versuchte zu begreifen, was passiert war. Etwas ließ ihn hochschauen. Auf dem Glas des alten Spiegels waren zwei große Handabdrücke zurückgeblieben.

KAPITEL 36
    Die Wahrheit
    F aye musterte Joe Crowley schockiert. Mit Liz saß sie am prasselnden Lagerfeuer, und ihre Freundin hielt Jimmy besorgt die Hand.
    »Mercy Morrow ?« , wiederholte sie. »Das ist doch völlig unmöglich .«
    Joe nickte. »Es ist wahr. Wegen ihr sind wir hier. Und sie richtet in Winter Mill Chaos an, nicht die Biker .«
    »Aber ihr seid Werwölfe « , erklärte Faye dreist. Ihre Angst hatte nachgelassen, hier am Feuer fühlte sie sich fast sicher. Joe hatte etwas Beruhigendes, nichts Unheimliches. Und was Finn betraf … Faye sah ihn an und konnte sich nicht vorstellen, je Angst vor ihm gehabt zu haben.
    Joe nahm ein sauberes Handtuch und eine Schüssel, in die er aus einem Topf, der überm Feuer gehangen hatte, heißes Wasser schüttete.
    Faye sah zu, wie er sich vorbereitete, die Wunden seines Sohns zu versorgen, und etwas in ihr bebte, als Finn vor Schmerz zuckte. Sie dachte an den Moment in der Alten Mühle, als sie zu wissen geglaubt hatte, was er dachte … obwohl er ein Wolf gewesen war.
    »Ich kann das übernehmen « , sagte sie zu ihrer eigenen Überraschung und stand auf. »Sie können uns währenddessen Ihre Geschichte erzählen .«
    Joe sah kurz zu ihr hoch, dann wieder zu Finn, augenscheinlich widerwillig. Schließlich erhob er sich jedoch und hielt ihr Schüssel und Handtuch hin.
    »Bist du sicher, dass du sie hören willst ?« , fragte der stämmige Biker. »Sie ist nicht sehr schön, und es wird dir nicht leichtfallen, sie zu verdauen. Aber egal, was Mercy vorhat, wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können .« Joe sah Jimmy und Liz über Fayes Schulter hin an. »Und langsam glaube ich, damit seid ihr wohl alle drei gemeint .«
    Faye drehte sich zu Liz, die noch immer Jimmys Hand hielt. Ihre Freundin zuckte mit den Achseln. »Vielleicht können wir Jimmy helfen, wenn wir wissen, was vorgeht .«
    »Wir wollen es wissen « , sagte Faye zu Joe. »Nach allem, was vorgefallen ist und was wir gesehen haben … Wir müssen es erfahren .«
    Der Biker betrachtete sie kurz und nickte dann bedächtig. »Gut. Dann koch ich uns jetzt Kaffee und hol euch ein paar Decken. Ihr dürftet beides brauchen .«
    Joe verschwand in ein Zelt, und Faye kniete sich neben Finn. Er hatte überall blaue Flecke und blutende Wunden, und ein fieser Schnitt verlief von der Schulter zur Brust.
    »Hast du keine Angst vor mir ?« , fragte er nach einem Moment schroff.
    Faye schüttelte den Kopf, merkte aber, dass sie es nicht fertigbrachte, ihm in die Augen zu sehen. »Vorhin schon, ein wenig « , gab sie zu. »Aber an dem Abend im Wald hast du mir gesagt, ich bräuchte keine Angst zu haben, solange du in der Nähe bist. Und ich glaube dir noch immer .«
    Wo Ballard ihm

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