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Morton Rhu - Leben und Werk

Morton Rhu - Leben und Werk

Titel: Morton Rhu - Leben und Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Bardola
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älter sind als ich.«
    »Echt?«, sagte Seth.
    »Na klar.« Adam nahm einen Zug von seiner Zigarette und ließ den Rauch wieder durch die Nasenlöcher entweichen.
    »Und was machst du so mit denen?«, fragte Seth.
    Adam grinste. »Was glaubst du wohl, was ich mit denen mache?«
    »Ich meine, gehst du auch richtig mit denen aus? Keine Ahnung, ins Kino oder so?«
    »Klar, wenn sie wollen. Ansonsten bleiben wir zu Hause und machen rum.«
    Seth sah ihn bewundernd an. Er hatte schon auf Partys Flaschendrehen gespielt und dabei ein paar Mädchen geküsst, aber richtig mit einer rumgemacht hatte er noch nie.
    In der Ferne kam ein großer Sattelschlepper angefahren. Adam richtete sich plötzlich auf, stieß die geballte Faust in die Luft und bewegte sie auf und ab. Zur Antwort ließ der Lastwagenfahrer dreimal laut seine Hupe ertönen, bevor er unter der Brücke hindurchfuhr und aus ihrem Blickfeld entschwand.
    »Hey, das ist gut«, rief Seth. »Das mach ich auch.« Als kurz darauf der nächste Truck heranrollte, beugte er sich vor, hob den Arm und schüttelte die Faust. Der Lastwagenfahrer beachtete ihn gar nicht.
    Adam lachte.
    »Warum hat es bei mir nicht geklappt?«, fragte Seth.
    »Weil du es nicht draufhast«, sagte Adam.
    »Dann zeig mir, wie du es gemacht hast.«
    »Das kann man nicht zeigen«, behauptete Adam. »Entweder man hat’s drauf oder eben nicht.«
    Seth nagte an seiner Unterlippe. Das war mal wieder typisch, dass er es nicht draufhatte, Trucker zum Hupen zu bringen.
    Viele der Leute, die unten vorbeifuhren, bemerkten die beiden Jungen auf der Brücke gar nicht. Aber ein paar schauten durch die Windschutzscheibe zu ihnen hoch.
    »Ich wette, die haben Angst, dass wir irgendwas auf die Straße werfen.«
    Adam hob den Arm und tat so, als würde er einen Stein in der Hand halten. Jetzt schauten mehr Leute in den Autos unten zu ihnen hoch. Auf einmal ließ Adam die Hand nach vorn schnellen, als würde er den Stein hinunterschleudern.
    Obwohl er gar nichts in der Hand hielt, riss eine ältere Frau in einer blauen Limousine erschrocken das Steuer zur Seite, worauf ihr Wagen für einen kurzen Moment ins Schlingern geriet.
    Seth sah Adam mit offenem Mund an. Er konnte nicht glauben, dass sein Freund das gerade wirklich getan hatte. Wenn die Frau schneller gefahren wäre, hätte sie ihren Wagen womöglich nicht mehr unter Kontrolle gebracht und wäre gegen einen der Steinpfeiler geprallt.
    Adam lachte. »Hast du gesehen, was die für einen Schiss hatte?«
    »Vielleicht sollten wir lieber abhauen.« Seth wurde unruhig. Was, wenn die Frau so wütend war, dass sie die Polizei rief?
    »Warum denn?«, fragte Adam.
    »Könnte doch sein, dass sie gleich bei der Ausfahrt rausfährt und uns Ärger macht.«
    »Soll sie ruhig.« Adam zuckte mit den Achseln. »Ich hab bestimmt keine Angst vor so ’ner Oma.« Er zog an seiner Zigarette und schaute wieder auf die Autos runter.
    Seth warf einen nervösen Blick zur Ausfahrt. Obwohl er gern gegangen wäre, blieb er. Es schmeichelte ihm, dass ein so cooler Typ wie Adam sich überhaupt mit ihm abgab.
    Nachdem ein paar Minuten vergangen waren, ohne dass der blaue Wagen auftauchte, entspannte Seth sich wieder. Er hatte seine Marlboro jetzt fast bis zum Filter runtergeraucht, seine Augen tränten vom Qualm und er hatte einen ekelhaften Geschmack im Mund. Fast erleichtert ließ er die Kippe zu Boden fallen und trat sie mit dem Schuh aus.
    »Hier. Ich zeig dir, wie man das macht«, sagte Adam. Er hielt seinen Zigarettenstummel zwischen Daumen und Mittelfinger und schnippte ihn über die Brüstung. Er landete Funken sprühend auf der Windschutzscheibe eines vorbeifahrenden schwarzen Autos. Adam grinste und Seth lächelte unbehaglich. Er begann sich zu fragen, wie weit Adam noch gehen würde.
    Dass der schwarze Wagen an der Ausfahrt abbog und die Straße zur Brücke hinaufgefahren kam, kriegten sie gar nicht mit. Seth merkte es erst, als er hörte, wie Autotüren zugeschlagen wurden. Er drehte sich um und sah drei kräftig gebaute junge Männer in engen T-Shirts, unter denen ihre Muskeln deutlich zu erkennen waren, auf sie zukommen. Sie verteilten sich so, dass Seth und Adam keine Chance mehr hatten wegzulaufen.
    »Äh, Adam?« Seth stieß ihn mit dem Ellbogen an.
    »Was de…?« Als Adam sich umdrehte, blieb ihm die Stimme weg. Mittlerweile waren die drei Typen schon so nah, dass an Flucht nicht mehr zu denken war. Seth und Adam pressten sich gegen die Mauer. In Seths Magen begann es zu

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