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Moskito

Moskito

Titel: Moskito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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STEHEN. VIELEN DANK IM VORAUS. SELBSTVERSTÄNDLICH KEINE NAMENTLICHE ERWÄHNUNG OHNE SCHRIFTLICHE ZUSTIMMUNG.
    ACH JA, NOCH ETWAS: DER SCHAUPLATZ IST DAS SÜDLICHE MARYLAND – ICH DENKE, UMWELTAUSLÖSER FÜR GENETISCHE UNTERSCHIEDE KÖNNTEN AUCH EIN FAKTOR SEIN. DANKE NOCH MAL.
     
    Stunden später sah sie nach; drei Listenmitglieder hatten geantwortet:
     
    JUDY – SIE WISSEN DAS VERMUTLICH SCHON, UND WAHRSCHEINLICH HAT ES MIT IHREM PROBLEM NICHTS ZU TUN, ABER DA SIE SCHON MAL DANACH FRAGEN: SOWOHL INDER ALS AUCH MANCHE MEDITERRANE VÖLKER, EINIGE GRIECHEN UND ZAHLREICHE AFRIKANER UND MENSCHEN AFRIKANISCHER ABSTAMMUNG KÖNNEN TRÄGER VON SICHELZELLENANÄMIE SEIN. DAS KANN IN AKUTEN KRISEN URSACHE FÜR EINEN GEHIRNSCHLAG SEIN. – MSJ
     
    AN: J.K.
    BETREFF: ERSUCHEN UM INFORMATION ÜBER RASSISCH DIFFERENZIERTE SCHLAGANFÄLLE
    ES GIBT NEUE ERKENNTNISSE AUF DIESEM GEBIET IM HINBLICK AUF MALARIA, IM WESENTLICHEN AUF DIE ANFÄLLIGKEIT VERSCHIEDENER GENOME FÜR P. VIVAX, P. FALCIPARUM, UND P. MALARIAE, BESONDERS IM HINBLICK AUF CHLOROQUIN- UND CICLOSPORINRESISTENZ. NÄHERES IN MEINEM ARTIKEL IN DER NEUESTEN AUSGABE DER WOCHENSCHRIFT FÜR MALARIA UND TROPENMEDIZIN. DR. RICHARD KAPPEL, STAATL. INSTITUT F. GESUNDHEITSWESEN
     
    AN JK – SIE ERWÄHNEN DAS SÜDLICHE MARYLAND. GIBT ES EINEN ZUSAMMENHANG MIT DEN GERÜCHTEN ÜBER EINE RASSISCH BEDINGTE HÄUFUNG VON GEHIRNSCHLÄGEN AM DELLRIDGE HOSPITAL IN LA PLATA? ANGEBLICH LAUFEN DORT BEREITS UNTERSUCHUNGEN SEITENS DES ZENTRUMS FÜR SEUCHENKONTROLLE. SIND DIESE GERÜCHTE NOCH JEMANDEM ZU OHREN GEKOMMEN? WÄRE DANKBAR FÜR WEITERE INFORMATIONEN.
    K. MAHONEY, RICHMOND, VA.
     
    Judy runzelte die Stirn. Der Artikel in der Wochenschrift für Malaria und Tropenmedizin war vermutlich zu fachbezogen für sie, schließlich war sie keine Medizinerin. Dennoch – das Wesentliche von Kappels Forschungsergebnissen würde sie verstehen, und wenn der Artikel sich allem Anschein nach als nützlich erwies, dann konnte Robert damit direkt zum Institut für Gesundheitswesen gehen, wo man ihm weiterhelfen würde. Schließlich wandte sich das FBI mit fast allen medizinischen Fragen an das Institut, das angenehmerweise ganz in der Nähe, in Bethesda, beheimatet war.
    Und was am meisten zählte: sie würde Robert eine Hilfe sein, würde ihm zeigen, wie nützlich sie ihm war, wie sehr er sie brauchte, wie gut und wünschenswert es war, sie in der Nähe zu haben. Kurz und gut, daß er ein Narr wäre, sie nicht zu heiraten. Sie kocht, sie sorgt für ein gemütliches Heim, sie ist groß im Bett, sie hat eine eigene erfolgreiche Karriere und sie unterstützt ihn noch dazu bei der seinen! Was konnte sich ein Mann mehr wünschen?
    O Gott, wie sehr sie sich haßte, wenn sie solche Gedankengänge spann! Es war entwürdigend, ständig das Gefühl zu haben, für den Part der Ehefrau vorzusprechen!
    Andererseits, das mußte sie sich ehrlicherweise eingestehen, tat sie genau das.
    Judy rief den Kappel-Artikel auf und begann aufmerksam zu lesen.
     
    Cavanaugh hätte nicht erwartet, daß die Spezialisten des Zentrums für Seuchenkontrolle sich in einem Loch wie dem Weather Vane Motel niederließen. Separate Bungalows, von denen die Farbe abblätterte, drängten sich um einen Parkplatz voller Schlaglöcher. An einer Seite stand ein 7-Eleven-Supermarkt, an der anderen eine Tankstelle. Aber es gab keinen Zweifel an der Anwesenheit des Zentrums: Hinter dem Motel stand ein riesiger Wohnwagen geparkt – fensterlos und so fest verschlossen, als säßen die zehn Meistgesuchten des FBI darin. Der Wohnwagen trug keinerlei Aufschrift, aber Cavanaugh schätzte, er würde wohl nicht dem Betreuer der Kaugummiautomaten gehören.
    Als er jedoch im Innern von Doktor Farlows Bungalow stand, wurden Cavanaugh die Vorteile des Weather Vane klar. Offensichtlich lag es dem Team am Herzen, sich häuslich einzurichten. Töpfe und Teller standen in der Kochnische herum und dazwischen Plastiktaschen vom 7-Eleven. Computer und Heftmappen bedeckten jede Ablagefläche. Zwei der winzigen ›Eßtische‹ aus anderen Bungalows hatte man zusammengeschoben, um so einen Ort für eine Diskussionsrunde zu schaffen. Kaffee und Bier standen bereit.
    Das alles war ganz nach Cavanaughs Geschmack. Hier wurde das Geld des Steuerzahlers auf höchst wirtschaftliche Weise verwendet. Außerdem wirkte es sonderbar gemütlich, wenn man von dem leichten Krankenhausgeruch absah, der über allem hing, einschließlich der Mitglieder des Teams.
    Davon gab es

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