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Moskito

Moskito

Titel: Moskito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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könnten. Etwas, das … Robert, sind Sie noch da?«
    »Ja«, sagte Cavanaugh. Er zwang sich, seinen Griff um den Hörer zu lockern. »Was für eine Art Gift? In Umlauf gebracht von wem?«
    »Unbekannt. Um ehrlich zu sein, halte ich die ganze Sache für reichlich irrwitzig. So bringen sie zum Beispiel Malaria ins Spiel.«
    »Malaria?«
    »Ja. Und dabei gab es seit dem Zweiten Weltkrieg keine Malaria in den Vereinigten Staaten, wenn man von einzelnen isolierten Fällen absieht, die gelegentlich aus Übersee eingeschleppt wurden. Ich habe es nachgelesen. Außerdem gibt es nichts wirklich Greifbares. Der Typ vom Zentrum, mit dem ich sprach, meinte sogar, am wahrscheinlichsten wäre es, daß die Malariaerreger von sich aus mutiert sind. Aber die Gesundheitsbehörde wünscht eine Anwesenheit der Bundespolizei bei den Untersuchungen, und das betrifft Sie. Außer Don möchte es übernehmen. Ist er da?«
    »Nein. Er trifft sich mit einem wichtigen Informanten von Pax River.«
    »Gut. Er macht ausgezeichnete Arbeit bei diesem Marinestützpunkt. Bestellen Sie ihm, daß ich gesagt habe, sein letzter Bericht wäre hervorragend. Dann nehme ich also an, daß diese Sache ganz allein Ihnen gehört.«
    »Jawohl«, sagte Cavanaugh.
    »Ich gebe Ihnen Doktor Farlows Nummer. Er und sein Team haben im ›Weather Vane‹, einem Motel an der Route 5 bei Hughesville, ihre Zelte aufgeschlagen. Anscheinend sind sie schon fast eine Woche dort und vergraben sich in ihre Arbeit. Sie können die Leute in dem Motel treffen.«
    »Okay. Gut.« Etwas zu tun! Etwas Reales! Vielleicht.
    »Aber nichts, was ich zu hören bekam, klang konkret oder fundiert, Robert. Die ganze Sache klang eher nach heißer Luft.«
    »Kann man nie wissen«, sagte Cavanaugh. »Ich werde mich jedenfalls darum kümmern.«
    »Tun Sie das. Und, Robert – auch wenn nichts dahintersteckt, alles in dieser Richtung ist heikel. Alles, was mit Rassenunterschieden zu tun hat. Es muß still und leise behandelt werden.«
    »Ich verstehe«, sagte Cavanaugh. Was die perfekte Begründung dafür abgab, diesem Idioten Seton nichts davon zu sagen. Noch nicht, wenigstens. Nicht solange er, Cavanaugh, endlich etwas zu tun hatte.
     
    Für jemanden, der es überhaupt nicht verstand und auch kein besonderes Interesse dafür hatte, kannte Judy sich ziemlich gut aus im Internet. Sie benutzte das Net, wie sie ihren Toyota benutzte: zu dem alleinigen Zweck, an einem bestimmten Ziel anzukommen, und ohne unter die Motorhaube zu blicken.
    Sie beendete ihren Artikel über Paläontologie. Sah gut aus, wirklich gut. Sie schloß die Paläontologie-Dateien und verschaffte sich Zugriff auf die medizinischen Webseiten.
    Vieles davon waren Artikel und neueste Erkenntnisse über alle nur vorstellbaren medizinischen Probleme. Etwa eine Stunde lang las Judy alles über Schlaganfälle nach, bis sie sicher war, genug davon zu verstehen, um zu wissen, welche Fragen sie stellen sollte. Alles, von dem sie annahm, Robert würde es auch lesen wollen, jagte sie durch den Drucker.
    Als nächstes rief sie die Medizinerlisten auf. Das war ein internes Forum, beschränkt auf nachweisliche Mitglieder, von denen die meisten in der medizinischen Forschung tätig oder Ärzte waren. Jahrelange Kontakte – sowohl ihre eigenen als auch die ihres verstorbenen Ehemannes – zur Gemeinde der Wissenschaftler waren nötig gewesen, um auf die Listen zu kommen. Sie versorgten Judy sowohl mit wertvollen Hintergrundinformationen als auch mit einer Runde, an die sie sich mit ihren Fragen wenden konnte. Wobei sie jedoch die stillschweigende Verpflichtung eingegangen war, über nichts zu schreiben, was sie in den Websites las, wenn nicht die ausdrückliche Genehmigung ihres Gesprächspartners vorlag. Vieles in den Diskussionen bezog sich auf laufende Forschungsarbeiten, die nicht verfrüht an die Öffentlichkeit dringen sollten.
    Heute hinterließ sie eine kurze Notiz:
     
    J.K. HIER. WIEDER EINMAL MUSS ICH EURE KOLLEKTIVEN GEHIRNWINDUNGEN ANZAPFEN. KANN IRGEND JEMAND MIR DEN WEG WEISEN ZU INFORMATIONEN ÜBER UNTERSCHIEDE IN DER CHEMIE VON GEHIRNEN, MÖGLICHERWEISE GENETISCH BEDINGT, WELCHE SOWOHL BEI SCHWARZEN ALS AUCH BEI INDERN, ABER NICHT BEI WEISSEN ANZUTREFFEN SIND? ICH KANN WIRKLICH NOCH NICHT SAGEN, WONACH ICH SUCHE – NEUROTRANSMITTER, SUBMOLEKULARE STRUKTUREN, IM MUTTERLEIB GEBILDETE VERNETZUNGEN –, ALSO KÖNNTE ALLES MÖGLICHE MIR WEITERHELFEN. ES SOLLTE NUR IN IRGENDEINER WEISE MIT ISCHÄMISCHEN GEHIRNSCHLÄGEN IN ZUSAMMENHANG

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