Moskito
entscheiden.«
»Während noch mehr Menschen sterben?« rief Melanie Anderson. »Nein!«
Farlow sagte: »Sie verstehen nicht, Agent Cavanaugh, all das liegt nicht bei uns. Das Zentrum für Seuchenkontrolle hat die gesetzliche Pflicht, Infektionskrankheiten unter Kontrolle zu halten. Doch in diesem Maßstab verfügt nur die Armee realistischerweise über die Kapazität, das zu tun. Und wenn das USAMRIID eintrifft, bekommen wir … ah, da sind sie ja.«
Farlow stand auf, um zu öffnen. Aber für Cavanaugh brauchte er seinen Satz nicht zu beenden. Was auch immer Farlow dachte, er würde es bekommen, sobald nur erst die Armee eintraf – Cavanaugh wußte, was das Zentrum für Seuchenkontrolle tatsächlich bekommen würde.
Einen Revierkampf.
Sie schritten herein wie eine Invasion; sie waren zu fünft, alle in Uniform, alle mit kerzengeradem Rücken und geschwellter Brust. Neben ihnen sah das Team des Zentrums – alle bis auf Farlow in Jeans und T-Shirts – aus wie eine Runde Blindgänger beim Sonntagspicknick. Die Wissenschaftler standen in holpriger Reihenfolge auf und nickten, als die Armee sich vorstellte. Cavanaugh gab genau acht, um herauszufinden, ob die Delegation wahrhaft eindrucksvoll war oder nur so aussah. Wie ernst nahm die Armee Plasmodium reading? Durch ihre Namen und Titel sollt ihr sie erkennen …
Lieutenant Colonel Matthew Sanchez, Doktor der Medizin, Chef des Bereiches Krankheitsbewertung am USAMRIID.
Major David Seligman, Doktor der Medizin, Malariaexperte.
Captain Anne Delaney, Doktor der Medizin, Mikrobiologin, Spezialistin für Gentechnik.
Captain Neil Nosner, Rechtsanwalt für die Armee der Vereinigten Staaten.
Colonel Wayne Colborne, Doktor der Medizin, Leiter des USAMRIID, welcher erklärte, er würde sowohl Major General Selby, dem Leiter der Abteilung für medizinische Forschungen und Entwicklungen bei der Armee – welcher USAMRIID unterstand – als auch dem Kommandeur von Fort Detrick, General Campbell, Meldung erstatten.
Die Armee nahm Plasmodium reading sehr ernst.
All diesem Lametta zappelte ein kleiner Mann mit dem Gesichtsausdruck eines nervösen Kaninchens hinterher, den man ein wenig verspätet als Doktor Fred Warfield, Vertreter des Gesundheitsamtes von Charles County, vorstellte. Cavanaugh widerstand dem Drang, Doktor Warfield zu zeichnen.
»Wir haben alle Unterlagen von Ihnen erhalten, Doktor Farlow«, sagte Colonel Sanchez, »und wir haben einige Vorschläge betreffend das weitere Vorgehen. Zu allererst …«
»Zu allererst werden wir Sie und Ihr Team auf den neuesten Stand der Dinge bringen«, sagte Farlow milde. Cavanaugh hörte die Eröffnungssalven des Revierkampfes. »Seit gestern verfügen wir über neue Daten. Gary?«
Doktor Pershing begann mit langen technischen Erklärungen, denen Cavanaugh nicht folgen konnte. Die beiden Colonels, Sanchez und Colborne, saßen da und hörten mit ausdruckslosen Mienen zu. Aber die Augen der beiden Ärzte leuchteten voll Interesse an dem, was Pershing vortrug.
Ein Punkt für das Zentrum.
Als Pershing geendet hatte, sagte Sanchez rasch: »Vielen Dank, Doktor. Und nun lassen Sie mich unsere Position klarstellen.« Er warf einen respektvollen Blick auf Colonel Colborne, der für sich offenbar die Rolle als Schiedsrichter mit letzter Entscheidungsgewalt in Anspruch nahm und der sich als über den zu erwartenden Plänkeleien stehend betrachtete. »Die eigentliche Aufgabe des USAMRIID ist es, wie Sie wissen, Mittel und Wege zu ersinnen, um amerikanische Soldaten gegen Infektionskrankheiten und biologische Kampfstoffe zu schützen. Ihre Daten lassen die Armee darauf schließen, daß es sich bei P. reading sehr wohl um eines dieser beiden Dinge handeln könnte. Schon seit dem Jahr 1950 ist sich die Armee im klaren, daß ein Versuch biologischer Kriegsführung gegen uns als ein spontanes Vorkommnis getarnt ablaufen könnte, und daß amerikanische Truppen sowohl hier als auch auf fremdem Boden einem solchen Angriff schutzlos ausgesetzt wären. Deshalb ist das USAMRIID dem Zentrum für Seuchenkontrolle zu besonderem Dank verpflichtet, daß man P. reading der Armee zur Kenntnis gebracht hat.«
Mit anderen Worten: Von hier ab übernehmen wir. Ein Punkt für die Armee.
»Wir sind natürlich sehr froh über Ihre Unterstützung«, sagte Farlow freundlich, »ganz besonders im Hinblick auf den personellen Aufwand, der nötig ist, um die Öffentlichkeit zu schützen. Was, da sind wir gewiß einer Meinung, zu diesem Zeitpunkt unsere
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