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Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Titel: Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Residenz
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Dynamo antreibt, hat Vladi ein Problem.
    „Vladi, den Wandelnden Tod dürstet!“, hat der Meier hüstelnd gerufen. Und natürlich hat sich Vladi, freundlich, wie er ist, prompt auf die Socken gemacht, um den Meier mit Limonade zu versorgen. Just in dem Moment, als er mit KHM an der schon etwas wackeligen Tarantula vorbeitrabt, macht die einen unerwarteten Ruck nach vorne. KHM glaubt, die Riesenspinne greift an, er schießt aus seinem Gurkenglas und stürzt sich wütend auf sie, um sein Herrchen zu beschützen. Schließlich kann der tapfere Käfer ja nicht wissen, dass die Spinne nur aus Plastik ist. Und dass sie nur deswegen unerwartet hüpft, weil Motte in seinem Verschlag soeben einen Wutanfall erleidet und diesen durch heftiges Radeln auslebt. Jetzt ist der Käfer unauffindbar, und Vladi ist verzweifelt. Er ist in Sorge, dass der prächtige Leitbulle seiner Mistkäferzucht von einem der Wägelchen überrollt werden könnte.
    „KHM, huhuu!“, ruft Vladi besorgt.
    „Huhuu!“, macht auch der Meier, weil ein Wagen mit vier Mädchen in seine Richtung ruckelt.
    „Huhuu!“, ruft Vladi. Die Mädchen kreischen erschrocken auf.
    „Huhuu!“, ruft der Meier. Die Mädchen kichern. Selbst als Wandelnder Tod wirkt der Meier auf seltsame Weise unwiderstehlich.
    „KHM, komm her!“, ruft Vladi. „Huhuu!“
    Da ertönt blechern Oma Finis Stimme: „Ein bisschen mehr Einsatz, da ist ja die alte Andergast direkt Frankensteins Braut gegen euch zwei Vögel!“
    „Huhuu!“, ruft Vladi. Diesmal klingt es ein wenig grimmiger.
    „Roooooaaaaaaaar!“, röhrt der Meier. „Oaaaaaachhhhh!“
    „Schon besser!“, brummt es aus den Boxen. „Weiter so!“
    Motte radelt in seinem muffigen Verschlag, als ginge es um den Olympiasieg. Von den Käfertroubles seines Cousins hat er keine Ahnung, er denkt nur an eines: „Noch zehn Minuten, dann löst mich der Vladi ab!“ Draußen ist es überraschend grau geworden. Dicke Regentropfen schlagen an die Scheiben, Donner grollt entfernt heran. „Mistwetter!“, schimpft es blechern aus der großen Lautsprecherbox. „Zurzeit ist niemand in der Bahn! Kannst Pause machen, Motte! Bei dem Sauwetter kommt eh niemand. Das gilt auch für Vladi und den geschnäuzten und gekampelten Clown. Pause!“ Motte hört erleichtert zu treten auf. Er denkt nicht daran, dass es damit in der Geisterbahn stockfinster wird.
    Der Meier und Vladi tappen durchs Zappendustere.
    „Huhuu!“, ruft der Meier plötzlich. „Da stinkt es!“
    „Und da vorne leuchtet es giftgrün, und es dampft!“, stellt Vladi fest.
    „Nix wie hin!“, befiehlt der Meier.
    Vladi ist sich da nicht ganz so sicher, aber alleine will er im Dunkeln auch nicht bleiben. Außerdem vermeint er im giftgrünen Dampf ein vertrautes Glitzern zu erkennen. Das Glitzern eines kleinen, mit Klunkern besetzten Leibriemens ...
    Motte steigt erschöpft vom Zimmerrad. „Der Sattel ist so hart, ich krieg noch eine Hornhaut am Hintern!“, keucht er. Dann verlässt er den Verschlag, um sich das Gewitter anzusehen und sich zu erfrischen. Er steht unter dem Vordach und blickt auf die menschenleere Straße. Die Luft ist angenehm kühl, aber irgendwie riecht es komisch. Da läutet sein Handy. Am Display erkennt Motte, dass Onkel Schurli ihn anzurufen versucht. „Endlich ist er munter“, denkt Motte. „Wir könnten noch einen Radfahrer brauchen!“ Er drückt auf den grünen Hörer. „Chrfszttschzssss!“, ist alles, was er zu hören bekommt. Dann reißt die Verbindung ab, und das Besetztzeichen ertönt.
    Motte steckt sein Handy zurück in die Hosentascheund tanzt unter dem löchrigen Vordach hin und her, um halbwegs trocken zu bleiben. Aber das ist vergebliche Liebesmüh, denn das Vordach hat gewisse Ähnlichkeit mit einem berühmten Käse aus dem Emmental. Der Himmel wird immer dunkler, das Gewitter rumpelt immer heftiger. Es blitzt und es donnert, ein Hagelschauer jagt den Nächsten. Der Wind beugt die Bäume im gegenüberliegenden Gastgarten, die Leute, die eben noch gemütlich in der Sonne gesessen sind, haben sich johlend ins Wirtshaus verzogen.
    Motte blickt interessiert in Richtung der dunklen, brodelnden Wolken. Ungläubig kneift er die Augen zusammen. Er tritt unter dem löchrigen Vordach hervor. Dass er in Nullkommanichts triefnass ist, stört ihn im Moment überhaupt nicht, denn was er da zu sehen bekommt, ist schlichtweg sensationell! Zugleich mischt sich die Faszination mit einem Gefühl der Bedrohung. Die Wolken haben sich auf unglaubliche

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