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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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schwindelerregend hohe Summe. Aber ein Virus war nun einmal etwas anderes als eine Atombombe, die man nur schwer transportieren und noch schwerer verstecken konnte, von der Schwierigkeit, sie einzusetzen, einmal ganz abgesehen. Von Viren hingegen konnte ein einzelner Mensch Billionen in einem kleinen Reagenzglas in der Hosentasche mit sich herumtragen...Levine setzte sich wieder gerade hin und manövrierte sich ans Ende der Plattform, die Treppe hinunter und den Korridor entlang bis zu der anderen Treppe, die hinauf ins Turmzimmer führte. Wie alle unverschlossenen Türen in Scopes' Cypherspace öffnete sich die Tür zur Treppe einfach dadurch, daß Levine sich in sie hineinbewegte. Am oberen Treppenabsatz war eine weitere Tür, unter der ein heller Streifen Licht zu sehen war.
    Diese Tür war versperrt. Levine fuhr wiederholt mit dem Trackball dagegen, mußte aber feststellen, daß es keine Möglichkeit gab, sie zu öffnen.
    Dann kam ihm eine Idee. Vielleicht würde ja das, was er vorhin mit Fido versucht hatte, auch hier funktionieren. Also tippte er in Großbuchstaben: SCOPES!
    Sofort wurde der Name von dem Lautsprecher im Aufzug wiederholt. Eine Minute verging, dann zwei. Dann wurde auf einmal die Tür aufgerissen, und Levine stand einem alten Zauberer gegenüber. Was er vorhin für einen Morgenrock gehalten hatte, war in Wirklichkeit ein Mantel, der mit astrologischen Symbolen übersät war. Weißes und graues Haar fiel in langen Strähnen über die abstehenden Ohren des Mannes, und die Haut an Stirn und Wangen war von unzähligen Falten durchfurcht. Dennoch erkannte Levine das Gesicht des Mannes auf Anhieb. Er kannte es besser als viele andere Gesichter. Endlich hatte er Brent Scopes gefunden.

    Sie hatten beide Feldflaschen gefüllt und noch einmal so viel aus der Quelle getrunken, wie sie nur konnten. Jetzt, als sie am Fuß der Berge entlangritten, spürte Carson, wie die Luft schon wieder etwas kühler wurde. Es war später Nachmittag, und die Sonne sank langsam auf die kahlen Gipfel der Berge zu. Es waren noch fünfundzwanzig Kilometer bis zur Schlucht und dann vielleicht noch einmal etwas mehr als dreißig bis zum Lava Camp. Da sie den größten Teil des Weges in der Dunkelheit zurücklegen würden, brauchten sie keine Angst zu haben, daß sie noch einmal Wassermangel leiden würden. Die Pferde hatten sich beide so vollgesoffen, daß sie bestimmt je fünfundzwanzig Liter Wasser im Körper hatten. Wenn ein Pferd einmal schlimmen Durst gelitten hat, dann säuft es bei der nächsten Gelegenheit so viel, wie es nur kann.
    Carson ließ sein Pferd ein wenig zurückfallen und sah nach de Vaca. Sie saß, die langen Beine entspannt in den Steigbügeln, kerzengerade im Sattel und ließ ihr langes Haar wie eine schwarze Wolke hinter sich herflattern. Sie hatte ein scharfgeschnittenes, starkes Profil mit einer leicht spitzen Nase und vollen Lippen. Seltsam, daß mir das bisher nie aufgefallen ist, dachte Carson. Aber andererseits ist ein Schutzanzug nicht gerade ein Kleidungsstück, das einer Frau sonderlich schmeichelt. De Vaca sah herüber zu ihm. »Was starrst du denn so intensiv an, cabron!« Das goldene Licht des Nachmittags leuchtete in ihren dunklen Augen. »Dich«, antwortete Carson. »Und was siehst du da?«
    »Eine Frau, die ich...« Er hielt inne.
    »Laß uns lieber erst einmal in die Zivilisation zurückkehren, bis du irgendwelche übereilten Erklärungen abgibst«, sagte sie und wandte sich ab.
    Carson grinste. »Ich wollte eigentlich sagen: eine Frau, die ich am liebsten für den Rest meines Lebens mit ins Bett nehmen möchte. Und zwar in ein richtiges Bett, nicht nur in eines aus Sand.«
    »Ich fand das Bett im Sand nicht schlecht.« Carson setzte sich im Sattel zurück und schnitt eine schmerzliche Grimasse. »Ich schätze, daß sich gut die Hälfte der Haut auf meinem Rücken unter deinen Nägeln befinden dürfte.« Dann deutete er nach vorn in die Wüste. »Siehst du diese Kerbe da am Horizont? Dort, wo sich die Berge und das Lavafeld treffen? Das ist die Lavaschlucht, das Nordende der Jornada. Von dort aus brauchen wir uns nur noch nach dem Polarstern zu richten, und in dreißig Kilometern sind wir dann am Lava Camp. Dort gibt es dann etwas Warmes zu essen und ein Telefon. Und vielleicht haben sie sogar ein richtiges Bett für uns.«
    »Ach ja?« fragte de Vaca. »Da kann ich mich ja auf einiges gefaßt machen.«

    »Wer ist das?« hörte Levine die Stimme von Brent Scopes in scharfem Ton aus dem

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