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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Entwicklungen vorantreibt. Aber ich verschwende hier nur meine Zeit. Wenn ich dich damals nicht überzeugen konnte, zusammen mit mir die Firma GeneDyne zu gründen, dann werde ich es jetzt kaum schaffen, dir meinen Standpunkt näherzubringen. Das ist wirklich schade. Zusammen hätten wir wirklich Großes leisten können. Aber du hast aus einem albernen Ressentiment heraus dein Leben der Zerstörung des meinen gewidmet. In Wahrheit hast du mir nie verzeihen können, daß ich damals unser Spiel gewonnen habe.«
    »So, Großes hätten wir leisten können?« tippte Levine. »Was ist denn Großes daran, wenn man ein Virus entwickelt, das die gesamte Weltbevölkerung auslöschen kann?«
    »Weißt du denn wirklich nicht mehr als das? Dein sogenanntes Weltuntergangsvirus ist nur das Nebenprodukt der Forschungen zu einer Gentherapie, die die Menschheit von der Grippe befreien soll. Und zwar für immer. Eine Immunisierung gegen eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit, die sich sogar vererben läßt.«
    »Damit meinst du wohl, daß Tote keine Grippe mehr bekommen können.«
    »Es dürfte doch sogar dir bewußt sein, daß es sich bei X-FLU II nur um eine vorübergehende Entwicklungsstufe handelt. Sicher, das Virus hat seine Fehler, aber jetzt habe ich einen Weg gefunden, wie ich genau diese Fehler vermarkten kann.« Der Zauberer ging zu einem Wandschrank und holte etwas daraus hervor. Als er sich wieder umdrehte, sah Levine, daß es eine Pistole von der Art war, wie sie auch die Wächter im Wald gehabt hatten.
    »Was willst du denn damit?« fragte Levine. »Du kannst mich doch nicht erschießen. Wir sind hier im Cyberspace.«
    »Wir werden sehen«, antwortete Scopes lachend. »Im Augenblick habe ich das auch gar nicht vor, denn ich möchte zuerst wissen, was dich wirklich dazu veranlaßt hat, unter großen Mühen in meine persönliche Welt einzudringen. Wenn du mit mir über X-FLU II hättest sprechen wollen, dann hättest du doch auch warten können, bis unsere Verbindung zur Außenwelt wiederhergestellt ist.«
    »Ich bin hier, um dir zu sagen, daß PurBlood giftig ist.« Die Figur des Zauberers ließ die Waffe sinken. »Das ist interessant. Inwiefern soll es denn giftig sein?«
    »Das weiß ich auch noch nicht genau, aber es verändert sich im Körper und wirkt schädlich auf das Gehirn. Franklin Burt ist dadurch verrückt geworden, ebenso wie Vanderwagon, ein weiterer Wissenschaftler deiner Firma. Es wird auch die anderen Beta-Tester letztendlich in den Wahnsinn treiben, und damit auch dich.«
    Sich mit einem digitalen Abbild von Scopes zu unterhalten hatte für Levine etwas zutiefst Beunruhigendes an sich. Die Figur des Zauberers lächelte nicht, runzelte nicht die Stirn und zeigte auch sonst keinerlei Reaktionen auf seine Worte. Erst wenn er Scopes' Stimme aus dem Lautsprecher hörte, konnte er in etwa erkennen, was der Chef von GeneDyne von dem hielt, was er ihm per Tastatur mitgeteilt hatte. Er fragte sich, ob Scopes Carsons abgebrochene Übertragung gelesen und ihr Glauben geschenkt hatte und damit bereits wußte, was es mit PurBlood auf sich hatte.
    »Sehr gut, Charles«, kam schließlich die Antwort mit einem leicht ironischen Unterton. »Ich kenne ja deine Begabung, dir die abstrusesten Anschuldigungen gegen GeneDyne auszudenken, aber das hier setzt dem Ganzen nun wirklich die Krone auf.«
    »Das ist keine Anschuldigung, sondern die Wahrheit.«
    »Und natürlich hast du wieder weder einen Beweis noch eine wissenschaftliche Erklärung dafür, so wie bei deinen ganzen bisherigen Attacken gegen GeneDyne, stimmt's? PurBlood wurde von den besten Gentechnikern auf der Welt entwickelt und gründlich geprüft. Es wird am Freitag zugelassen und kann unzählige Menschenleben retten.«
    »Wohl eher vernichten«, tippte Levine. »Machst du dir denn überhaupt keine Sorgen, daß du selbst PurBlood in den Adern hast?«
    »Du scheinst ja eine Menge über das zu wissen, was ich tue, aber eben doch nicht alles. Ich selber habe nie PurBlood erhalten, sondern lediglich rot eingefärbtes Plasma.« Levine hatte es für einen Augenblick die Sprache verschlagen. »Und dem Rest deiner Belegschaft in Mount Dragon hast du das echte PurBlood verabreichen lassen. Wie mutig von dir.«
    »Ich hatte ja vor, es selber zu nehmen, aber Mr. Fairley, mein treuer Assistent, hat es mir wieder ausgeredet. Außerdem haben die Leute in Mount Dragon PurBlood schließlich entwickelt und boten sich damit als Testpersonen geradezu an.« Levine lehnte sich

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