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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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es mit seinen vom vielen Trackballrollen müden Händen. Dann wechselte er noch einmal die Batterie seines Laptops und fragte sich, ob der Clown wohl noch immer irgendwo im Netzwerk von GeneDyne war und ihm den Rücken deckte. Schließlich atmete er tief durch, legte seine Hände wieder auf die Tastatur und begab sich tiefer in das Haus hinein.
    Er stand in einem großen Wohnzimmer, an das er sich von seinem Besuch her noch gut erinnern konnte. Auf dem Boden lag ein abgetretener Perserteppich, und an der linken Wand befand sich ein großer, aus massiven Steinen gemauerter Kamin. Über dem Kamin hing ein ausgestopfter Elchkopf, dessen Geweih dick mit Spinnweben verhangen war. An den Wänden sah Levine alte Gemälde, die Barken und Schoner sowie Fischerei- und Walfangszenen darstellten.
    Direkt vor ihm war die geschwungene Treppe, die hinauf zu einer Balustrade im ersten Stock führte. Levine manövrierte sich per Trackball hinauf und an der Balustrade entlang. Die Zimmer im ersten Stock waren dunkel und leer. Levine öffnete aufs Geratewohl eine Tür und bewegte sich zum Fenster, das alt und verzogen aussah. Als er hinausblickte, sah er zu seinem Erstaunen nicht die Umgebung des Hauses, sondern ein bizarres Muster von grauen und orangeroten Bildstörungen. Ein Programmierungsfehler im Cypherspace? fragte sich Levine und begab sich wieder hinaus auf die schwach erleuchtete Balustrade. Dort bog er in einen Gang ab und suchte das Zimmer, in dem er vor so vielen Jahren seine Sommerferien verbracht hatte, aber aus der Tür schlug ihm ein Schwall von Computercodes entgegen und drohte, das ganze Bild des Hauses aufzufressen. Verwirrt eilte Levine zurück zur Balustrade. Wieso hatte Scopes, der alles andere auf dieser Insel mit so viel Liebe zum Detail dargestellt hatte, ausgerechnet das Haus seiner Kindheit so vernachlässigt und nicht einmal alle Räume zu Ende programmiert? Am Ende der Balustrade befand sich eine Tür, durch die man zu der Treppe hinauf ins Turmzimmer gelangte. Levine wollte sich gerade durch die Tür begeben, als ihm einfiel, daß es noch eine andere Treppe gab, die auf die Aussichtsplattform oben auf dem Dach führte. Vielleicht war es ja besser, wenn er zunächst einmal von außen einen Blick in die Fenster des Turmzimmers warf, bevor er unvorbereitet dort hineinstürmte. Nebelschwaden umschlossen ihn, als er sich hinaus auf die Plattform bewegte. Er drehte vorsichtig den Trackball, um sich umzusehen. Drei Meter vor ihm war der eckige Turm mit dem erleuchteten Zimmer. Levine arbeitete sich langsam heran und warf einen Blick durch eines der Fenster. In dem Turmzimmer saß eine vornüber gebeugte Gestalt vor einem Computerterminal und drehte Levine den Rücken zu. Langes weißes Haar hing über den Kragen einer Art Morgenmantel. Während Levine die Gestalt betrachtete, schoß auf einmal ein gebündelter Lichtstrahl aus dem Himmel herunter und drang durch die Seitenwand in das Turmzimmer ein. Ohne zu zögern, bewegte sich Levine direkt in den farbigen Strom, und sofort füllte sich der große Bildschirm an der Aufzugswand mit Worten:
    ...Ich über Ihren Preis verhandelt. Er ist viel zu hoch. Unser Angebot liegt nach wie vor bei drei Milliarden. Verhandlungen darüber hinaus wird es nicht geben.
    Das farbige Licht und die Worte verschwanden. Levine bewegte sich nicht und wartete. Kurz darauf schoß ein Lichtstrahl aus dem Turm hinauf in den Himmel. General Harrington: Ihre Impertinenz kostet Sie eine weitere Milliarde. Der Preis liegt jetzt bei fünf Milliarden, Seh als Geschäftsmann finde es ausgesprochen unangenehm, wie Sie Geschäfte abwickeln. Es wäre doch viel netter, wenn wir diese Angelegenheit wie Gentlemen zu einem befriedigenden Ende bringen könnten, finden Sie nicht auch? Es geht schließlich nicht einmal um Ihr eigenes Geld. Aber es geht um mein Virus. Ich habe es, und Sie haben es nicht. Für fünf Milliarden Dollar können Sie diesen Sachverhalt umkehren.
    Der Lichtstrom hörte auf zu fließen. Levine draußen auf der Plattform war verblüfft. Scopes war nicht nur verrückt, sondern auch in Besitz eines Virus, das er an das Militär verkaufen wollte. Nach den Summen zu schließen, die hier genannt wurden, konnte es sich dabei eigentlich nur um das Weltuntergangsvirus handeln, von dem Carson ihm berichtet hatte. Levine lehnte sich an die Wand der Aufzugskabine und atmete tief durch, so überwältigend schien ihm plötzlich das, wogegen er ankämpfen mußte. Fünf Milliarden Dollar waren eine

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