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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Vacas Stimme. »Sehen Sie denn nicht, daß die Frau sich erbrochen hat? Nehmen Sie ihr den Helm ab, sonst erstickt sie vielleicht.«
    »Erst bringen wir sie auf die Quarantänestation«, sagte Frank. »Zum Teufel mit der Quarantänestation«, schrie de Vaca ihn an. »Die Frau ist verletzt. Sie braucht medizinische Versorgung. Wir müssen sie hier rausbringen.«
    Der Wachmann sah sich um und bemerkte Carson, der vor den anderen Wissenschaftlern stand. »Sie da! Dr. Carson!« rief er. »Kommen Sie her, und helfen Sie mir.«
    »Guy«, hörte Carson de Vacas Stimme, die auf einmal ganz ruhig klang. »Rosalind wird möglicherweise sterben, wenn sie hier drinnen bleibt, ist Ihnen das klar?«
    Inzwischen waren auch die Wissenschaftler aus den weiter entfernten Labors des Fiebertanks in den Korridor vor der Luftschleuse gekommen und beobachteten dichtgedrängt die Auseinandersetzung. Carson stand bewegungslos da und blickte zwischen de Vaca und dem Wachmann hin und her. De Vaca drängte sich entschlossen an dem Wachmann vorbei und beugte sich über BrandonSmith. Sie hob den Kopf und blickte durchs Visier in ihren Helm hinein. Auf einmal ergriff Vanderwagon das Wort. »Ich bin dafür, daß wir die beiden hier herausschaffen. Wir können sie doch nicht wie Affen in Quarantäne stecken. Das ist unmenschlich.« Seinen Worten folgte angespannte Stille. Der Wachmann zögerte, weil er offenbar nicht wußte, wie er sich bei einer Konfrontation mit den Wissenschaftlern verhalten sollte. Vanderwagon trat vor und beugte sich über BrandonSmith. »Treten Sie sofort zurück, Sir«, sagte der Wachmann schließlich. »Das ist ein Befehl.«
    »Sie können mich mal«, sagte de Vaca und nahm zusammen mit Vanderwagon der bewußtlosen BrandonSmith den Helm ab. Dann entfernte sie ihr das Erbrochene aus Mund und Nase. Die Wissenschaftlerin schnaufte tief und rollte mit den Augen. »Haben Sie das gesehen? Fast wäre sie erstickt, und Sie wären schuld daran gewesen.« De Vaca drehte sich um und sah hinauf zu Carson. »Was ist? Helfen Sie uns, sie hier rauszuschaffen?«
    »Susana«, sagte Carson mit ruhiger Stimme, »Sie kennen die Vorschriften genauso gut wie ich. Denken Sie doch bitte einen Augenblick nach. Möglicherweise ist BrandonSmith mit dem Virus in Berührung gekommen. Vielleicht ist sie sogar schon ansteckend.«
    »Aber das wissen wir nicht genau!« brauste de Vaca auf und starrte Carson an. »Es ist doch noch gar nicht bewiesen, daß ein Mensch sich mit dem Virus anstecken kann.« Ein weiterer Wissenschaftler trat einen Schritt vor. »Das hätte jedem von uns ebensogut passieren können. Ich möchte auch helfen.«
    BrandonSmith erholte sich langsam von dem Elektroschock. In dem helmlosen Anzug sah ihr Kopf lächerlich klein aus. Als sie den Mund öffnete, um zu sprechen, lief ihr Erbrochenes über ihr Doppelkinn. »Bitte«, hörte Carson sie sagen, »bitte, bringt mich hier raus.« Carson blickte an ihr vorbei und sah, wie ein weiterer Wachmann mit Schrotflinte den Gang entlangkam. »Keine Angst, Rosalind«, erwiderte de Vaca. »Wir sorgen schon dafür, daß Sie hinaus auf die Krankenstation kommen.« Dann warf sie Carson einen vernichtenden Blick zu. »Sie sind nicht besser als ein hundsgemeiner Mörder. Wie können Sie sie bloß hier in den Händen von diesen Unmenschen lassen? Denen ist doch scheißegal, ob sie stirbt oder nicht. Hojo de puta.«
    Plötzlich war aus der Sprechanlage Singers Stimme zu vernehmen. »Was ist denn im Fiebertank los? Warum hat mich niemand verständigt? Ich verlange, daß sofort...« Weiter kam Singer nicht, denn eine andere Stimme schnitt ihm brutal das Wort ab. Am englischen Akzent erkannte Carson sofort, daß es die von Nye sein mußte.
    »Im Falle eines Alarms der Stufe zwei hat der Sicherheitschef das Recht, den Direktor des Labors von seiner Weisungsbefugnis zu entbinden. Das habe ich hiermit getan.«
    »Mr. Nye, bevor ich mich nicht persönlich vom Eintreten eines Notfalls überzeugt habe, werde ich weder Ihnen noch sonst jemandem das Kommando übertragen«, entgegnete Singer. »Schaltet Dr. Singers Sprechanlage ab«, befahl Nye ungerührt. »Nye, hören Sie...«, protestierte Singer, dann verstummte seine Stimme schlagartig.
    »Bringen Sie die beiden Personen sofort auf die Quarantänestation«, sagte Nye.
    Der Befehl beendete die Unentschlossenheit der Wachleute. Einer von ihnen trat vor und stieß de Vaca zur Seite. Als sie fluchend Platz machte, ging der neu angekommene Wachmann auf sie zu und

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