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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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BrandonSmith' Leiche vor mir liegen. Dr. Grady hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Aus irgendeinem Grund war der Virenstamm, den Sie erzeugt haben, noch viel virulenter als der normale X-FLU Stamm. Er hat sie so schnell umgebracht, daß die ersten Antikörper gegen das Virus nur wenige Stunden vor ihrem Tod in ihrer Blutbahn auftauchten. !ich möchte wissen, weshalb der Stamm so gefährlich ist. Deshalb habe ich veranlaßt, daß er aus BrandonSmith' Gehirnmasse auf Kulturen gebracht wurde, bevor wir ihre Leiche eingeäschert haben. Ich werde Ihnen diese Kulturen zukommen lassen und schlage vor, daß wir diesen Stamm X-FLU !1 nennen. Ich möchte, daß Sie das Virus genauestens untersuchen und herausfinden, wie es funktioniert. Bei ihrem Versuch, es zu neutralisieren, haben Sie zufällig einen Weg gefunden, es noch gefährlicher zu machen.

    ich verstehe nicht ganz, was Sie damit...

    Du meine Güte, Guy, wenn Sie herausfinden, was das Virus gefährlicher gemacht hat, dann entdecken Sie womöglich auch, wie man es WENIGER gefährlich machen kann. Ehrlich gesagt, es erstaunt mich ein wenig, daß Sie nicht von selber auf diese Möglichkeit gekommen sind. Und nun machen Sie sich an die Arbeit.
    Das Kommunikationsfenster auf dem Bildschirm schloß sich wieder. Carson lehnte sich zurück und atmete langsam aus. Scopes hatte natürlich recht, aber wenn er daran dachte, daß er mit einem Virus arbeiten sollte, das aus BrandonSmith' Gehirnmasse kultiviert worden war, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Als habe er auf sein Stichwort gewartet, kam auch gleich ein Laborassistent zur Tür herein und brachte ein Tablett aus rostfreiem Stahl, auf dem sich eine Reihe von Kulturschalen aus durchsichtigem Plastik befanden. Auf jeder dieser Schalen befand sich ein gelber Gefahrenaufkleber mit der Aufschrift: X-FLU II.
    »Ein Geschenk für Guy Carson«, sagte der Assistent mit einem makabren Kichern.

    Die späte Nachmittagssonne, die durch die nach Westen gerichteten Fenster in Singers Büro fiel, tauchte den Raum in ein warmes, goldenes Licht. Nye saß auf dem Sofa und starrte schweigend in den offenen Kamin, während der Direktor hinter seinem Computer stand, hinaus in die Wüste blickte und Nye dabei den Rücken zudrehte.
    Eine kleine Gestalt mit einer überdimensionierten Aktentasche erschien in der Tür und machte durch ein höfliches Hüsteln auf sich aufmerksam.
    »Kommen Sie herein«, sagte Singer.
    Gilbert Teece trat in den Raum und nickte den beiden Männern zu. Die Kopfhaut unter seinem schütteren, sandfarbenen Haar war von der Sonne rot verbrannt, und seine Nase schälte sich bereits. Er lächelte schüchtern, als schäme er sich dafür, daß er der feindlichen Wüstensonne nicht gewachsen war.
    »Setzen Sie sich, wo Sie wollen«, sagte Singer und deutete auf ein paar Sitzgelegenheiten, die im Büro verteilt herumstanden. Teece ignorierte die leeren Sessel und Stühle und ging schnurstracks auf Nyes Sofa zu, wo er sich mit einem wohligen Geräusch niederließ. Der Sicherheitschef zuckte zusammen und rückte indigniert zur Seite.
    »Wollen wir gleich anfangen?« fragte Singer und setzte sich ebenfalls. »Ich möchte nicht zu spät zu meinem allabendlichen Cocktail kommen.«
    Teece, der am Schloß seiner Aktentasche herumgefingert hatte, blickte auf und lächelte Singer an. Dann öffnete er die Tasche und holte ein kleines Diktiergerät heraus, das er vorsichtig vor sich auf den Couchtisch legte.
    »Ich werde Sie nicht länger aufhalten als unbedingt nötig«, sagte er.
    Nye hatte inzwischen sein eigenes Diktiergerät aus der Anzugtasche genommen und es neben das von Teece gelegt. »Sehr gut«, sagte dieser. »Es ist immer gut, wenn man wichtige Unterhaltungen auf Tonband festhält, nicht wahr, Mr. Nye?«
    »Ja«, antwortete Nye einsilbig.
    »Ah!« sagte Teece so erstaunt, als habe er Nye nie zuvor sprechen gehört. »Sie sind Engländer, nicht wahr?« Nye drehte sich langsam in seine Richtung und sah ihn durchdringend an. »Ja, ich komme aus England.«
    »Ich auch«, sagte Teece. »Mein Vater war Sir Wilberforce Teece, der Baron von Teecewood Hall im Pennine-Gebirge. Mein älterer Bruder hat den Titel und die Ländereien geerbt, und mich hat man mit einer Fahrkarte nach Amerika abgespeist. Kennen Sie es? Teecewood Hall, meine ich.«
    »Nein«, sagte Nye.
    »Tatsächlich nicht? Das ist einer der schönsten Flecken in ganz England. Das Anwesen ist im Hamsterley Forest, ganz in der Nähe von Cumberland. Es ist

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