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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Ihr verfassungsmäßig verbrieftes Recht beschneiden, Ihrem Kind die bestmögliche medizinische Behandlung zukommen zu lassen. Wenn er mit seinen Forderungen Erfolg hätte, würde Millionen an einer Erbkrankheit leidenden Patienten die mögliche Heilung verwehrt werden.« Squires verfiel einen Augenblick in betroffenes Schweigen, fuhr dann aber gleich fort: »Dr. Levine nennt seine Organisation Stiftung für Verantwortungsbewußte Gentechnologie, aber lassen Sie sich davon bloß nicht täuschen. Bei dieser Organisation handelt es sich nicht um eine Stiftung, die das Allgemeinwohl im Auge hat. Sie ist vielmehr eine knallharte Lobby, deren Ziel es ist, Ihnen die phantastischen medizinischen Fortschritte, die nun einmal nur durch die Gentechnologie möglich sind, auf immer zu verwehren. Dr. Levine will nichts anderes, als Ihnen Ihr Recht auf freie Wahl der Behandlungsmethoden zu beschneiden, und fügt damit unter Umständen Ihren Kindern unnötiges Leid zu.«
    Sammy Sanchez drehte sich in seinem Stuhl herum und sah Levine mit einer erhobenen Augenbraue an. »Stimmt das, Dr. Levine? Würden Sie denn meinen Kindern wirklich eine solche Behandlung verwehren?«
    »Aber natürlich nicht«, antwortete Levine mit einem gelassenen Lächeln. »Schließlich ist die Gentechnik auch mein wissenschaftliches Arbeitsgebiet. Ich war zum Beispiel maßgeblich an der Entwicklung der Maissorte X-RUST beteiligt. Allerdings habe ich es abgelehnt, daraus Profit zu schlagen, aber das ist eine andere Geschichte. Dr. Squires hat meine Ansichten gerade ausgesprochen verzerrt dargestellt.«
    »Das habe ich nicht«, konterte Squires. »Die Gentechnologie bedeutet Hoffnung für unzählige kranke Menschen, was aber macht Dr. Levine? Er versucht, uns allen Angst vor dieser zukunftsweisenden Technologie einzujagen. Was er eine >vorsichtige, verantwortliche Forschungskritik< nennt, ist in Wirklichkeit nichts weiter als paranoide Wissenschaftsfeindlichkeit, die viel eher ins Mittelalter gehört als in unsere Zeit.« Theresa Court wollte etwas sagen, überlegte es sich aber offenbar wieder anders. Levine taxierte sie vorsichtig und erkannte, daß sie sich in dieser Diskussion letztendlich auf die Seite des Gewinners schlagen würde.
    »Ich glaube, Dr. Levine plädiert eher für ein größeres Verantwortungsbewußtsein bei Firmen, die Genforschung betreiben«, sagte Sanchez. »Habe ich recht, Dr. Levine?«
    »Unter anderem«, antwortete Levine und war zufrieden darüber, daß Sanchez eine seiner Forderungen schon benannt hatte. »Aber wir brauchen auch eine viel stärkere Kontrolle seitens der Regierung. Zur Zeit können x-beliebige Firmen mit allen möglichen Genen frei herumexperimentieren -ganz gleich, ob von Menschen, Tieren, Pflanzen oder tödlichen Viren - und werden dabei von den Behörden überhaupt nicht oder nur sehr ungenügend überwacht. In unseren Labors entstehen dabei Krankheitserreger von unvorstellbar tödlicher Wirkung. Es bedarf nur eines einzigen Unfalls, und wir erleben den Ausbruch einer Seuche, die möglicherweise die gesamte Menschheit auszurotten imstande ist.«
    Nun erst würdigte Squires Levine eines verächtlichen Blickes. »Mehr Regierungskontrolle. Mehr Verbote. Mehr Bürokratie. Mehr Unterdrückung des freien Unternehmertums. Genau das ist es, was dieses Land eben nicht braucht. Als Wissenschaftler sollte Dr. Levine das eigentlich besser wissen. Und dennoch verbreitet er ständig Unwahrheiten, die in den Menschen eine vollkommen unbegründete Angst vor der Gentechnologie hervorrufen.«
    Levine beschloß, daß die Zeit jetzt reif war. »Da Dr. Squires versucht, mich hier als Lügner hinzustellen«, sagte Levine und griff in die Brusttasche seines Jacketts, »würde ich ihm gerne einmal etwas zeigen.«
    Er zog einen grellroten Umschlag hervor und hielt ihn direkt in die Kamera. »Ich finde, daß ein Professor für Mikrobiologie, wie Dr. Squires einer ist, nur der Wahrheit verpflichtet sein sollte und sonst niemandem.«
    Levine wedelte ein wenig mit dem Umschlag herum und hoffte, daß Toni Wheeler im Grünen Zimmer ihn jetzt auf dem Monitor sah. Die Wahl der Umschlagfarbe war ein besonderer Geniestreich gewesen. Er wußte, daß nun, als die Kamera den Umschlag zeigte und unzählige Zuschauer gespannt darauf warteten, daß er geöffnet werden würde.
    »Was aber wäre, wenn der Inhalt dieses Umschlags beweisen würde, daß Dr. Squires eine Viertelmillion Dollar von der Firma GeneDyne bekommen hat? Von einem der führenden

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