Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Labor auch nicht, mit wem sie es zu tun haben. In Ihrer Personalakte allerdings steht es schon. Mr. Scopes hat es die damit verbundene historische Ironie offenbar angetan.« Teece hielt kurz inne. »Ist eine ziemlich faszinierende Persönlichkeit, Ihr Mr. Scopes.«
    »Er ist großartig«, sagte Carson und musterte den Inspektor kritisch. »Warum haben Sie neulich im Konferenzraum die Autopsie von BrandonSmith' Leiche zur Sprache gebracht?« Nach kurzem Schweigen hörte Carson über die Sprechanlage, wie Teece lachte. »Sie sind doch praktisch mitten unter den Apachen aufgewachsen, stimmt's? Dann kennen Sie doch sicherlich auch das alte Sprichwort dieses Stammes: >Manche Fragen sind länger als andere. < Die Frage, die ich in dem Konferenzraum gestellt habe, ist sehr lang.« Er lächelte. »Aber da Sie noch relativ neu hier sind, war sie nicht an Sie gerichtet. Ich würde mit Ihnen lieber über Mr. Vanderwagon sprechen. Ja, ich weiß«, fügte er an, als er Carsons Gesichtsausdruck sah, »schreckliche Geschichte. Kannten Sie ihn gut?«
    »Wir sind nach meiner Ankunft hier relativ rasch Freunde geworden.«
    »Wie war er denn so?«
    »Er stammt aus Connecticut. Zunächst machte er einen ziemlich dünkelhaften Eindruck auf mich, aber irgendwie mochte ich ihn trotzdem. Unter seiner ernsten Oberfläche hat er ein en köstlichen Sinn für Humor.«
    »Ist Ihnen vor diesem Vorfall in der Kantine schon einmal etwas an ihm aufgefallen? Irgendein seltsames Benehmen? Persönlichkeitsveränderungen?«
    Carson zuckte mit den Achseln. »In der vergangenen Woche kam er mir irgendwie geistesabwesend und in sich gekehrt vor. Häufig gab er keine Antwort, wenn man mit ihm sprach. Aber ich habe dem nicht viel Bedeutung beigemessen, schließlich war BrandonSmith' Tod für uns alle ein ziemlicher Schock gewesen. Außerdem hat die ständige Anspannung, unter der man hier steht, zur Folge, daß sich die Leute fast alle ein wenig seltsam benehmen. Man nennt es das Mount-Dragon-Fieber. Es ist ein Gefühl, als würde einem die Decke auf den Kopf fallen, nur viel schlimmer.«
    »Ich glaube, das habe ich auch«, sagte Teece und kicherte. »Nach dem Vorfall mit BrandonSmith wurde Andrew von Brent Scopes persönlich in aller Öffentlichkeit zurechtgewiesen. Ich glaube, das hat er sich sehr zu Herzen genommen.« Teece nickte. »Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlaß zur Sünde gibt...«, murmelte er. »Ich habe auf einem der Videobänder gesehen, wie Scopes Vanderwagon gegenüber dieses Zitat gebraucht hat. Aber daß Vanderwagon sich deshalb gleich das Auge aussticht, finde ich eine etwas zu heftige Reaktion -Streß hin, Streß her. Wie hat Cornwall gleich wieder in König Lear gesagt? >Heraus, du schnöder Gallert! - Wo ist dein Glanz nun?<«
    Carson sagte nichts.
    »Wissen Sie etwas über Vanderwagons bisherige Arbeit bei GeneDyne?« fragte Teece.
    »Ich weiß nur, daß er ein brillanter Wissenschaftler war, auf den seine Kollegen große Stücke hielten. Und daß er bereits zum zweiten Mal hier war. Er hat auf der Universität von Chicago seinen Abschluß gemacht. Aber das haben Sie doch bestimmt schon alles in seiner Personalakte gelesen.«
    »Hat er mit Ihnen über irgendwelche Sorgen oder Probleme gesprochen, die ihn möglicherweise bedrückten?«
    »Nein, außer natürlich, daß er sich, wie alle hier, über die Isolation beklagt hat. Als passionierter Skifahrer fühlte er sich hier mitten in der Wüste auch nicht sonderlich wohl, das hat er mir mehrmals gesagt. Vanderwagon hat ziemlich liberale Ansichten, was zwischen ihm und Harper oft zu langen, politischen Diskussionen führte.«
    »Hat er eine Freundin?«
    Carson dachte einen Augenblick nach. »Er hat mal eine Frau erwähnt. Sie heißt Lucy, glaube ich zumindest, und lebt in Vermont.« Carson rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. »Sagen Sie mal, wo hat man ihn eigentlich hingebracht? Und weiß man schon, was ihm fehlt?«
    »Die Untersuchungen laufen noch. Bisher weiß ich nur sehr wenig, aber das liegt auch daran, daß es hier keine normale Telefon Verbindung zur Außenwelt gibt. Trotzdem zeichnen sich schon einige sehr merkwürdige Entwicklungen ab. Ich werde Ihnen gleich mehr davon erzählen, vorher aber möchte ich Sie bitten, über alles, was ich Ihnen sage, bis auf weiteres strengstes Stillschweigen zu bewahren.« Carson nickte.
    »Erste Tests haben bei Vanderwagon ziemlich merkwürdige körperliche Veränderungen an den Tag gebracht: Er hat durchlässige Kapillaren und erhöhte

Weitere Kostenlose Bücher