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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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gentechnischen Unternehmen der Welt? Was wäre, wenn ich Ihnen weiter beweisen könnte, daß Dr. Squires diese Einkünfte sogar seiner eigenen Universität verschwiegen hat? Würde das vielleicht seine hier so nachdrücklich bekundete Überzeugung in Frage stellen?« Er legte den Umschlag vor Squires auf den Tisch.
    »Bitte, machen Sie ihn doch auf, und zeigen Sie seinen Inhalt der Kamera.«
    Squires sah den Umschlag an, als wisse er nicht, in welche Falle Levine ihn locken wollte. »Das ist doch lächerlich«, sagte er und wischte den Umschlag vom Tisch.
    Levine, der sein Glück kaum glauben konnte, wandte sich mit einem triumphierenden Lächeln direkt in die Kamera. »Sehen Sie, er weiß genau, was drinnen ist.«
    »Was Sie hier an den Tag legen, ist ein unerhörtes und höchst unprofessionelles Verhalten«, geiferte Squires. »Na los«, stichelte Levine. »Machen Sie ihn doch auf.« Weil der Umschlag jetzt auf dein Boden lag, hätte Squires sich bücken müssen, um ihn aufzuheben. Was immer er auch tat, dachte Levine, der Zug war für Finley Squires längst abgefahren. Nur wenn er den Umschlag sofort und ohne zu zögern aufgemacht hätte, wäre es ihm vielleicht noch gelungen, sich einen Rest an Glaubwürdigkeit zu bewahren.
    Sanchez blickte zwischen den beiden Wissenschaftlern hin und her. Langsam begann es Squires zu dämmern, was hier gespielt wurde. »Das ist ja wohl die mieseste, abgefeimteste Attacke, die mir in meinem ganzen Leben untergekommen ist«, sagte er. »Sie sollten sich schämen, Dr. Levine.«
    Squires hing zwar in den Seilen, aber er hatte den Kampf noch nicht aufgegeben. Also holte Levine den zweiten Umschlag aus seinem Jackett. »Und hier, Dr. Squires«, sagte er ruhig, »habe ich Informationen über die jüngsten Forschungen, die GeneDyne in einem geheimen Labor namens Mount Dragon in der Wüste von New Mexico durchführen läßt. Dieses Projekt ist äußerst bedenklich und sollte jeden Wissenschaftler alarmieren, dem das Wohl der Menschheit nicht gleichgültig ist.« Er legte auch den zweiten Umschlag vor Squires auf den Tisch. »Wenn Sie den anderen Umschlag schon nicht öffnen wollen, machen Sie wenigstens diesen hier auf. Seien Sie derjenige, der die gefährlichen Machenschaften von GeneDyne ans Licht der Öffentlichkeit bringt. Beweisen Sie uns, daß Sie kein persönliches Interesse an dieser Firma haben.«
    Squires saß stocksteif da. »Mich werden Sie mit Ihrem intellektuellen Terrorismus nicht einschüchtern.« Levine spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Das war ja fast zu schön, um wahr zu sein. Der Mann tappte blind in jede Falle, die man vor ihm aufbaute.
    »Ich würde den Umschlag ja gerne selber aufmachen«, sagte er, »aber ich darf nicht. GeneDyne hat meine Stiftung auf zweihundert Millionen Dollar verklagt, um mich zum Schweigen zu bringen. Deshalb muß jemand anders diesen Umschlag öffnen.« Die Kameras nahmen den Umschlag, der immer noch auf dem Tisch lag, jetzt groß ins Bild. Sanchez drehte sich in seinem Stuhl herum und sah fragend in die Runde seiner Gäste.
    Schließlich beugte sich Theresa Court über den Tisch und schnappte sich den Umschlag. »Wenn sich niemand anders traut, ihn zu öffnen, dann werde ich das tun.« Auf die gute, alte Theresa ist eben Verlaß, dachte Levine. Er hatte genau gewußt, daß sie dieser Versuchung, sich publikumswirksam in Szene zu setzen, nicht würde widerstehen können. In dem Umschlag befand sich ein einzelnes, vom Computer bedrucktes Blatt Papier, auf dem folgendes stand:

    NAME DES VIRUS: Unbekannt
    INKUBATIONSZEIT: Eine Woche

    ZEIT ZWISCHEN DEM AUFTRETEN ERSTER SYMPTOME UND DEM TOD DES PATIENTEN: 5 Minuten bis 2 Stunden

    TODESART: Schwere Gehirnödeme

    INFEKTUOSITÄT: Ansteckender als eine normale Grippe

    STERBLICHKEITSRATE: 100% - alle infizierten sterben
    HERSTELLER: GeneDyne

    ZWECK DER HERSTELLUNG: Unbekannt, da ein Firmengeheimnis, das von den Gesetzen der Vereinigten Staaten geschützt wird. Die Arbeit an diesem Virus wird ohne nennenswerte Kontrolle von Seiten der zuständigen Behörden fortgesetzt.

    BEMERKUNGEN: Innerhalb der vergangenen zwei Wochen wurde ein namentlich nicht bekannter Wissenschaftler im geheimen Labor der Firma GeneDyne mit diesem Virus infiziert. Der Wissenschaftler wurde offenbar unter Quarantäne gestellt und starb drei Tage nach der Infektion. Wäre die Quarantäne nicht erfolgreich gewesen, dann hätte das Virus die Bevölkerung der USA infizieren können. In diesem Fall wären viele

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