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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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von uns möglicherweise bereits tot.

    Während Theresa Court das Dokument laut vorlas, hielt sie immer wieder einmal inne, um erstaunt hinüber zu Levine zu blicken. Als sie damit fertig war, drehte sich Sanchez in seinem Stuhl hinüber zu Finley Squires.
    »Irgendwelche Kommentare dazu?« fragte er.
    »Wieso sollte ich einen Kommentar zu so etwas abgeben?« entgegnete Squires gereizt. »Ich habe nicht das geringste mit GeneDyne zu tun.«
    »Sollten wir dann nicht den ersten Umschlag öffnen?« fragte Sanchez, während ein kurzes, aber gemeines Lächeln über sein bleiches Gesicht huschte.
    »Von mir aus«, sagte Squires. »Der Inhalt kann ohnehin nur eine Fälschung sein.«
    Sanchez stand auf und holte den Umschlag. »Theresa, Sie sind hier diejenige, die den meisten Mut bewiesen hat«, sagte er und reichte ihn der Verbraucherschützerin.
    Theresa Court riß den Umschlag auf. Darin befand sich ein Computerausdruck, der darüber Aufschluß gab, daß die Niederlassung von GeneDyne in Hongkong zweihundertfünfundsechzigtausend Dollar auf ein Nummernkonto des Bankhauses Rigel auf den Niederländischen Antillen überwiesen hatte. »Aber da steht kein Name auf der Überweisung«, sagte Sanchez, nachdem er den Beleg genauer begutachtet hatte. »Dann zeigen Sie der Kamera doch einmal die zweite Seite«, sagte Levine.
    Die Schrift auf der zweiten Seite war undeutlich, aber dennoch lesbar. Es war ganz offenbar der Screenshot eines Computerbildschirms, den sich jemand mittels eines verbotenen und sündteuren Gerätes aus einem Datennetz hatte machen lassen. Er enthielt genaue Anweisungen von Finley Squires zur Eröffnung eines Nummernkontos bei der Rigel-Bank auf den Niederländischen Antillen. Die Nummer des Kontos war mit der auf dem Überweisungsbeleg identisch.
    Im Studio herrschte betretenes Schweigen, und Sanchez beendete den zweiten Teil der Sendung mit dem Hinweis an die Zuschauer, während der Werbung dranzubleiben und sich auf den dritten Teil zu freuen, in dem Barrold Leighton zur Talkrunde stoßen würde.
    Sobald die Kameras abgeschaltet waren, stand Squires empört auf. »Dieser Auftritt wird ein gerichtliches Nachspiel für Sie haben«, sagte er gequält und ging.
    Sanchez drehte sich zu Levine und schürzte anerkennend die Lippen. »War eine ausgezeichnete Show«, sagte er. »Ich hoffe allerdings für Sie, daß Sie Ihre Anschuldigungen auch wirklich beweisen können.«
    Levine antwortete nicht, sondern lächelte wissend vor sich hin.

    Mit ein paar Testergebnissen aus der Pathologie kehrte Carson durch die engen Gänge zurück zu seinem Labor. Es war schon nach sechs, und der Fiebertank hatte sich merklich geleert. De Vaca war schon vor einigen Stunden gegangen, um ein paar Enzymtests draußen im Computerlabor durchzuführen. Nun schickte sich auch Carson an, seine Arbeit zu beenden und sich auf den langwierigen Rückweg nach draußen zu machen. Obwohl er den Fiebertank noch immer haßte, hatte Carson heute keine besondere Eile, in die Kantine zu gelangen. Keiner seiner sonstigen Tischnachbarn würde zum Abendessen kommen, denn Vanderwagon hatte man gleich nach dem Zwischenfall weggebracht, und Harper mußte noch einen Tag auf der Krankenstation bleiben.
    An der Tür zu seinem Labor hielt Carson inne. Drinnen stand eine Gestalt im Schutzanzug, die sich an seinem Arbeitstisch zu schaffen machte. Carson drückte auf den Knopf der Sprechanlage am Ärmel seines Anzugs. »Suchen Sie was Bestimmtes?« fragte er.
    Die Gestalt im Schutzanzug richtete sich auf, und als er sich umdrehte, sah Carson hinter der Scheibe des Visiers das sonnenverbrannte Gesicht von Gilbert Teece. »Dr. Carson«, sagte er. »Wie nett, daß ich endlich mal Ihre Bekanntschaft machen kann. Hätten Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit für mich?« Mit diesen Worten streckte er Carson seine Hand hin. »Warum nicht«, sagte Carson, der es ziemlich albern fand, dem Inspektor durch mehrere Schichten Gummi getrennt die Hand zu schütteln. »Setzen Sie sich doch.«
    Teece sah sich um. »Ich weiß immer noch nicht so recht, wie ich das in diesem blöden Anzug tun soll.«
    »Dann müssen Sie wohl stehen«, sagte Carson und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Arbeitstisch. »Nun, wie dem auch sei«, sagte Teece, »auch so ist es mir eine Ehre, mit einem Nachkommen des berühmten Kit Carson zu sprechen.«
    »Da sind Sie aber der einzige«, sagte Carson. »Sie sind viel zu bescheiden, Mr. Carson«, sagte Teece. »Und deshalb wissen die meisten hier im

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