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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
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und aus, interessierte sich für alles, was erforscht wurde und sein Großvater war der beste Lehrer, den man sich vorstellen konnte. Ja, der gute Albert, dachte Shane. Er konnte sich noch gut an ihn erinnern. Schließlich war er bis ins hohe Alter dabei. Er hatte das Labor mit aufgebaut, das 1985 seine schwärzeste Stunde erlebte.
    Shane bat den Sanitäter, eine Pause zu machen und ihn mit Mason allein zu lassen. Er rollte so dicht wie möglich an dessen Bett heran und betrachtete sein Gesicht. Obwohl an seiner Nase Beatmungsschläuche befestigt waren, wirkte es als ob er lediglich schliefe. Shane fiel auf, dass er ihn nicht mit geschlossenen Lidern kannte. Die hellen wachen Augen waren das dominante Kennzeichen seines Gesichts. Daneben charakterisierten die hohe, leicht fliehende Stirn, die ausprägte, gerade Nase und das breite Kinn einen Mann, der die Probleme anpackte, der durchsetzungsfähig und konsequent war, jemand, der die Dinge zu Ende brachte. Sein Haar war trotz seiner erst 43 Jahre bereits schütter geworden. Ein kurz geschnittener blonder und leicht lockiger Haarkranz, der sich dem Betrachter eher entzog als darbot.
    - „Wo bist du, mein Junge?“
    Alan Mason war für Shane wie der Sohn, den er selbst nie hatte. Allerdings wagte er es nicht, Alan gegenüber seine von väterlicher Hingabe geprägte Freundschaft zu offenbaren, aber er hatte schon früher, wann immer es ging, die Nähe des aufgeweckten Knaben gesucht. Er wusste, dass Alan ohne seinen Vater aufwachsen musste, aber er wusste auch, dass sein wissenschaftlicher Mitstreiter und Freund Albert diese Rolle angenommen hatte und keinesfalls bereit gewesen wäre, sie mit irgendjemandem zu teilen. Jetzt erinnerte Alan ihn an Forma Townsend, den Mann mit dem er damals selbst in die Kapsel gestiegen war. Vieles hatte sich seit damals verändert, vor allem in technischer Hinsicht. Und doch schien die Sache nichts von ihrer Gefährlichkeit eingebüßt zu haben. Forma und er waren genauso vom Erfolg der Mission überzeugt wie später Mason und seine Crew. Forma, der kantige Halbfinne, dessen Eltern vor dem Krieg nach Amerika gekommen waren und eher zufällig in Bryson City landeten, war überall, wo er auftauchte der Boss gewesen. Und selbst Shane hatte sich ihm, obwohl er formal gesehen höherrangig und zwölf Jahre älter war, naturgemäß untergeordnet; nicht nach außen hin, aber, wann immer sie allein waren, gab Forma den Ton an. Er war es auch gewesen, der damals den Schub auf Maximalleistung drehte, obwohl man eigentlich verabredet hatte, nicht höher als 75 Prozent zu gehen. Und dann geschah das Unfassbare.
    - „Alan, warst du da, wo Forma ist? Hast du ihn gesehen? Wir haben nie gefragt, ob wir das hier machen dürfen. Die Frage stellte sich für uns nicht, wir sind Wissenschaftler. Ich weiß, dass du genauso denkst.“
    Shane hatte den Eindruck, Mason hätte eine Braue bewegt, aber nun, da er die Augenpartie intensiver betrachtete, blieb alles regungslos. Nur der Atem hob und senkte den Oberkörper vielleicht eine Idee schneller als zuvor, was Shane jedoch nicht auffiel. Er war schon wieder in seiner Erinnerung versunken. Seine Stimme klang leise und weich, als er weitersprach und es lag etwas Zerbrechliches in ihr. Es war die Stimme eines sehr alten Mannes.
    - „Es war ein großer Tag. Aber wir hatten keine Öffentlichkeit, keine Presse. Alles war streng geheim, damals wie heute. Es waren zwölf Männer dabei. Einer von ihnen war dein Großvater, Alan. Er musste schon an die 80 gewesen sein. Ja, zwölf Männer und vier von ihnen verloren an jenem Tag ihr Leben.“
    Shane strich mit seiner Hand über Masons Stirn.
    - „Ich weiß, dass alle von fünf Toten ausgingen. Aber Forma …“
    Shane bebte innerlich, seine Wangen waren gerötet.
    - „Er ist nicht verbrannt, Alan. Das dachten alle und das ist auch gut so. Aber er ist nicht verbrannt. Er ist verschwunden. Ich habe es gesehen.“
    Shane hatte das Projekt danach weitergetrieben, um Antworten zu erhalten. Er wollte wissen, was mit seinem Freund passiert war. Und vor vier Tagen war man so dicht davor.

7. DIE AKTE
     
    Marty hatte Peter schon eine halbe Stunde nach ihrem Gespräch ein schnurloses Telefon gebracht. Seitdem versuchte er in halbstündigem Rhythmus erfolglos seine Frau zu erreichen. Nicht einmal der Anrufbeantworter war eingeschaltet. Bei Ellens Handy das gleiche, keine Mailbox. Auch im Verlag hatte er es versucht, aber nach sechs Uhr niemanden mehr erreicht. Das war nicht

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