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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
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Schließlich wollte man hier keine Kühe auf einer Weide halten, sondern potentielle Terroristen, Umweltschützer und sonstige Staatsfeinde abwehren. Die altertümlich anmutenden Wachtürme dienten wohl eher der Abschreckung. Vermutlich waren zwischen den Zäunen auch Hunde im Einsatz, vielleicht sogar Wölfe. Die Zufahrt zum Gelände war nur an einer Stelle möglich, und wurde natürlich extrem gut kontrolliert.
    - „Da kommen wir nie rein“, meinte Peter.
    Luther studierte den Ausdruck.
    - „Das hier sieht aus wie ein Park, direkt vor dem Anbau. Siehst du?“ Leise sprach er weiter, mehr für sich selbst, als würde er laut nachdenken: „Gut zwei Footballfelder lang, links und rechts stehen Bäume, nicht aber in der Mitte.“
    - „Und?“
    Luther zeigte seine weißen Zähne, die im Mondlicht einen scharfen Kontrast zu seinem dunklen Gesicht bildeten.
    - „Ich habe da so eine Idee. Komm mit! Wir sollten uns beeilen.“
    Luther sprang in den Wagen und setzte sich hinter das Lenkrad. Er wendete und fuhr wieder in Richtung Raleigh. Die Fahrt dauerte nur wenige Minuten. Auf einem unbeleuchteten Parkplatz hielt er den Wagen an und stieg aus. Peter sah ein großes Schild mit der Aufschrift: „Harrisburg-Raleigh Airport, das Betreten des Geländes ist Unbefugten untersagt.“
    - „Nachts ist hier kein Flugbetrieb. Schnell, da lang.“
    Der Harrisburg-Raleigh Airport war ein kleiner Flugplatz. Es gab zwei Start- und Landebahnen. Auf der einen war eine große 24 aufgemalt, auf der anderen eine 32. Die Zahlen verwiesen auf ihre geographische Ausrichtung. Wenn man ihnen eine Null anhängte, bekam man die Gradangabe auf der Kompassrose, auf der 0 oder 360 Grad für Norden stehen und 180 Grad direkt nach Süden weist. Die eine Bahn in Harrisburg-Raleigh verlief demnach in west-südwestlicher Richtung, die andere nach Nordwesten. Das Hauptgebäude befand sich im stumpfen Winkel zwischen den Bahnen. Es war unbeleuchtet. Daran angrenzend erstreckte sich ein lang gezogener Hangar. Luther deutete auf eine Baracke, die dem Hauptgebäude zur Landebahn hin etwas vorgelagert war. Durch ein beleuchtetes Fenster konnte man einen Mann erkennen, der an einem Tisch saß. Vor ihm stand ein dampfender Becher. In der rechten Hand hielt er eine Pfeife. Der Körperhaltung nach zu urteilen las er in einer Zeitung.
    - „Das ist Larry, eine Art Nachtwächter. Sie nennen ihn hier nur den Grimmigen.“
    Peter schwante nichts Gutes. Noch immer verstand er nicht, worauf Luther hinauswollte.
    - „Hey Mann, was hast du vor?“
    - „Ich dachte, wir borgen uns etwas. Pass auf, in dem Schrank hinter dem Alten sind die Schlüssel für den Hangar da drüben und für Harolds Skyhawk. Ich werde sie holen, während du ihn ablenkst. Ich weiß auch schon, wie wir das anstellen.“
    Luthers Plan klang plausibel. Nachdem er sich in der Nähe des Eingangs versteckt hatte, holte Peter den Pickup. Vor dem Fenster hupte er dreimal. Der alte Mann erhob sich mürrisch. Als er in der Tür erschien, setzte Peter den Wagen um 30 Meter zurück. Larry ging einige Schritte darauf zu, dann ging er zurück zum Haus. Wenig später erschien er wieder im Eingang. Er hielt eine Taschenlampe in der Hand. Neben ihm stand ein großer schwarzer Hund. Langsam ging das Gespann auf Peters Wagen zu. Als sie ihn fast erreicht hatten, setzte Peter erneut zurück. Das Spiel wiederholte sich nun mehrere Male. Der Alte begann zu fluchen, doch machte er keine Anstalten aufzugeben. Er hatte den Hund von der Kette gelassen, der nun laut kläffend und mit gefletschten Zähnen um das Auto herumsprang. Als sie das Ende der südlich gelegenen Landebahn erreicht hatten, sah Peter, wie das große Rolltor des Hangars aufgeschoben wurde. Auch der grimmige Larry drehte sich um und blieb wie erstarrt stehen. Eine kleine Propellermaschine fuhr heraus und schwenkte in Richtung der entgegengesetzt liegenden Startbahn. Als das Flugzeug die verabredete Position eingenommen hatte, gab Peter Gas. Der Hund war der einzige, der halbwegs folgen konnte. Als der Wagen das Flugzeug erreicht hatte, war der Vorsprung gerade groß genug, um Peter den schadlosen Umstieg zu ermöglichen. Dann startete Luther durch. Nach 800 Metern hob die Maschine sachte ab. Luthers Gesicht zierte ein breites Grinsen.
    - „Glücklicherweise ist Harolds Spielzeug immer vollgetankt.“ Dann legte er eine gespielte Förmlichkeit an den Tag: „Flugkapitän Bannister begrüßt Sie auf dem Nonstop Flug zum Mount Maroon, die

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