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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
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Es wurden nur noch wenige Schüsse abgegeben. Resignation hatte die Sicherheitsleute des Mount Maroon Laboratory übermannt.

24. TESTLAUF
     
    Es war nicht ungewöhnlich, dass die Mitarbeiter des Mount Maroon Laboratory bis spät in die Nacht arbeiteten. Einige Versuche nahmen mit Vorbereitung und Durchführung viele Stunden in Anspruch und vielfach trieb sie die Spannung während ihres Ablaufs oder die Erwartung der Ergebnisse dazu, nicht auf die Zeit zu achten. So kam es nicht selten vor, dass die Zeiger ihrer Uhren von Missachtung gestraft die Mitternachtsmarke passierten. Gelegentlich war es sogar schon hell, wenn sie ihre Wirkungsstätte verließen und nach Hause fuhren. Seit dem tödlichen Unfall von Perkins und Tomczak jedoch hatten sich die Dinge grundlegend geändert, vor allem seit Mr. Hazes Anwesenheit. Bernard Lemieux und Paul Baxter waren daher überrascht, als sie am späten Abend Raymond Myers’ Anruf erhielten, der ihnen mitteilte, sie sollten sich bitte sofort im Laboratory einfinden. Den Technikern war nicht ganz wohl in ihrer Haut. In Anbetracht der neuen Sachlage drängte die späte Stunde den Verdacht, man habe etwas zu verbergen, förmlich auf. Dennoch waren sie sofort gekommen, weniger von Pflichtbewusstsein angetrieben als vielmehr von Neugier.
    Jetzt war es schon weit nach Mitternacht und sie waren mit den routinemäßigen Vorbereitungen eines Starts beschäftigt. Zu zweit waren sie mit dem Hoover die gesamte Länge des Tunnels abgefahren und hatten ihn auf schadhafte Stellen hin untersucht. Danach hatte Lemieux die Anzeigen und Instrumente im Kontrollraum getestet, während sich Baxter zusammen mit Alan Mason die Kapsel vornahm. Mason war es auch, der sie über den Grund der konspirativen Aktion aufklärte. Terry Haze war am Abend überraschend zu einer Sitzung nach Washington gereist. Bereits morgen Mittag wurde er zurückerwartet. Da er alle Versuche bis auf Weiteres untersagt hatte, war deren Durchführung während seiner Anwesenheit am Mount Maroon nahezu unmöglich. Seine plötzliche Abreise bot nun eine günstige Gelegenheit, die Robert Shane nicht verstreichen lassen wollte. Er war nicht wirklich der Meinung, einen Bürokraten wie Haze von Sinn und Zweck seines Projektes überzeugen zu können. Bedenkenträger waren immer schon die wahren Hemmschuhe des Fortschritts. Es gab daher in Shanes Augen geradezu eine moralische Verpflichtung, sie zu betrügen, es war vielleicht sogar eine Verantwortung gegenüber der Menschheit, die es einzulösen galt. Außerdem würde man heute ja kein Menschenleben aufs Spiel setzen, sondern lediglich einen weiteren Testlauf starten, der zur Aufklärung jener besonderen Umstände beitragen sollte, die zum Tod von Masons Begleitern geführt hatten.
    Sehr gern hätte Shane die Kapsel betreten, hätte sich auf den Platz des Kommandanten gesetzt. Und sicherlich hätte er es sich auch gut vorstellen können, das Abenteuer selbst zu wagen. Was wäre das für ein Erlebnis, wenn er im Jahre 1947 einträfe und jenen Männern die Hände schütteln würde, die das Ganze hier erst ermöglicht hatten. Mit seinem Rollstuhl war er bis an die Leiter zur Einstiegsluke gefahren. Die Kapsel selbst hatte er im fertigen Zustand niemals von innen gesehen. Es war unter seiner Würde, sich hineintragen zu lassen. So musste er sich damals mit einer Begutachtung der einzelnen Module zufrieden geben, bevor man sie vor fast vier Jahren schließlich zusammengeschraubt hatte. Als Baxter jetzt herauskletterte, hätte er Shane fast übersehen. Im letzten Moment schwang er sich über den Institutsleiter hinweg auf den Boden. Das hätte noch gefehlt, dass sich jemand schon im Vorfeld dieses Tests ein Bein brach. Myers und Mason beobachteten den Vorfall durch die Scheibe des Kontrollraums. Sie lachten auf, nachdem der anfängliche, unvermeidbare Schrecken, der einen durchfährt, wenn man einem Unglück, das man nicht verhindern kann, beiwohnen muss, in Erleichterung mündete. Die beiden teilten Shanes Meinung in allen Punkten, hatten sich allerdings über die Vehemenz gewundert, mit der er sie vertrat, nachdem sich Haze so überraschend verabschiedete. Es dauerte keine fünf Minuten, bis er alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet hatte. Auch Alan Mason und Raymond Myers waren davon überzeugt, dass Washington nicht das Recht hatte, ihnen den Weg zu einer Technologie zu versperren, die die Bewertung des Lebens im Fortgang der Zeit so radikal verändern konnte. Wenn eine Zeitreise

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