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Mozart - Sein Leben und Schaffen

Mozart - Sein Leben und Schaffen

Titel: Mozart - Sein Leben und Schaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Storck
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daß er seine Sache so gut gemacht habe. Es war nämlich noch eine Nachtmusik für Blasinstrumente dazwischen gekommen (die Serenate in C-Moll ).Mozarts Entführung ist die erste deutsche Oper, die durch die gesamten deutschen Lande ihren Weg machte. Er selber hatte wenig pekuniären Gewinn davon. Wie es scheint, hat er nur hundert Dukaten bekommen und mußte zusehen, wie das Wiener Theater in vierzehn Tagen bereits viermal soviel dadurch gewann. Auch von den Aufführungen an auswärtigen Bühnen wird er kaum irgendwelchen Vorteil gehabt haben. Um den Gewinn des Klavierauszuges wurde er durch einen fingerfertigen Handwerker, der ihm zuvorkam, gebracht. Aber seine musikalische Stellung in Wien war durch diesen Erfolg entschieden. Da das damalige Wien nichts weniger als eine Großstadt war, ist es erklärlich, daß sich dadurch eine verdoppelte Aufmerksamkeit auf seine Person lenkte und damit auch auf seine Liebesgeschichte. So mußte er daran denken, nun auch
    die Entführung aus dem Auge Gottes
    ins Werk zu setzen. So hat Mozart später im Scherz die Heimführung seiner Konstanze genannt, weil das Haus, in dem Frau Weber am Petersplatz wohnte »Zum Auge Gottes« hieß. Die Ereignisse selber hatten aber gar nichts von einem Lustspiel. Im gleichen Brief vom 27. Juli, mit dem Mozart dem Vater das erste Allegro der Haffnerserenate schickte, schreibt er ihm: »Liebster, bester Vater! Ich muß Sie bitten, um alles in der Welt bitten, geben Sie mir Ihre Einwilligung, daß ich meine liebe Konstanze heiraten kann. Glauben Sie nicht, daß es um des Heiraten wegen allein ist; wegen diesem wollte ich noch gerne warten. Allein ich sehe, daß es meiner Ehre, der Ehre meines Mädchens und meiner Gesundheit und Gemütszustands wegen unumgänglich notwendig ist. Mein Herz ist unruhig, mein Kopf verwirrt, wie kann man da etwas Gescheites denken und arbeiten? Wo kommt das her? Die meisten Leute glauben, wir sind schon verheiratet; die Mutter wird darüber aufgebracht, und das arme Mädchen wird samt mir zu Tode gequält. Diesem kann so leicht abgeholfen werden. Glauben Sie mir, daß man in dem teuren Wien so leicht leben kann als irgendwo; es kommt nur auf Wirtschaft und Ordnung an, die ist bei einem jungen, besonders verliebtenMenschen nie. Wer eine Frau bekommt, wie ich eine bekomme, der kann gewiß glücklich sein. Wir werden ganz still und ruhig leben und doch vergnügt sein. Und sorgen Sie sich nicht, denn sollte ich, Gott bewahre, heute krank sein (besonders verheiratet), so wollte ich wetten, daß mir die Ersten der Noblesse einen großen Schutz geben würden. Das kann ich mit Zuversicht sagen. Ich weiß, was der Fürst Kaunitz zum Kaiser und Erzherzog Maximilian von mir gesprochen hat. Ich erwarte mit Sehnsucht Ihre Einwilligung, mein bester Vater, ich erwarte sie gewiß, meine Ehre und mein Ruhm liegt daran. Sparen Sie nicht zu weit das Vergnügen, Ihren Sohn mit seiner Frau bald zu umarmen.«
    Während der Vater, der so verstimmt war, daß er sich nicht einmal über den Erfolg der Entführung freuen mochte, die erbetene Einwilligung zurückhielt, wurden in Wien die Verhältnisse immer unerträglicher. Eine alte Gönnerin Mozarts, die treffliche Klavierspielerin Baronin von Wadtstädten, hatte, um Konstanze den steten Quälereien der Mutter zu entziehen, diese zeitweilig in ihr Haus aufgenommen. Freilich hatte nun auch die Baronin nicht gerade den besten Ruf; und wenn Mozart trotz seines Dankgefühls für die Helferin mit diesem Aufenthalt nicht ganz zufrieden sein konnte, so stieg die Aufregung aufs höchste, als die Mutter drohte, ihre Tochter mit Gewalt aus dem Hause der Baronin wegführen zu lassen. Am 31. Juli beschwört er schon wieder den Vater um die Einwilligung: »Sie können gar nichts dawider einzuwenden haben – und haben es auch wirklich nicht. Das zeigen Ihre Briefe. Denn sie ist ein ehrliches, braves Mädchen von guten Eltern, – ich bin imstande, ihr Brot zu verschaffen, – wir lieben uns und wollen uns. Alles, was Sie mir noch geschrieben haben und allenfalls noch schreiben könnten, wäre nichts als lauter gutmeinender Rat! – welcher, so schön und gut als er immer sein mag, doch für einen Menschen, der schon so weit mit einem Mädchen ist, nicht mehr paßt. Da ist also nichts aufzuschieben. Lieber sich seine Sachen recht in Ordnung gebracht und einen ehrlichen Kerl gemacht! – das wird Gott dann allzeit belohnen!«
    Inzwischen gelang es der Baronin, alle äußeren kleinen Hemmungen zu beseitigen, und

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