Mr. Benson
einen Sklaven hat, sind wir von dieser Gewohnheit abgekommen. Das könnte der richtige Zeitpunkt sein, um uns wieder einmal zu sehen. Er kommt morgen mit seinem kleinen Sklaven her.
Aber dass eines klar ist: Ich finde, ein Sklave unterscheidet sich durch nichts von meinem übrigen Besitz. Meine Freunde dürfen gern davon abhaben. Und wenn Brendan oder sonst einer der Männer dir etwas befiehlt, dann gehorchst du. Verstanden?«
Ich nickte.
»Außerdem erwarte ich, dass du jedem meiner Freunde so viel Respekt entgegenbringst wie mir. Das heißt, du wirst Brendan genauso begrüßen wie deinen Meister. Und noch etwas: Du darfst dich ruhig mit den anderen Sklaven amüsieren. Sie sind deine Kameraden. Wenn du und Brendans Kleiner also dazu Lust habt, dann ist das okay. Wir werden alle bessere Freunde sein, wenn ihr beiden euch versteht.«
Bei seinen letzten Ausführungen hatte Mr. Benson gelächelt. Ich verstand das nicht. Sex mit einem anderen Sklaven? Wie sollte das denn gehen? Und warum schien Mr. Benson diese Vorstellung solchen Spaß zu machen? Ich fragte mich, ob er vielleicht noch mehr im Schilde führte.
Als es dann schließlich an der Tür klingelte, sprang ich hin wie ein geölter Blitz. Brendan und sein Sklave! Ich hatte viel über diese Begegnung phantasiert und angenommen, der Sklave sei ein Schwarzer, so wie er. Aber Irrtum! Als ich die Tür aufriss, stand dort die hübsche pechschwarze Gestalt in ihrer New Yorker Polizeiuniform – und dahinter mein guter alter Bekannter, der Barkeeper Rocco!
Meine Verblüffung hielt mich nicht davon ab, auf die Knie zu fallen und Brendans blitzblank polierte Polizeistiefel zu küssen. Als sich Rocco aber auszog, behielt ich ihn scharf im Auge. Wahrscheinlich gehörte das zum Ritual, wenn man einen anderen Meister besuchte, und würde auch von mir erwartet. Splitterfasernackt – kein Jockstrap! – ging Rocco zu Mr. Benson und fiel auf alle viere. Er musste andere Regeln haben als ich. Ich kannte diese Tätowierungen. Kein Zweifel, das war Rocco, der Mann, der hinter der Theke gestanden hatte, als Mr. Benson und ich uns kennenlernten! Rocco, der Macho-Hengst, als Brendans Sklave!
Sein Meister legte bewundernd eine Hand auf meinen Arsch. Der Schorf hatte sich gelöst und ein stolzes Brandzeichen hinterlassen. »Sieht gut aus, Mr. Benson. Gute Arbeit geleistet.« Er tätschelte mir den Kopf. »Und erstklassig erzogen!«
Mr. Benson deutete mit einem Kopfnicken auf den da knienden Rocco. »Du selber warst aber auch nicht schlecht, Brendan.« Sie lächelten sich, offensichtlich sehr zufrieden, gegenseitig an.
»Okay, Jungs. Steht auf.«
Wir erhoben uns, während die beiden Männer aufeinander zugingen, sich die Hand drückten und mitten im Raum, anscheinend ohne uns zu beachten, ein Schwätzchen anfingen. Rocco, nackt bis auf die Haut, hockte still am Boden. Ich versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, aber er wich mir aus. Schließlich verlor ich die Geduld. Ich ging zu ihm, fasste ihn am Arm und zog ihn in die Küche, wo ich meinem Herzen Luft machte. »Rocco«, drängte ich mit Flüsterstimme, »was tust du denn hier? Was ist passiert? Ich wusste gar nicht, dass du Sklave bist! Wie lang denn schon?«
Rocco antwortete auf meine Flut von Fragen mit einem Stottern: »Jamie, das Ganze ist mir so peinlich. Ich hätte ja nie gedacht, dass du’s wirklich durchziehst. Du hier, das ist echt eine Überraschung!«
»Ist doch egal, Rocco. Ich bin schon fast seit diesem einen Abend hier, du weißt schon, aber du …?«
»Kann ich vielleicht ein Bier haben?« Ich holte zwei Dosen aus dem Kühlschrank, und Rocco ging an den Küchentisch, um sich hinzusetzen. Ich konnte ihn gerade noch bremsen.
»Wir dürfen keine Möbelstücke benutzen, nicht mal hier. Komm rüber, zu den Kissen.« Mr. Benson hatte mir erlaubt, ein paar riesige Kissen auf den Boden zu legen, falls ich Fernsehen schauen wollte. Rocco folgte mir. Ich konnte seine Geschichte kaum erwarten.
»Ich hab Brendan vor über einem Jahr kennengelernt und mich ab und zu mit ihm getroffen. Aber erst letzten Monat hab ich endgültig eingewilligt.«
»Eingewilligt? In was?« Ich brannte vor Neugier.
»Na ja, Jamie, er ist ’n harter Typ. Glaubt an all diese Meister/Sklaven-Scheiße, besonders zwischen Schwarzen und Weißen. Und er, na ja, er wollte, dass ich sein Sklave werde. Jedes Mal, wenn ich mich geweigert hab, ist er verschwunden. Immer wieder hat er das gemacht, und immer wieder bin ich zu ihm zurückgekehrt
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