Mr. Benson
immer noch mein Gesicht festhielt. »Komm, Kleiner, spritz ab für deinen Daddy. Komm, spritz Daddy voll mit deinem Samen.« So tönte der Singsang ein paar Minuten. Dann spürte ich, wie mein Schwanz schneller pulsierte, wie das steife Fleisch sich verkrampfte und mir ein Orgasmus durch den Körper jagte. Mein Sperma vermischte sich mit dem stark riechenden Schweiß des Mannes. »Gut so, mein Junge, so ist es brav.« Er drückte mich mit solcher Macht an sich, dass er mir fast eine Rippe brach.
Dann blieben wir fünf Minuten lang ganz still liegen. Ich schwelgte in dem Gefühl, von so einem großen, starken Mann regelrecht umhüllt zu sein – schwelgte in dem Gefühl, nach nur einer Nacht ohne Mr. Benson in jemandes Armen zu liegen. Mein Gesicht in seine Halsmulde schmiegend, rieb ich mich an dem pelzigen Körper.
»Das war wunderbar, Kleiner.« Er riss sich von mir los, um aufzustehen. »Du bist wirklich ein vorbildlicher Junge.« Eine väterliche Hand tätschelte mir den Kopf. »Ich mag keine Menschen, die mit guten Jungen wie dir Scheiß bauen. Willst du, dass ich mir diesen Typ mal vorknöpfe?«
Vor meinem geistigen Auge sah ich blitzartig den Lederkerl von letzter Nacht, wie er, mit seinen Stiefeln in einer Wanne voll Zement, über die Kaimauer wanderte. Die Vorstellung war nicht ganz reizlos, aber ich besann mich eines Besseren. »Nein, danke«, sagte ich. »Das war genauso sehr meine Schuld. Es war dumm von mir, einfach mit ihm heimzugehen.«
»Ja, wahrscheinlich; aber es gefällt mir nicht, dass solche Typen die Szene unsicher machen.« Er war wieder ganz Geschäftsmann geworden. Als er ins Bad ging, dachte ich über die sonderbare, aber seltsam angenehme Nummer nach, die wir gerade geschoben hatten. Nicht, dass es mich nach einer Wiederholung verlangte – auf seinem Schoß zu sitzen, mich füttern zu lassen und mir in die Windeln zu machen, aber interessant war es schon gewesen. Das allemal.
Er trat in die Badezimmertür und trocknete sich ab. Die dicke Behaarung erinnerte mich wieder an einen Pelzmantel, als sie durchfrottiert wurde. Er war wirklich ein Riese. Ich kicherte bei dem Gedanken, dass dieser berüchtigte Verbrecher seinen »Sohnemann« fütterte und ihm »was auf den Popo« gab, wenn der sich nassgemacht hatte. »Möchtest du einen Arzt oder was? Ich meine, wegen dieser Flecken und Striemen.«
Ich ließ eine Hand über meine Haut gleiten. »Nein, nochmals vielen Dank, aber es geht schon. Ich darf mich nur nicht direkt drauflegen. Der Typ hat mir ja nichts gebrochen oder mir Schnittverletzungen zugefügt.«
Mein väterlicher Freund zog sich die Hosen an. »Okay. Aber wenn du je irgendetwas brauchst – egal, was –, dann sag’s einfach diesem Kellner. Er kann mir jederzeit eine Nachricht überbringen. Verstanden?« Es war weniger eine Frage als ein Befehl.
»Ja, Daddy.«
Als er seine Krawatte zumachte und mir noch einmal den Kopf tätschelte, kehrte sein Lächeln zurück. »Ich sorge für meine kleinen Jungs; für mich ist jeder von ihnen etwas Besonderes.«
Er war fertig angezogen und ging schon zur Tür, da fiel mir etwas ein. »Daddy?« Er drehte sich zu mir um. »Weißt du irgendwas über diese Typen, die verschwunden sind? Hat das vielleicht mit dem Burschen von gestern Nacht zu tun?«
Sein Blick wirkte sehr streng. »Ich hab’s dir doch schon gesagt! Finger weg von den Deutschen. Das ist ein Befehl.«
Und die Tür schlug hinter ihm zu, bevor ich noch etwas fragen konnte.
An diesem Abend traf ich Rocco in seiner Bar. Er hatte Thekendienst. Die gräulichen Blutergüsse waren wenigstens so weit verheilt, dass ich ohne Beschwerden gehen konnte, aber die dunkelroten Male erinnerten mich ständig an die Geborgenheit, die ich mit Mr. Bensons Wohnung verlassen hatte – und daran, wie sehr ich mich danach zurücksehnte.
Nachdem ich mich jedoch nachmittags in einem heißen Bad eingeweicht und ordentlich gegessen hatte, ging es mir schon viel besser. Ich wollte unbedingt mit Rocco sprechen, um zu erfahren, ob es bei den Vermisstenfällen etwas Neues gab; und ganz besonders, um ihm meine Neuigkeiten zu berichten.
Das beinahe traurige Gesicht, das mich begrüßte, überraschte mich. Es sah fast so aus, als wollte mein Freund Rocco – der, mit dem ich so viel gemeinsam hatte – mich nicht bemerken. »Da, Jamie. Hast du ’n Bier. Ich muss mit dir reden, aber nicht hier. Wart, bis ich Pause habe, okay? Ist in ’ner halben Stunde.«
Ich ging auf die andere Seite des Lokals und
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