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Mr. Chartwell - Hunt, R: Mr. Chartwell

Mr. Chartwell - Hunt, R: Mr. Chartwell

Titel: Mr. Chartwell - Hunt, R: Mr. Chartwell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Hunt
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der Klumpen war. »Das ist das Mundstück. Es ist schwer zu zeichnen, deshalb sieht es ein bisschen, na ja … « Corkbowl riskierte einen Blick auf den Block. Sein Finger ging zu der Scheibe. »Diese Scheibe sorgt dafür, dass die Spitze des Schnorchels über Wasser bleibt. Die Luftzufuhr guckt immer heraus, weil sie oben schwimmt.«
    Esther sah sich die Zeichnung genau an. Die Dankbarkeit, die sie gegenüber Corkbowl empfand, machte sie außerordentlich empfänglich für diese überkandidelte Schnorchelidee. »Fünf Meter?« Ein paar flinke Taschentuchtupfer, alle Indizien beseitigt, wieder normal. »Ganz schön tief, was?«
    » Sehr tief. Unglaublich tief.« Corkbowl tippte auf die verschiebbaren Stücke. »Aber schauen Sie, das ist das Geniale daran. Das Schnorchelrohr wird ausgezogen, wenn Sie tauchen, und zusammengeschoben, wenn Sie hochkommen. Die kurzen Schnorchel können Sie auf den Müll werfen, das hier ist ein Schnorchel de Luxe.«
    »Genau«, sagte Esther. »Der De-Luxe-Schnorchel.«
    »Stellen Sie sich das mal vor!«, sagte Corkbowl enthusiastisch. »Sie können in jede Tiefe tauchen, bis auf den Meeresgrund zu den Riesenmuscheln!« Zur Veranschaulichung vollführte seine Hand einen Hechtsprung in seinen Schoß. »Und dann wieder hochkommen!« Um auch dies zu veranschaulichen, stieß die Hechthand zum Wagendach empor.
    Esther schenkte ihm ein dankbares Lächeln, das sie sehr jung erscheinen ließ.
    Sie bogen in die angegebene Straße ein und hielten vor Beths und Big Olivers Haus. Der Motor ging aus. Corkbowl verrenkte sich nach hinten und angelte sich die in Alufolie eingeschlagene Servierschüssel, die auf dem Rücksitz stand. Er setzte sich wieder, die Schüssel auf den Oberschenkeln. »So … « Er machte die Fahrertür auf. »Sollen wir?« Er zögerte. »Wir können auch noch einen Moment hier sitzen bleiben, wenn Sie möchten.« Schützend zog er die Tür wieder zu. »Oder … «
    »Nein, kommen Sie.« Sie hatte sich wieder im Griff. »Gehen wir rein.«
    Beth sprang zur Tür, als sie klingelten. Mit den Topfhandschuhen winkte sie die beiden in die Diele, wo Corkbowl ein gerahmtes Plakat von Kenilworth Castle bewunderte und ein anderes neben dem Telefontisch von einem Mädchen, das einen Strauß fütterte. Corkbowl bewunderte auch Little Olivers neuen Spielzeuglaster, dessen selbstdrehende Räder der Kleine unbedingt vorführen musste, indem er damit an Corkbowls Hosenbein hinauffuhr. Sonntäglich fein gemacht in Ginganhemd und blauer Hose sprang er zur Begrüßung in Esthers Arme und stellte sich dann auf die Füße seiner Mutter, die Arme um ihre Taille geschlungen, worauf diese mit ihm vor Esther und Corkbowl in den Küchenbereich watschelte.
    Beth bellte nach ihrem Mann, und dieser erschien mit einer Flasche Weißwein in der Hand.
    »Willkommen in meinem bescheidenen Bungaloch.« Wie üblich ein Witz, den Big Oliver wie üblich genoss.
    ErgabCorkbowldieHand,steckteihmdieWeinflascheunterdieAchselundmanövrierteihnmitsamtseinemFoliendorschliebenswürdigzuBethhinüber.»IrgendjemandmussmeinerFrauwaszutrinkengeben … «,errunzeltekomödiantischdieStirnangesichtsdesgroßenWeinglases,dasBethinihremTopfhandschuhhielt,»… bevorsiesichselbstwasgibt.«
    Corkbowl präsentierte seinen Dorsch und wurde mit heißhungrigem Lob überschüttet. Nur ein einziges Mal war für einen Sekundenbruchteil ein Anzeichen des abgekarteten Spiels zwischen Beth und Big Oliver zu bemerken. Beth warf ihrem Mann einen auffordernden Blick zu. Das war das Signal.
    »Wie geht’s dir?«, flüsterte Big Oliver Esther verschwörerisch ins Ohr und zog sie an sich.
    Esther sprach an die Wand seiner Schulter. »Nicht schlecht.«
    Er schob sie an den Oberarmen herum, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Wir freuen uns beide, dich heute hier zu haben.« Eine weitere gefühlvolle Umarmung. »Du wirst da durchkommen, Hammerhans. Ganz bestimmt. Und wir auch.« Beth und Corkbowl unterhielten sich. Big Oliver küsste Esther auf die Wange. »Wir drei, wir halten zusammen wie eh und je.« Er hielt sie immer noch an den Schultern. »Oder wir beide.« Er deutete mit dem Kopf auf Beth. »Ein Wort von dir, und wir lassen sie sitzen und brennen durch.«
    Corkbowl kam mit drei Weingläsern zwischen den gespreizten Fingern an.
    »Und was höre ich da von einer Audienz, die ihr heute Nachmittag bei Churchill habt?«, eröffnete Big Oliver das Gespräch mit Corkbowl. »Beth hat mir davon erzählt, und ich dachte, ich spinne. Wen besucht ihr

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