Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
Vom Netzwerk:
besonders bei den Frauen nicht.« Er schnitt eine Grimasse.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.« Ich lachte. Nicht dass ich eine Wahl hatte. Trotzdem gefiel es mir, dass er meine Fähigkeiten zu würdigen wusste. Natürlich war Tatiana bei den Frauen seiner Kunden nicht gut angekommen, alles, was sie sahen, waren zwei große Brüste, die auf die Geldbörsen ihrer Ehemänner zielten. Ich war für sie keine Bedrohung, ich wollte keine verheirateten Männer. Aber da war ein kleines Problem.
    »Was mache ich bloß mit meinen Kleidern?«, sagte ich und bemühte mich, fröhlich zu klingen. »Ich habe nur Sachen fürs Skifahren in St. Moritz eingepackt, nicht für die Londoner Gesellschaft. Ich habe ein paar Kleider dabei, aber wenn ich mir diesen Kalender so ansehe, dann hoffe ich, dass du meine Bleistiftröcke magst, denn du wirst sie oft sehen.«
    Er dachte einen Moment lang nach und sagte dann strahlend: »Kannst du nicht einkaufen gehen?«
    Ich verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. Ich war in einer Sackgasse angekommen. Nun musste ich ehrlich sein, oder fast.
    »Die Wahrheit ist …«, begann ich vorsichtig und setzte mich auf das goldfarbene Samtsofa und klopfte auf das Kissen neben mir. Er setzte sich hin. »Als meine Großmutter gestorben ist, habe ich kein Geld geerbt.«
    Er nickte langsam und verdaute die neue Information. Ich rutschte nervös auf dem Sofa hin und her, unsicher, wie er es aufnahm.
    »Mir ist es egal, dasselbe Outfit mehrmals zu tragen«, sagte ich. »Solange es dir egal ist.«
    Er küsste mich sanft, ermunternd.
    »Mach dir keine Sorgen, Kate. Dafür muss man sich nicht schämen. Viele Adelsfamilien befinden sich in derselben Situation. Ich gehe morgen mit dir einkaufen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut finde.« Ich wollte nicht zu aufgeregt erscheinen bei der Aussicht, mit einem Milliardär einkaufen zu gehen.
    »Widersprich nicht«, sagte Scott. »Jetzt zieh dich an, wir müssen zu einem Nachmittagstee.«
    Die nächste Woche, in der wir ständig Paare zum Mittag- oder Abendessen trafen, verging wie im Flug. Meistens redeten sie endlos über die Krise, was mich unendlich langweilte, wie wohl jeden, der bereits alles verloren hatte. Aber ich war entschlossen, Scott zu gefallen, und war charmant zu ihm und seinen Gästen.
    Zwischen diesen sogenannten Geschäftsverabredungen gingen wir einkaufen. Er ging mit mir in die besten Kaufhäuser – Harrods, Selfridges, Harvey Nicks – und lud mich auf eine Kreditkartentour durch die Designerboutiquen ein: Louis Vuitton, Gucci, Prada und Hermès. Ich werde nicht lügen. Ich könnte mich sehr gut daran gewöhnen, einfach auszuwählen, was mir gefällt, ohne einen Blick auf das Preisschild zu werfen. Aber ich beherrschte mich und wählte immer nur ein oder zwei Dinge aus, die mir wirklich gefielen. Ich wollte nicht gierig erscheinen. Selbst wenn ich versuchte, für etwas zu bezahlen, was nicht oft vorkam, ließ Scott das nie zu.
    »Geld ist vulgär«, sagte er. »Frauen sollten es nicht in die Finger kriegen.«
    Mir gefiel seine Denkweise.
    Wenn wir allein waren, war er warmherzig und romantisch. Der Sex war immer noch sanft und nett, wenn auch eher sporadisch. Ich wollte mich in ihn verlieben und dass er sich in mich verliebte, doch trotz allem Positiven war da etwas, das uns beide zurückzuhalten schien. Wahrscheinlich musste ich nur geduldig sein. Die Liebe käme dann schon. Ich konnte es nicht genau ausmachen, aber Scott wirkte abwesend. Es gab nur eine Lösung: Fawn.
    »Vielleicht ist er immer noch in Tatiana verliebt.« Ich hatte Fawn angerufen, als ich allein war.
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Nicht nachdem sie seine E-Mails ausspioniert hat«, sagte sie. »Hast du selbst mal nachgesehen?«
    »Fawn! Ich spioniere Leute nicht aus. Das ist ein Einbruch in die Privatsphäre«, schoss ich zurück. Ihr Vorschlag brachte mich zum Lachen. Feuer mit Feuer bekämpfen.
    »Wie du meinst. Es ist wahrscheinlich sowieso nur deine Fantasie. Du bist wahrscheinlich zu anhänglich. Zieh dich zurück!«
    »Zurückziehen? Ich habe doch gerade erst etwas erreicht!«, sagte ich.
    »Ich weiß, was ich tue. Mach dich rar. Jetzt muss ich los.«
    Fawn legte auf, bevor ich sie daran erinnern konnte, dass ich bereits mit dem Mann geschlafen hatte und in seinem Hotelzimmer wohnte. »Sich rarmachen« funktioniert nicht, wenn die Jagd vorbei ist. Ich seufzte. Ich musste nachdenken. Auf und ab gehend versuchte ich zu ergründen, was in dieser Situation

Weitere Kostenlose Bücher