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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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als »sich rarmachen« durchginge. Was wollte Scott, das ich ihm leicht vorenthalten könnte? Sex war es nicht. Geld war es nicht. Dann wurde es mir schlagartig klar! Ich wusste, was ich tun musste. Ich ging durch die Suite ins Arbeitszimmer, wo Scott an seinem Computer arbeitete. Wir hatten heute Abend noch ein Treffen mit einem einflussreichen Paar geplant.
    »Scott«, sagte ich ruhig. »Ich muss für heute Abend absagen.«
    Er drehte sich mit einem alarmierten Gesichtsausdruck im Stuhl um.
    »Wieso?«
    »Ich muss noch etwas erledigen«, sagte ich vage, wandte mich um und ging zurück ins Schlafzimmer. Ich zählte: Eins, zwei, drei. Und tatsächlich hörte ich seine Schritte, als er mir folgte.
    »Kate«, sagte er und drehte mich zu sich um und küsste mich. »Geht’s dir nicht gut?«
    »Mir geht’s wunderbar«, sagte ich und küsste ihn leicht auf die Wange. »Viel Vergnügen.«
    »Okay«, sagte er langsam. Ich spürte seinen Blick auf mir, als ich in unser Schlafzimmer ging und die Tür schloss.
    Am nächsten Tag stand ich auf und war aus dem Hotel, bevor er wach wurde. Ich spazierte die Themse entlang und las auf einer Parkbank eine Zeitschrift, bevor ich gegen Mittag wieder zurückkam. Er saß am Schreibtisch, kam aber sofort, als er mich hörte.
    »Geht es dir gut?«, fragte er und führte mich zum Sofa.
    »Ja, danke«, sagte ich und lächelte wieder.
    »Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Überhaupt nicht«, sagte ich leichthin.
    »Bist du sicher? Wenn ich dich beleidigt habe oder so …«
    »Scott, entspann dich, mir geht’s gut. Ich habe mich nur ein bisschen eingesperrt gefühlt, das war alles.«
    Das schien ihn zu treffen.
    »Ich habe dich zu sehr bedrängt.« Er nickte. »Ich habe dich dazu gezwungen, dich mit lauter Langweilern zu treffen. Es tut mir leid, Kate. Es ist nur so, dass ich Tatiana nie irgendwohin mitnehmen konnte, und mit dir ist es so einfach, Geschäft und Vergnügen zu verbinden.«
    Das ließ mich aufhorchen, dann erinnerte ich mich daran, dass ich mich rarmachen sollte.
    »Ich bin sehr unabhängig, Scott«, sagte ich feierlich.
    »Ja, das weiß ich.« Er lächelte. »Weißt du was, lass uns das Essen heute Abend absagen, und wir beide unternehmen etwas Romantisches.«
    »Hmm. Was denn?«
    »Zimmerservice.«
    Das war nur der Anfang. Fawn kannte sich aus. Je mehr ich mich entzog, umso näher rückte Scott mir auf die Pelle. Und auch wenn ich unbedingt über Tatiana sprechen wollte, tat ich es nicht. Ich durfte ihm meine Unsicherheit nicht zeigen, das hatte ihr das Genick gebrochen. Und ob Sie’s glauben oder nicht, ich habe nicht seinen Computer ausspioniert. Ich würde mich nicht auf ihr Niveau herabbegeben. Das war zu riskant.
    Von nun an verwöhnte Scott mich, wie ich noch nie verwöhnt worden war. Wir waren unzertrennlich. Wir gingen ins Theater, in die Oper und zu noch mehr Charitybällen. Ich hatte zum ersten Mal seit Monaten Spaß. Ich entwickelte echte Gefühle für ihn und hoffte, dass er dasselbe für mich empfand. Aber egal wie sehr ich mich bemühte, ich liebte ihn nicht, noch nicht, aber meine Gefühle reichten aus, um Hoffnung zu schöpfen, dass daraus eines Tages Liebe werden würde. Das einzige Haar in der Suppe war eine verwirrte E-Mail von Marianne. Obwohl sie in Elternurlaub war, hatte ihre Reiseressortleiterin ihr eine Menge wütender E-Mails vom Badrutt’s Palace weitergeleitet. Ich hatte keine Artikel über das Hotel geschickt, die Eigentümer und Helga, die PR-Frau, waren aufgebracht. Natürlich wollte ich nicht über das Hotel schreiben, ich hatte es bei meinem turbulenten Londoner Leben einfach vergessen, und jetzt bekam ich die Quittung. Hätte ich pünktlich geliefert, hätte Marianne nie herausgefunden, dass ich das Hotel wegen meines Auftrags angelogen hatte. Zum Glück brauchten Webseiten immer Inhalte, daher ließ sie mich die Artikel schreiben, solange sie mich nicht dafür bezahlen musste. Was für mich in Ordnung war, da Scott gut in der Lage zu sein schien, mich finanziell zu unterstützen. Und doch fühlte ich mich schlecht und hatte mich bei Marianne und der Reiseressortleiterin per Mail entschuldigt. Ich hatte seit Weihnachten kaum Kontakt zu Marianne oder Brandon gehabt. Ich war eine schlechte Freundin und musste das wiedergutmachen.
    Es war die letzte Februarwoche. London war wie üblich grau. Ich befand mich auf meinem täglichen einsamen Spaziergang. Da ich es für angebracht hielt, meine unabhängige und distanzierte Haltung so oft wie

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