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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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hatte.
    »Du bist vierzig Jahre alt«, fuhr er fort. »Es ist an der Zeit, deine Ängste zu überwinden.«
    »Du bist mir einer«, sagte ich und wollte gerade schnell den Rückzug antreten, als mein Gehstock an einem Stein hängen blieb und ich stolperte. Wieder war Griff da, um mich aufzufangen. Ich hing wie ein Reissack über seinem Arm. Nie war ich seit dem Tod meiner Großmutter dem Weinen so nah gewesen. Die Schmerzen, der Druck wegen der Hochzeit und die Erniedrigung durch meine Pferdephobie waren überwältigend. Ich richtete mich mühsam auf und versuchte, ihn wegzuschieben, aber er hielt mich fest. Ich schlug wütend mit den Fäusten auf seine Brust.
    »Wer bist du zu behaupten, ich sei unsicher?«
    »Komm schon, Kate«, sagte Griff sanft und ließ mich los. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Ach nein?«, blaffte ich, als ich wieder aufrecht stand.
    »Aber du bist wie ein Puzzle, dessen Teile überall verstreut sind. Ich habe versucht, sie zusammenzusetzen, aber ein wichtiges Teil fehlt. Ich verstehe dich einfach nicht.«
    »Ich bin einfach zu verstehen«, schoss ich zurück. »Ein offenes Buch.«
    »Falls das Buch ein Rätselbuch ist, dann stimme ich zu.« Er lächelte. »Akzeptierst du meine Entschuldigung für mein ungehobeltes Benehmen?«
    »Bist du wirklich wütend, weil ich Scott heirate?«, fragte ich geradeheraus.
    »Das geht mich nichts an.« Er sah zur Seite.
    »Das stimmt. Aber du hast mich geküsst.«
    »Ich erinnere mich«, sagte er trocken. »Lange her. Dein Leben. Deine Hochzeit. Wenn du ihn liebst, dann freue ich mich für dich.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Griff war der letzte Mann, dem ich die Wahrheit beichten würde, nämlich dass ich trotz meiner besten Absichten immer noch nicht in meinen zukünftigen Mann verliebt war. Ich zeigte auf das Pferd.
    »Wie heißt er?«
    »Ratina«, sagte er. »Er ist eine Sie.«
    Ich streckte meine Hand aus. Ratina reckte ihren Hals, so dass ihr Maul meine Finger berührte. Ich riss meine Hand zurück und schrie auf. Ratina schüttelte den Kopf und scharrte mit dem Vorderhuf. Ich seufzte. So viel zum Thema Mut.
    »Reiche mir deine Hand«, sagte Griff. Er legte seine Hand auf meine wie bei einem Kind, und wir streichelten den seidigen Nacken der Stute. Darunter spürte ich die festen Muskeln. Ratinas Fell sah aus wie dunkle Schokolade. Sie hatte eine schwarze Mähne, einen schwarzen Schweif und eine Blesse. Drei ihrer Fesseln waren weiß und hatten schwarze Tupfen. Griff erklärte mir, dass sie Hermelinflecken hießen.
    »Sie muss eine Art Pferdeprinzessin sein, wenn sie Hermelin trägt«, lachte ich und streichelte das Pferd. Ich fühlte mich mutiger und strich noch einmal über ihren Kopf und ihr samtweiches Maul. Ratina hob den Kopf, so dass ihre Nüstern meine Wange berührten und ich beim Ausatmen die warme Luft auf meiner Haut spürte.
    »Blas sanft in ihre Nüstern«, sagte Griff.
    »Machst du Witze?« Ich war entsetzt.
    »Es gefällt ihnen.« Er ging auf die andere Seite und blies in ihre Nüstern. Das Pferd hob den Kopf und legte die Nase an sein Gesicht. Ich versuchte dasselbe, und Ratina atmete noch einmal aus. Die Luft auf meiner Wange war warm.
    »Ich habe noch nie Luftküsse mit einem Pferd ausgetauscht«, scherzte ich.
    »Ratina ist aufrichtiger als die meisten Menschen auf diesen schrecklichen Partys«, sagte er lächelnd.
    »Da hast du wahrscheinlich Recht«, stimmte ich zu. Wir standen nah beieinander, nur Ratina zwischen uns. Ich sah Griff an und lächelte.
    »Okay, da du jetzt weißt, dass Ratina dich nicht fressen wird, kannst du aufsteigen?«, fragte er und setzte dem intimen Moment ein Ende, wahrscheinlich war es besser so.
    Ich nickte. Vorsichtig stieg ich auf die Aufsitzhilfe. Ratina stand geduldig da, während ich ein Bein über sie schwang. Zuerst lehnte ich mich vor und hielt mich an ihrem Nacken fest, langsam richtete ich mich auf. Griff stellte die Steigbügel richtig ein und erklärte mir, wie ich sitzen und die Zügel halten sollte. Dann nahm er ein langes Seil und befestigte es am Zaumzeug.
    »Okay, jetzt entspann dich.«
    Er führte das Pferd, und ich wurde mit jedem Schritt im Sattel vor- und zurückgeworfen.
    »Brr!«, rief ich, aber Griff und das Pferd ignorierten mich. Ich musste mich an Ratinas Schritt gewöhnen. Sie war ein großes Pferd und machte große Schritte. Meine Hüften bewegten sich vor und zurück, das tat zwar weh, aber es war ein wohltuender Schmerz. Ich spürte, wie die tiefliegenden Muskeln sich

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