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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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Abkühlen auf die Arbeitsfläche. Ich muss zugeben, dass ich stolz darauf war. Vielleicht hatten Nanas und Anns Kochkünste auf mich abgefärbt.
    »Komm nur rein«, flüsterte Frank, als ich ankam. Er nahm mir die zwei Auflaufformen ab. »Thomas schläft.«
    Ich schlich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. Marianne, ein bisschen erschöpft, aber immer noch schön, hielt ein rosarotes Baby in einer flauschigen, grauen Decke im Arm.
    »Er ist so hübsch!«, sagte ich. Ich war immer unsicher, was ich frischgebackenen Müttern sagen sollte. Neugeborene sahen für mich immer etwas seltsam aus.
    »Ich würde ihn dir ja auf den Arm geben, aber ich weiß ja.« Marianne grinste.
    Ich habe ein bisschen den Ruf, kein großer Fan von Babys zu sein. Grundsätzlich mag ich Babys zwar, aber sie jagen mir einen Schrecken ein. Ein Neugeborenes ist so zerbrechlich, dass die Vorstellung, es im Arm zu halten und, schlimmer noch, es falsch zu halten, in mir Panik auslöst. Vielleicht lag es daran, dass ich keine eigenen Kinder haben wollte. Ich habe überhaupt keine mütterlichen Instinkte. Selbst als Teenager habe ich nie Babysitting gemacht, sondern Hunde Gassi geführt, um mir etwas dazuzuverdienen.
    Als Erwachsene versuchte ich einmal, babyfreundlicher zu werden, und passte auf den acht Monate alten Sohn einer Kollegin auf der Weihnachtsfeier auf. Sie hatte ihn mir überlassen, um sich einen Cocktail zu holen. Als sie außer Sichtweite war, versuchte ihr Sohn, sich auf die Füße zu stellen, indem er meine Finger packte. Er stand da und hielt sich leicht an mir fest. Er schien es wirklich gut zu machen. So gut, dass ich davon überzeugt war, dass eine magische Kombination seines Gleichgewichts und meiner Fähigkeiten als Babyaufpasserin der Grund für seinen Erfolg war. Als die Mutter zurückkehrte, war ich ganz aufgeregt und wollte ihr seinen Trick vorführen.
    »Er kann stehen!«, verkündete ich.
    Sie sah mich zweifelnd an. Aber bevor sie antworten konnte, hatte ihr Sohn meine Finger ergriffen und stand wieder auf seinen Füßen. Entschlossen zu zeigen, zu was er fähig war, zog ich meine Finger zurück, so dass er allein stand. Bloß tat er das nicht. Er fiel sofort auf den Boden und begann zu weinen.
    »Er ist zu klein, um allein zu stehen!«, kreischte seine Mutter und hob ihn hoch.
    Niemand hat mich danach je wieder darum gebeten, mich um ein Baby zu kümmern. Für mich blieb die Lasagne.
    »Ich kann es kaum erwarten, sie zu probieren!«, sagte Marianne, als sie die Gabel in das Essen stach. Aufgrund der Mikrowelle war die Lasagne kochend heiß. Frank setzte sich, und sie häuften sich die Gabel voll. Aber dann verzogen sie das Gesicht.
    »Was ist los?«, fragte ich, ich hatte Angst, sie vergiftet zu haben. »Ist der Käse verdorben?«
    »Es ist nicht der Käse«, sagte Marianne vorsichtig und spuckte das Essen in eine Serviette. »Hast du die wie immer gemacht?«
    Eine Fangfrage. Ich bemühte mich um eine vernünftige Antwort, da ich sie ja noch nie gemacht hatte.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Es ist die Soße«, schlug Frank vor. »Sie ist süß.«
    »Süß? Ist das schlecht?«, fragte ich und ging in die Küche, um selbst zu probieren.
    »Und scharf«, fuhr er fort. »Irgendwie klebrig.«
    Ich nahm eine Gabel und kostete. Sofort wusste ich Bescheid. Ich liebe Ann, aber wenn sie mit dem Kochen Geld verdienen möchte, dann sollte sie lernen, wie man die Gläser beschriftet.
    »Es ist Barbecuesoße«, verkündete ich düster. »Ich habe das falsche Glas erwischt.«
    »Das ist schon in Ordnung.« Marianne lächelte. »Ich hatte noch nie Barbecuelasagne. Vielleicht wird es ein Hit.«
    »Ja, wie die Barbecuechickenpizza«, meinte Frank hilfreich und biss mutig noch einmal hinein, dann verzog er das Gesicht, »oder auch nicht.«

11
    Chanelschlampe

    Ich will nur unbedingt so handeln, wie es meiner Ansicht nach meinem Glück zuträglich ist …
    Stolz und Vorurteil
    E xakt sieben Tage und sechs Stunden nach meinem Geburtstag starb meine Großmutter. Sie lag in ihrem Bett, Iris, Ann und ich an ihrer Seite, und schlief ein.
    Meine Großmutter und ich hatten uns in unseren gemeinsamen vierzig Jahren nur ein einziges Mal gestritten. Ich war einundzwanzig Jahre alt, und wir machten Urlaub in Los Angeles. Was mich betraf, kannte die Großzügigkeit meiner Großmutter keine Grenzen. Weswegen wir uns in einer Chanelboutique auf dem Rodeo Drive wiederfanden, um ein kleines Schwarzes kürzen zu lassen. Nana hatte es mir als Geschenk zum

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