Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
mir nicht aufgefallen?«, fragte ich.
»Der Name auf dem Ticket, Dummerchen«, scherzte Marianne. »Nur dein Name.«
Ich sah noch einmal auf den Flugschein. Dieses Mal übersah ich es nicht. Das Ticket war auf Lady Katherine Billington Shaw ausgestellt.
»Du kannst jetzt auch mit deinem Titel reisen«, sagte Marianne. »Lady Katherine.«
»Ehrlich?«, fragte ich zweifelnd.
»Das stimmt«, fuhr Brandon fort. »Ich habe es dreimal überprüft. Du bist eine echte Lady.«
»Es ist alles ganz legal!«, rief Marianne begeistert.
Ich konnte den Blick nicht von meinem Namen wenden. Ihn gedruckt zu sehen war surreal. An meinem Geburtstag war es ein netter Witz gewesen, aber jetzt wirkte es offiziell.
»Das wird unser kleines Geheimnis«, sagte Marianne und goss allen mehr Champagner ein.
»Absolut«, stimmte ich zu. »Ich werde es jedenfalls nicht aller Welt verkünden.«
2. TEIL
Ohne Geld schöner wohnen
15
VIP
Die vornehme Heirat würde die Mädchen wie von ungefähr mit anderen reichen Männern zusammenbringen.
Stolz und Vorurteil
W ie lange dauert dieser Presseausflug denn?«, fragte Ann, als sie mir dabei zusah, wie ich einen zweiten großen Koffer vollstopfte. Sie wusste von meinem Leben als provisorische Beautyredakteurin, dass ich kurz vor einer Reise immer einen Riesenwirbel veranstaltete. Aber immerhin nahm ich für drei oder vier Tage nur eine Reisetasche mit.
»Es ist nicht nur eine Pressereise, es sind mehrere«, erklärte ich vage, um keine Details meines Plans erläutern zu müssen. »Ich bin mir nicht sicher, wann ich zurückkomme.«
Sie nickte.
»Kate, es tut mir leid, dass wir gestritten haben. Wir haben einfach unterschiedliche Ideen für die Lösung unserer Probleme. Ich liebe dich und möchte nur, dass du glücklich bist.«
Nach ihren Worten fühlte ich mich mies. Sogar schuldig. Ich sah meiner Schwester an, dass sie verletzt war, und ich konnte ihr das nicht antun.
»Erinnerst du dich, was Nana gesagt hat, wie man den richtigen Mann findet?« Ich machte eine Pause und lächelte. »Es ist genauso einfach, sich in einen reichen Mann zu verlieben wie in einen armen.«
»Natürlich erinnere ich mich.« Sie lächelte ebenfalls.
»Ich fliege nach Palm Beach, um einen Mann zu treffen«, gab ich schließlich zu.
»Aha, jetzt verstehe ich, warum du deine gesamte Garderobe mitnimmst. Ich vermute, er ist reich, aber wer ist er, und wo hast du ihn kennen gelernt?«
»Ich habe ihn noch gar nicht getroffen«, sagte ich zögernd. Ann sah mich verblüfft an.
»Vertrau mir, ich weiß, was ich tue«, sagte ich, obwohl ich mich auch selbst überzeugen wollte.
»Wirst du früh genug zurückkommen, um mit mir nach Chicago zu fliegen?«, fragte sie. Sie hoffte immer noch, dass die Lebensmittelmesse im Januar die Lösung für alles wäre.
»Ich werde es versuchen«, sagte ich tapfer, auch wenn wir wohl beide die Antwort kannten. »Es hängt davon ab, wen ich treffe.«
Ich lächelte über den letzten Satz und hoffte, Ann würde auch lächeln. Doch sie nickte nur.
»Dann solltest du lieber das hier mitnehmen«, sagte sie, ging an meinen Schrank und nahm einen Kleidersack heraus. Sie faltete ihn sorgfältig und legte ihn oben auf meinen Koffer. Es war mein Chanelkleid.
»Danke«, mehr fiel mir nicht ein. »Ich wollte es zum Schluss einpacken. Aber jetzt bin ich fertig.«
»Wann geht dein Flug?«
»In ein paar Stunden«, sagte ich. »Ein Taxi kommt mich abholen.«
Sie schüttelte den Kopf.
»Lass mich dich fahren.«
»Das wäre toll. Aber ich muss dich um einen Gefallen bitten. Erzähle Iris nichts von meinem Plan.«
»Das bleibt unter uns«, antwortete sie. »Jetzt musst du mir etwas versprechen.«
»Alles.«
»Achte darauf, dass dein reicher Kerl einen älteren Bruder hat.« Sie grinste.
»Kann ich meinen Fensterplatz gegen einen Platz am Gang tauschen?«, fragte ich die Angestellte am Schalter der First-Class-Lounge in La Guardia.
Mit einem sauertöpfischen Gesichtsausdruck schnappte sie mein Ticket. Noch nie war eine Fluggesellschaft auf meine Wünsche eingegangen, nicht einmal Kekse statt Erdnüsse hatte ich bekommen, aber aus irgendeinem mysteriösen Grund richtete sie sich plötzlich auf, lächelte warm und tippte wild auf dem Computer herum.
»Ja, natürlich können Sie das«, sagte sie übertrieben höflich. »Bitte machen Sie es sich in der Lounge bequem, ich werde Sie ausrufen, wenn ich Ihre neue Bordkarte habe.«
Sie gab mir mein Flugticket zurück. Ich war perplex.
»Danke
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