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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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Lady passen würden. Sie hole mich am Sonntag in meinem Hotel zum Brunch ab.
    Jennifer hatte darauf geachtet, dass alles zu meiner Rolle passte, und mich im The Breakers in Palm Beach untergebracht. Ein geschichtsträchtiges Hotel, das wie ein Museum aussah, mit riesigen Steinsäulen und antiken Wandteppichen, die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts aus Europa hergebracht worden waren. Ein prächtiges, großartiges Hotel, aber der Eigentümer wollte das verstaubte Image ändern, um hippe Leute anzusprechen. An der Stelle kam ich ins Spiel, deswegen gab man mir kostenlos für eine Woche ein Zimmer, damit ich einen Artikel schrieb und für Haute bloggte. Ehrlich gesagt war es genau mein Stil. Ich liebte die Opulenz der Alten Welt, die Architektur und das üppige Dekor, es gab mir das Gefühl, in Europa zu sein. Ganz besonders liebte ich ihren hausgemachten Erdbeer-Daiquiri. Was wäre Florida ohne einen rosa Cocktail in einem geschwungenen Glas mit Strohhalm? Während ich daran nippend herumspazierte, blieb ich abrupt vor dem Schaufenster eines Hotelshops stehen. An einer Schaufensterpuppe sah ich ein weißes Kleid mit Neckholder, einem Spitzenüberstoff und einem Tellerrock, ganz im Stil der fünfziger Jahre und sehr sexy. Das ultimative Kleid, um sich ein Polospiel anzuschauen. Kurz darauf stand ich in dem Kleid vor dem Spiegel der Umkleidekabine. Perfekt. Ich sah mir das Preisschild nicht einmal an. Bevor ich abgereist war, hatte ich alle Sparanlagen aufgelöst und sie auf mein Girokonto überwiesen, für genau solche Notlagen. Ich hoffte nur, dass mein neues Kleid mehr Zinsen brachte als meine Aktiendividenden.
    »Was für ein wunderhübsches Kleid!«, rief Orietta aus, als sie mich abholte. »Die Männer werden ihren Blick nicht von Ihnen abwenden können.«
    Genau das war meine Absicht.
    Ich lächelte unschuldig.
    »Ich bin ja keine zwanzig mehr«, sagte ich, auch wenn ich mich nicht traute, mein wahres Alter zu enthüllen. Orietta wischte meine Sorge beiseite.
    »Sie sehen wundervoll aus, das wird allen Männern auffallen«, sie grinste.
    Wir gingen über die runde Auffahrt von The Breakers, wo Oriettas Ehemann Anthony in seinem Bentley wartete. Die Farbe des Autos erinnerte an Vanilleeis, ich hätte es am liebsten abgeleckt. Der Hoteldiener öffnete mir die Hintertür, und ich setzte mich elegant, wie ich hoffte, auf die elfenbeinfarbenen Ledersitze.
    »Hi, Anthony«, sagte ich fröhlich.
    Anthony sah mich im Rückspiegel an und nickte. Er war offensichtlich der starke, schweigsame Typ. Orietta setzte sich neben ihn, und los ging’s.
    Als wir beim IPC ankamen, überließen wir den Wagen einem Angestellten und gingen auf einem Ziegelweg zum Clubhaus. Die Auswahl am Brunch-Büfett war riesig, Tische beladen mit Platten voller Austern, Shrimps, Bacon und Eier, sogar frisch gemachte Milchshakes. Das Clubhaus hatte eine Bar und einen Swimmingpool, aber wir wurden durch das Clubhaus hindurch zu einem großen, schattigen Innenhof geführt, von dem aus man das Spielfeld übersah. Das Feld war so hellgrün, dass es wie gemalt aussah. Angestellte liefen auf dem Spielfeld hin und her und gaben ihm den letzten Schliff. Noch waren keine Pferde zu sehen, aber ich atmete tief ein, um mich schon einmal zu beruhigen. Das war lächerlich. Ich war bei einem Polospiel, natürlich gab es da Pferde. Aber ich musste mich ihnen ja nicht nähern.
    Ich muss das kurz erklären. Ich habe nur eine einzige direkte Erfahrung mit einem Pferd, und die ist nicht gut verlaufen. Ich war zwölf Jahre alt und auf der Geburtstagsfeier einer Freundin, auf der auch ein Ausritt geplant war. Ich beneidete das Geburtstagskind um sein hübsches, geschecktes Pony. Alle Mädchen bekamen ein Pony, außer mir. Als ich an der Reihe war, gab man mir ein riesiges Pferd, weil ich schon mit zwölf einen Meter zweiundsiebzig groß war und lange Beine hatte. Ich bin mir nicht sicher, warum, aber Pebbles, so hieß er, konnte mich sofort nicht leiden. Ich kämpfte mich in den Sattel, und als Erstes riss er den Kopf nach hinten, um mir in den Fuß zu beißen. Der Führer zog an den Zügeln, und Pebbles warf den Kopf hoch in die Luft und schnaubte. Kein guter Anfang.
    Wir ritten über Wiesen und durch Wälder, und Pebbles und ich waren die Letzten in der Reihe, aber ich glaube, das gefiel ihm nicht, jedenfalls drängelte er sich immer an das Pony vor uns. Ich zog an den Zügeln, wie man es mir gesagt hatte, aber das schien Pebbles nur noch mehr zu nerven, denn als wir

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