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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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Geld wärmt dich nachts nicht oder hält deine Hand, wenn du krank bist.«
    »Aber du tust doch immer so, als wäre Geld das Wichtigste«, sagte ich. »Ich wäre jedenfalls lieber reich und allein als arm und allein.«
    »Das kann schon sein.« Sie sah mich mit tränenverhangenen Augen an. »Aber keine von uns ist arm. Nur allein.«
    Ich spürte ihren durchdringenden Blick auf mir, während sie sprach. Wenigstens fühlte es sich so an.
    Ich wollte ihr die Wahrheit sagen, nicht nur, damit sie sich besser fühlte, es wäre eine Erleichterung, sich nicht mehr verstellen zu müssen.
    »Ich bin arm«, gab ich schließlich zu und machte mich auf das Schlimmste gefasst.
    »Nun, ich hatte schon angenommen, dass du nicht gerade im Geld schwimmst, aber arm? Definiere arm.«
    »Leeres Girokonto und ausgereizte Kreditkarte. Kein Haus. Kein Job.«
    »Nur dein Land in Schottland?«, fragte sie mitfühlend. Ich merkte, dass sie mir nicht glaubte.
    »In Wirklichkeit ist mein Landbesitz in Schottland exakt einen Quadratmeter groß und liegt in einem Naturschutzgebiet.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Dann erzählte ich ihr von der Spielsucht meiner Mutter, meinem Haus, der Sache mit dem Adelstitel und natürlich von dem Tod meiner Großmutter. Fawn hörte aufmerksam zu, nickte geduldig und klopfte mir, als ich über meine Großmutter sprach, mitfühlend auf die Schulter. Da wusste ich, dass der Augenblick perfekt war. Also erwähnte ich auch den Artikel …
    »Ich versuche herauszufinden, ob Austens Ansatz stimmt und man sich als Dame unter reichen Männern tummeln muss, um sich einen Milliardär als Ehemann zu angeln«, sagte ich seufzend. »Obwohl es inzwischen weit über reine Recherche hinausgeht, nach allem, was geschehen ist, muss ich es wirklich versuchen. Reich zu heiraten ist meine einzige Chance auf ein ordentliches Leben. Bei Scott weiß ich, dass er sozusagen der richtige Mann für den Job ist. Ich könnte mich in ihn verlieben und er sich in mich, wenn er nur eine Chance bekäme. Man könnte also sagen, dass ich eine Frau mittleren Alters bin, die versucht, im Lotto zu gewinnen, bloß dass ich nicht mit Zahlen, sondern mit Romantik spiele.«
    »Weißt du, woran mich dein kleines Abenteuer erinnert?«, fragte sie mit glänzenden Augen. »An einen meiner absoluten Lieblingsfilme, Wie angelt man sich einen Millionär , hast du ihn gesehen?«
    Ich hatte den Film seit Jahren nicht mehr gesehen. Lauren Bacall, Marilyn Monroe und Betty Grable sind drei glücklose Models, die sich als Damen der Gesellschaft ausgeben, um reiche Ehemänner anzulocken. Fawn hatte genau ins Schwarze getroffen.
    »Du hast Recht, irgendwo zwischen Austens Büchern und diesem Film spielt sich mein Leben ab«, stimmte ich zu.
    »Dieser Film war praktisch meine Gebrauchsanleitung«, gab Fawn zu. »Wie sollte eine Schönheitskönigin aus einer Kleinstadt sonst zu jemandem werden, den alle respektieren, mit dem alle befreundet sein wollen und der mehr Geld hat als die meisten?«
    »Du denkst jetzt nicht schlechter von mir?«, fragte ich zaghaft. »Ich meine, Scott ist ein Freund von dir.«
    »Schlechter von dir denken? Wie könnte ich? Honey, damals war ich wie du. Ich war hinter meinem Ehemann her genau wie du jetzt hinter Scott. Wie könnte ich dich verurteilen? Weiß irgendjemand sonst von deinem Geheimnis?« Sie war in mein Badezimmer gegangen, um ihr Make-up aufzufrischen, und mit dem letzten Strich des roten Lippenstifts war Fawn Chamberlain, die Millionärsjägerin, wieder voller Elan zurück.
    »Nur du«, gab ich zögernd zu. »Bitte erzähle es niemandem.«
    »Warum sollte ich das tun?«, fragte sie unschuldig. Sie lächelte wieder, als hätten wir nie darüber gesprochen, aber sie sah mich an, als plane sie etwas. Schließlich sagte sie mit ernstem Gesichtsausdruck: »Ich möchte dir helfen.«
    »Mir helfen?«, fragte ich verblüfft.
    »Was du brauchst, ist ein Mentor.« Fawn klopfte mir auf die Schulter. »Sonst läufst du herum wie die Zweiplatzierte bei einem Schönheitswettbewerb, die mit den Juroren schläft, in der Hoffnung, dass sie beim nächsten Mal für sie stimmen. Ich kann dir beibringen, wie man gewinnt, und der erste Preis ist ein Milliardär. Warte, bis du die Tiara in den Händen hältst!«
    Das war entweder eine wirklich großartige oder eine wirklich schreckliche Idee. Andererseits, ich hatte nur drei Tage für meinen Plan, danach würde ich auf der Straße sitzen. Ich beschloss, dass sie wirklich großartig war.
    »Dann sieh in mir

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