Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
Fühl dich wie zu Hause, es ist nur ein Katzensprung, aber Zeit genug für ein oder zwei Cocktails, wenn wir schnell trinken.«
Ich war vorher noch nie mit einem Privatflugzeug geflogen, daher hatte ich keinen Vergleich. Aber Mona war so luxuriös ausgestattet, wie ich es mir nicht hatte vorstellen können, auch wenn ich schon viele Fotos von Privatjets gesehen hatte. Die Wände waren aus poliertem Walnussholz und so glänzend, dass sie fast nass wirkten. Ledersessel mit Seidenkissen ließen sich zu einem Bett ausklappen. In der blitzenden Mahagoniküche mit den Edelstahlgeräten am anderen Ende wartete ein hübscher Steward auf Fawns Anweisungen.
»Es ist wunderschön«, sagte ich und bemühte mich, nicht zu überwältigt zu klingen.
»Es ist eine Gulfstream IV«, sagte Fawn stolz. »Mit dreizehn Sitzen und sechs Betten. Ich habe den Stoff selbst ausgewählt. Es ist alles maßgeschneidert.«
Der hübsche Steward kam mit einem Tablett und vier Martinis. Nachdem wir uns jeweils ein Glas genommen hatten, bedeutete Fawn dem Steward, das Tablett vor uns abzustellen. Offensichtlich war sie wild entschlossen, sich keinen Spaß entgehen zu lassen.
»Mona ist toll«, sagte ich, als wir anstießen. »Ich sollte mir so einen Privatjet mal anschauen.«
»Das solltest du wirklich. Sie war ein Schnäppchen, nur dreiunddreißig Millionen Dollar.«
Ich spuckte fast meinen Martini aus.
»Das ist viel Geld.«
Fawn zuckte mit den Schultern.
»Bei der aktuellen Wirtschaftskrise bin ich sicher, dass du ein Flugzeug für einen Apfel und ein Ei bekommst. Trink leer, der Flug dauert nur eine halbe Stunde.«
Sie trank einen großen Schluck und nahm eine Zeitschrift.
Mein Martini war wunderbar trocken, genau die richtige Mischung von Wermut und Gin. Während ich daran nippte, hob ich eine Reisebroschüre hoch, die auf dem Sofatisch neben mir lag. Auf dem Titel war das Foto eines englischen Herrenhauses, das laut Überschrift Penwick Manor hieß, es sah aus wie aus einem Austenroman. Natürlich verliebte ich mich sofort in das Anwesen.
»Dieses Haus ist fantastisch!«, schwärmte ich und zeigte es Fawn. Sie schnaubte.
»Ich habe das Magazin beim Polo in Palm Beach mitgenommen«, sagte sie mit einem gelangweilten Gähnen und wandte sich wieder ihrer Zeitschrift zu. »Irgendein Engländer hatte einen ganzen Stapel dabei. Er sah auf diese exzentrische, britische Art gut aus, also habe ich eines mitgenommen. Auch wenn ich Bed and Breakfast nicht ausstehen kann! Es wird erwartet, mit dem Besitzer und anderen Gästen an einem Tisch zu sitzen und beim Morgenkaffee miteinander zu reden, als wäre man eine Familie. Grauenhaft.«
Sie schüttelte sich, aber sie war nicht die Einzige. Ich starrte das Foto von Penwick Manor an. Es konnte doch nicht …
»Engländer«, keuchte ich und hoffte falschzuliegen. »Wie sah er aus?«
Fawn schaute von ihrer Zeitschrift auf und versuchte, sich zu erinnern.
»Hmmm. Schwarze Haare, große, blaue Augen, sehr dünn.« Sie zuckte mit den Schultern.
»Ich glaube, ich weiß, wen du meinst«, gab ich sauer zu. Es gab keinen Zweifel, dass Penwick Manor das B ’n’ B war, das Griff leitete. Ich wünschte, er wäre in Palm Beach freundlicher gewesen, denn dann hätte er mich sicherlich für einen Artikel ein paar Nächte umsonst in Penwick Manor wohnen lassen. Es war der perfekte Ort, um den Artikel zu Ende zu schreiben. Ich schaute das Foto noch einmal an und musste zugeben, dass ich als Mädchen immer von solch einem Anwesen geträumt hatte und es eigentlich immer noch tat.
»Man kann sich nur schwer vorstellen, dass die Eigentümer Zimmer vermieten«, sagte ich beiläufig. »Mir würde es nicht gefallen, wenn Fremde herumliefen.«
»Na ja, da du selbst Land besitzt, wirst du es ja wissen«, sagte Fawn und spähte mich über den Brillenrand an. »Große Anwesen gehen in null Komma nichts den Bach runter, und ihr Erhalt kostet wahnsinnig viel. Viele dieser Adelsfamilien öffnen ihre Häuser ein paarmal im Jahr, um dem Rest von uns die Möglichkeit zu bieten, einen Blick auf die oberen Zehntausend zu erhaschen. Und sie verlangen dafür ein Vermögen, und die Leute bezahlen es für das Privileg eines zugigen Zimmers ohne Zentralheizung, nur um sagen zu können, dass sie in einem Schloss oder wie auch immer sie es nennen, gewohnt haben. Wir Amerikaner sind in der Hinsicht Trottel.«
Ich nickte.
»Natürlich.«
»Was ist mit deinem?«, fragte sie.
»Meinem was?«, antwortete ich, weil ich einen Moment
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