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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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die Brille von der Nase, warf sie achtlos auf die Zeichnung und umrundete mit drei langen Schritten seinen Schreibtisch. So schnell, dass Jessica keine Zeit blieb zu reagieren.
    Er stand so dicht vor ihr, dass sie die Adern an seinen Schläfen erkennen konnte, durch die das Blut viel zu schnell pulsierte.
    Rasch trat Jessica einen Schritt von ihm fort, senkte aber nicht den Blick vor den wütend funkelnden Augen mit deinen Jonas Carpenter aus beachtlicher Höhe auf sie heruntersah.
    "Mit Ihrem Auftritt gestern Abend, sind Sie rücksichtslos in mein Leben gestürmt!", erwiderte Jessie und ignorierte heroisch die körperliche Übermacht ihres Gegenüber. "ich habe mich gewiss nicht um die Bekanntschaft mit Ihnen gerissen. Aber wenn Ihre familiären Schwierigkeiten solche Wellen schlagen, dass sie auch mich betreffen, dann wehre ich mich, und dann sage ich auch meine Meinung dazu!"
    Jonas Carpenter beugte sich etwas vor, kniff die Augen zusammen und nahm Jessica unter den intensiven Beschuss seiner funkelnden Blicke.
    "Ach, ja?" Er lächelte spöttisch. "Und wie bin ich in Ihre hochheilige Privatsphäre geraten?"
    "Indem Sie wie ein Berserker in die Villa der Lounders' einfielen, Ihren Sohn am Kragen seiner Jacke aus dem Wohnzimmer zerrten und auf dem Weg nach draußen etliche Hiebe und Tritte verteilten, die deutliche Spuren hinterlassen haben. Hier!" Jessica tippte auf die Beule an ihrem Haaransatz, die eine bläuliche Farbe angenommen hatte. "Das ist von Ihnen. Und mit Ihrem Wagen haben Sie auch noch mein Auto gerammt. Sie sind ein ungezogener Choleriker, Mr. Carpenter. Hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?"
    Einen Moment sah es so aus, als würde Jonas Carpenter wie ein praller Luftballon platzen. Aber dann trat er einen Schritt zurück, maß Jessica mit einem vernichtenden Blick und wandte sich ab.
    Mit einer Ruhe, die über seinen tatsächlichen Gemütszustand hinwegtäuschte, ging er an seinen Schreibtisch zurück und ließ sich in dem feudalen Ledersessel nieder, der alleine wahrscheinlich schon so viel gekostet hatte wie die gesamte Wohnungseinrichtung, die sich die Lampsters gerade geleistet hatten.
    "Solche Angelegenheiten regeln meine Anwälte, Miss Barnes", versetzte Jonas Carpenter hochmütig. Er griff nach der Brille, schob sie sich wieder auf die Nase und betrachtete Jessica hinter den Gläsern so unverschämt, dass ihre Wut noch heftiger zu brodeln begann. "Ich möchte jetzt auf meine Angelegenheiten zu sprechen kommen."
    "Nicht, bevor Sie höchstpersönlich den Schaden bezahlt haben, den Sie gestern angerichtet haben", fuhr Jessica ihm zornig und zu allem entschlossen über den Mund. "Und erzählen Sie mir nicht, wie Sie den Blödsinn, den Sie anstellen, für gewöhnlich regeln. Ich will es so und nicht anders erledigt haben. Also, kriege ich mein Geld?"
    "Geld, wofür?" Jonas sah sie verblüfft an.
    "Für mein Auto", entgegnete Jessie beherrscht. "Sie haben den Kotflügel mit Scheinwerfer und Stoßstange auf dem Gewissen. Ich weiß zwar nicht genau, was die Reparatur kosten wird. Aber mit fünfzig Dollar dürfte die Sache zu machen sein."
    "Fünfzig Dollar?" Jonas Carpenter lächelte herablassend. "Wegen der paar lausigen Kröten machen Sie hier einen solchen Aufstand? Ich werde meinem Anwalt..."
    "Verdammt, pfeifen Sie Ihren Anwalt zurück in seine Hundehütte!" Vor Wut stapfte Jessie mit dem Fuß auf. "Ich will das Geld jetzt und sofort. Ob per Scheck oder bar auf die Hand ist mir egal."
    "Bitte schön." Jonas lächelte, lehnte sich aber in seinen Sessel zurück und zog eine Schublade auf. "Wenn Sie darauf bestehen, dann stelle ich eben einen Scheck aus."
    Mit energischem Schwung füllte Carpenter das Formular aus, betrachtete es dann einen Moment lang nachdenklich und legte das Papier dann auf den Schreibtisch, ganz in Jessies Griffnähe. Dabei musste er sich jedoch weit vorbeugen, denn die gewaltige Acrylplatte (Jessie war sich inzwischen sicher, dass es sich um dieses Material handelte) hatte eine Breite von mindestens einem Meter und fünfzig.
    Jessie traute dem Frieden nicht. Dass J.J. Carpenter so schnell klein beigab, passte einfach nicht in das Bild, das sie sich, nach Daniels Schilderungen, von ihm gemacht hatte. Schreien, toben, sie vor die Tür setzen, das waren Reaktionen, die sie von Carpenter erwartete.
    Zögernd, als könnte das Papier jeden Moment in Flammen aufgehen, trat Jessica näher an den Tisch und las, ohne den Scheck zu berühren, was Jonas Carpenter aufgeschrieben

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