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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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Jessica Daniel Jonas Jonathan Carpenter. Und mein Sohn wird niemals Berufsmusiker. So, und nun verlassen Sie mein Büro."
    "Sie sind der begriffsstutzigste Mensch, dem ich jemals begegnet bin!", stellte Jessica fest. "Zwischen Daniel und mir ist überhaupt nicht die Rede von einer Ehe. Daniel macht sich doch..." Hastig schluckte sie den Rest der Rede hinunter. Es war wirklich nicht nötig, dass ausgerechnet sie das Geheimnis ihres Freundes vor seinem Vaters ausplauderte. "Aber anscheinend gefällt es Ihnen, sich in Ihre Ideen hineinzusteigern. Mir kann das ja egal sein."
    "Raus!" Jonas‘ ausgestreckter Zeigefinger deutete zur Tür.
    "Nicht ohne mein Geld." Jessie blieb stur stehen.
    Jonas Gesicht rötete sich.
    "Wenn Sie nicht sofort verschwinden..."
    "Hören Sie endlich auf!" Jessies Faust landete auf dem Schreibtisch, dass die wenigen Utensilien darauf hüpften. Im Unterbewusstsein registrierte sie, dass das Möbel doch aus Glas war. "Ich – will – mein – Geld!"
    "Verdammt, wo sind Sie eigentlich aufgewachsen?", brüllte Jonas zurück. "Bei der Mafia? Im staatlichen Frauengefängnis oder bei fahrenden Händlern und Tagedieben? Ihr Benehmen ist unmöglich und ich sehe nicht ein, weshalb ich mir das noch länger bieten lassen soll."
    Er streckte die Hand aus, wollte nach dem Telefonhörer greifen, überlegte es sich jedoch anders.
    "Hören Sie, Sie Naturkatastrophe", sagte er, um Beherrschung bemüht. "Ich gebe Ihnen eine letzte Chance, hier heil und mit Ihrem Geld herauszukommen. Dafür unterschreiben Sie mir einen kleinen Vertrag, in dem Sie sich verpflichten, meinem Sohn nie wieder über den Weg zu laufen."
    "Vergessen Sie's, Sir." Jessie schüttelte unnachgiebig den Kopf. "Wie ich schon sagte, ich tue, was mir passt."
    Ein Zucken lief über Jonas Carpenters Gesicht, dann beugte er sich vor und drückte auf einen der vielen Knöpfe in der Telefonanlage. Kaum eine Sekunde später wurde die Tür hinter dem riesigen Ficus geöffnet und ein junger, sehr athletisch gebauter Mann betrat den Raum.
    "Kim, Miss Barnes möchte gehen." Jonas lächelte hinterhältig. "Würden Sie die Dame bitte vor die Tür begleiten?"
    Jessie wollte protestieren, aber da stand der Ringkämpfer bereits neben ihr. Ohne ein Wort packte er ihren Arm und zog sie einfach mit sich in den Flur.
    "Haben Sie keinen anständigen Job finden können?", erkundigte sich Jessie wütend, als der Athlet sie draußen auf dem mit dickem Teppichboden belegten Gang endlich losließ.
    Der Kerl warf ihr einen verächtlichen Blick zu und drehte sich um. Mit finsterer Miene baute er sich vor Jonas Carpenters Bürotür auf und blieb dort stehen, die Arme vor der Brust verschränkt bis Jessica in die Liftkabine gestiegen war.
    Ihre Wut kannte keine Grenzen. Am liebsten hätte sie das gesamte Firmengelände in die Luft gesprengt. Aber sie trug noch nicht einmal eine Nagelschere bei sich, die sie Jonas Carpenter in den Bauch rennen konnte. Allerdings gehörte sie nicht zu den Menschen, die so rasch aufgaben.
    Bereits eine Stunde später saß sie, mit einem eilig gemalten Schild in den Händen, auf der Wiese gegenüber des Haupteingangs der FST Comp und gab jedem, der bei ihr stehenblieb, geduldig Auskunft über den Sinn ihrer Protestaktion.
    Begeisterungsfähig, wie die Amerikaner es nun einmal sind, fanden sich auch sofort ein paar Leute, die sich solidarisch erklärten und sich ebenfalls auf die kleine Wiese vor dem Werksgelände setzten.
    Der Akt blieb wirklich nicht unbeachtet. Nur eine halbe Stunde nach dem Start kam Mike Hollburn mit seinem alten VW-Bus vorgefahren und lud einen Pulk junger Leute aus, in denen Jessie sofort die Gäste der vergangenen Lounders-Party erkannte. Darunter waren Molly Johnson, der Jonas Carpenter das Motorrad zertrümmert hatte, und Wendy Carmichael, deren neuer Chevy ein paar böse Schrammen abbekommen hatte.
    Rasch entrollten sie ein Transparent und packten eilig zusammengenagelte Schilder aus, mit denen sie sich zu Jessica und ihren Sympathisanten setzten, deren Schar stetig anwuchs.
    Irgendjemand stimmte plötzlich das uralte Lied aller Unterdrückten an, das einstmals als Hoffnungsträger und Trost auf den heißen Baumwollfeldern der Südstaaten erklungen war.
    "We shall overcome..."

Kapitel 4
    Jonas J. Carpenter wehte zum ersten Mal in seinem Leben der Wind der Straße ins Gesicht.
    Elly Warren, seine persönliche Sekretärin, wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Das Diktat dauerte nun schon eine Ewigkeit und ihr

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