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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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Vielleicht sollte er sich einmal gründlich untersuchen lassen? Sein Hausarzt warnte ihn schon seit langem, dass er zu viel arbeitete und sich zu wenige Pausen gönnte. Nicht mal für den Sex hatte Jonas sich in den vergangenen Monaten Zeit genommen. Es war also kein Wunder, dass sein Hormonhaushalt verrückt spielte und beim Anblick dieser jungen hübschen Frau überkochte.
    Dabei war diese Jessica Barnes nun wirklich nicht eine Frau, von der Männer träumen. Zugegeben, sie sah hübsch aus. Sehr hübsch sogar und ihre Figur war auch absolut in Ordnung. Sehr in Ordnung!
    Aber ihr Charakter!
    Nein, so eine renitente, bösartige kleine Hexe tat sich kein normaler Mann an und ein Jonas Carpenter schon gar nicht. Das hatte er einmal gehabt, das brauchte er kein zweites Mal!
    Er wollte nie wieder eine feste Bindung eingehen. Diesen Vorsatz hatte Jonas bis heute nicht gebrochen. Jetzt begann dieser allerdings gefährlich zu wanken. Jonas ahnte, dass seine ruhigen Tage gezählt waren und dagegen wehrte er sich mit aller Kraft, die ihm psychisch zur Verfügung stand.
    Er hatte bis Samstag durchgehalten.
    Der Aufenthalt in Lafayette war so langweilig gewesen, dass Jonas befürchtet hatte, vor lauter Ödnis tot umzufallen. Überhaupt: Dieser ganzen Kongress hatte ihn nicht die Bohne interessiert. Jeder der vielen Redner, die sich in der John-Lawrence-Hall zum Thema "Mehl und was noch?" ausgelassen hatten, erzählten einen solch haarsträubenden Unsinn, dass Jonas sich ganz spontan entschlossen hatte, dem ganzen Unfug den Rücken zu kehren und nach Mainshille zurückzukehren. Wieso in aller Heiligen Namen sollte er sich einen Teil der Woche und vor allem des Wochenendes mit sinnlosem Blabla versauen, wenn zu Hause ein gepflegter Garten und ein wohltemperierter Pool warteten?
    Die Freude war jedoch verdorben, als Jonas entdecken musste, dass sein Filius mitsamt Rover verschwunden war. Natürlich hatte Jonas sofort gewusst, mit wem Daniel in Daddys Rover herumkurvte. Beißende Eifersucht war in Jonas erwacht. Ihm war regelrecht schlecht davon geworden. Das Wochenende hatte jeglichen Reiz verloren.
    Bis Montagabend hatte Jonas dann abwechselnd Nachrichten auf Daniels Mailbox gesprochen (der Bengel hatte wohlweislich sein Handy ausgeschaltet) und darüber nachgedacht, wie er erstens den ungezogenen Sohn bestrafen und zweitens wie er endlich ans Ziel seiner Sehnsüchte gelangen konnte, ohne sich vor Daniel und Jessica lächerlich zu machen.
    Das Donnerwetter, das über Daniel hereinbrach, als dieser Montagnacht zu Hause eintraf, fiel weitaus gelinder aus als üblich. Eigentlich schimpfte Jonas nur, weil er glaubte, sich das als Vater schuldig zu sein. Im Grunde war er viel zu froh darüber, dass Sohn und Auto wieder heil zu Hause waren, um ein Riesentheater machen zu können. Und die Gedanken an Jessie begannen zudem Jonas allmählich mürbe zu machen.
    Diese unerwartete Milde verunsicherte wiederum Daniel, der seinen Vater nun überhaupt nicht mehr verstand. Er war zum ersten Mal, seit er die Uni besuchte, richtig froh darüber, am nächsten Morgen die heimatliche Villa verlassen zu können und seinem Vater für den Rest des Tages nicht begegnen zu müssen.
    Dass Jonas seinem Sohn nur eine knappe Stunde später nach Denver folgte, wusste Daniel nicht und wenn er den Grund dieser Fahrt geahnt hätte, hätte er seinen Vater wahrscheinlich entmündigen lassen.
    Nun, Daniel hatte keine Kenntnis von den frühlingshaften Gefühlen seines Erzeugers, und Jonas hatte auch nicht vor, ihn in seine Geheimnisse einzuweihen.
     
    *
     
    Jonas' Herz klopfte aufgeregt, während er den Campus verließ und die Straße entlang zu dem Café ging, das Jessie als Treffpunkt vorgeschlagen hatte. Sie war noch viel hübscher, als er sie in Erinnerung gehabt hatte. Er hätte stundenlang in die dunklen Hexenaugen blicken können, sich in ihnen verlieren, bis sie aufhörten ihn so abweisend zu betrachten wie eben in der Mensa. Wahrscheinlich musste Jessie bei seinem Anblick immer noch an ihre erste Begegnung auf der Party denken.
    Jonas seufzte, als er bei diesem Punkt seiner Überlegungen angelangt war. Im Nachhinein hätte er sich am liebsten in den Allerwertesten getreten für seinen Jähzorn. Das Mädchen musste ihn ja für einen ungehobelten Vandalen halten! Jetzt schämte Jonas sich, besonders, wenn er an Daniels zertrümmerte Gitarre dachte.
    Es wurde wirklich höchste Zeit, dass er sein Leben änderte. Natürlich nicht um dieser Jessica Barnes zu

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