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Mr. Hunderttausend Volt!

Mr. Hunderttausend Volt!

Titel: Mr. Hunderttausend Volt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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komisch. Beinahe wäre er losgelaufen und hätte tatsächlich das gesamte Viehzeug aufgekauft, das hier in den Käfigen saß. Rasch bückte er sich, hob die Tüte auf, die neben ihm auf dem Boden stand, griff hinein und holte einen wunderschönen weißen Stetson heraus, den er Jessica aufs Haar drückte.
    Sie war so verblüfft, dass sie zunächst nicht mal ‚Paff‘ sagen konnte. Vorsichtig, als fürchtete sie, das Ding auf ihrem Kopf könnte explodieren, tastete sie mit den Fingerspitzen über den Filzrand des Hutes. Er fühlte sich ganz weich und angenehm an. Ganz vorsichtig nahm sie ihn schließlich ab und betrachtete ihn von allen Seiten als wäre er ein seltenes oder sündhaft teures Schmuckstück.
    „Er ist wunderschön“, sagte Jessica nach einer Weile, noch immer völlig überwältigt. „Jonas, wo hast du ihn her?“
    Er lächelte geheimnisvoll.
    „Das verrate ich dir nicht.“ Jonas trat näher, nahm Jessica den Hut aus den Händen und setzte ihn ihr wieder auf den roten Schopf. „Es ist ein Erinnerungsgeschenk“, sagte Jonas leise, wobei sein Blick zärtlich über Jessicas Gesicht wanderte. Sie errötete unter diesen Blicken, die sich auf ihrer Haut wie Berührungen anfühlten. „Ich möchte, dass du an mich denkst, wenn du ihn daheim im alten Königreich ansiehst.“
    „Das werde ich bestimmt.“ Jessicas Stimme zitterte vor Erregung. Plötzlich war alles wie in Watte gepackt. Jessie hörte zwar die Stimmen der vielen Besucher, die sich um den Streichelzoo drängten, hörte die Rufe der Händler und die quäkende Musik der Karussells. Aber all diese Geräusche drangen nicht bis in ihr Wahrnehmungsvermögen vor, sondern blieben irgendwo am Rande als ein Geräuschbrei, der in ihren Ohren summte.
    Für Jessica existierten in diesen Sekunden nur noch diese beiden dunkelbraunen Augen, deren Blick sie lähmte und verzauberte. Langsam hob sie die Arme, legte sie um Jonas‘ Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter.
    Als sie ihn küsste, blieb er ganz still stehen. Es ist nur ein Dankeschön-Kuss, redete er sich ein. Das hat nichts mit Liebe oder Erotik zu tun. Aber dann schloss er doch die Augen, um diesen Dank ein bisschen intensiver erleben zu können.
    Jessica fühlte sich herrlich warm und fest an. Er konnte die Konturen ihrer Brüste an seinem Körper spüren, der mit einer Sehnsucht darauf reagierte, die Jonas längst als nicht mehr existierend geglaubt hatte. Er zog Jessica noch ein Stück näher an sich heran, bis sich ihre Hüften berührten. Aufreizend begann Jessie sich an ihm zu bewegen. Es war sinnlich, aufreizend, frivol und einfach wundervoll. Jonas spürte wie seine Lust erwachte, sich sein bester Freund aufrichtete und gegen das enge Jeansgefängnis drängte.
    Nein, mit einem Dankeschönkuss hatten diese Liebkosungen nichts mehr zu tun. Das war pure Erotik und Jonas wusste, dass er nicht mehr die geringste Chance hatte, sich gegen seine Gefühle zu wehren. Jessica war zwar absolut nicht die Frau, auf die er seit Jahren gewartet hatte. Er hatte überhaupt auf keine Frau gewartet und eine neue Beziehung einzugehen, das hatte erst recht nicht auf seinem Lebensplan gestanden. Aber das alles war jetzt vollkommen egal. Genau in diesem Augenblick fühlte Jonas sich jung und stark genug, um Jessica zu halten.
    Warum auch nicht? Sie fand ihn offensichtlich attraktiv. Der Altersunterschied zwischen ihnen schien ihr nichts auszumachen. Gerade drängte sie sich ihm mit einem solchen Verlangen entgegen, dass Jonas wirklich alles um sich herum vergaß. Erst, als Jessica sich plötzlich mit einem Ruck von ihm löste, wurde ihm bewusst, wo er sich zurzeit befand. Einen Moment sah er sich völlig verwirrt um, dann ließ er Jessica endgültig los und trat einen Schritt von ihr zurück.
    „Verzeih“, flüsterte er heiser. „ich wollte diesen Kuss nicht…äh…ich meine, du darfst jetzt nicht denken, dass…“
    „Dass du dir etwas aus mir machst?“, half Jessica ihm auf die Sprünge. „Schade.“ Ihr Lächeln wirkte enttäuscht. „Wirklich, Jonas, denn ich mag dich glaube ich, sehr gerne.“
    „Ja?“ Zwischen freudigem Erstaunen und Misstrauen schwankend blickte Jonas sie an. „Aber ich…“ Er räusperte sich umständlich. „Also, ich bin doch im Gegensatz zu dir…ach, Gott, ich weiß nicht…“ Er war jetzt völlig verwirrt.
    War es denn möglich, dass Jessica seine Gefühle erwiderte? Durfte er tatsächlich daran glauben, oder machte sie sich nur einen Spaß mit ihm? Fand sie es

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