Mr. Hunderttausend Volt!
watschelten sie hin und her und beschlossen schließlich, ein kollektives Bad im Teich zu nehmen.
Kapitel 10
Jessica erwachte am Samstagmorgen vor lauter Vorfreude bereits um halb sechs. Leise, um die frischverliebte Carol und die immer noch heimlich liebende Babsy nicht aus ihren süßen Träumen zu reißen, schlich Jessica sich ins Bad und begann, sich sorgfältig für den kommenden Tag zurechtzumachen.
Nach einer ausgiebigen Dusche legte sie ein dezentes Sommer-Make-up auf und band ihr Haar zu einem kecken Pferdeschwanz zusammen, den sie mit einem bunten Tuch verzierte. Als Outfit wählte sie ein leichtes Top, das viel von ihrer inzwischen tief gebräunten Haut sehen ließ. Dazu ein paar sexy Jeans-Shorts, die gewagt knapp saßen und dazu schicke Schaft-Pumps in Jeans-Optik, die super zu den Shorts passten.
Nachteil dieser Aufmachung war, dass Jessica darin eher wie ein frühreifer Teenager aussah. Aber das Outfit war leicht und luftig und bei den herrschenden Temperaturen konnte man sich unmöglich in mehr Stoff wickeln.
In der Küche bereitete Jessica sich ein kleines Frühstück zu und kochte auch gleich Kaffee für die Freundinnen. Sie gab Leika, die ihr bereits ungeduldig um die Beine strich, ihr Dosenfutter und frisches Wasser und setzte sich dann mit einem Buch auf die Terrasse, um dort auf Jonas Carpenter zu warten.
Er erschien pünktlich auf die Minute. Jessica wäre ihm am liebsten vor lauter Wiedersehensfreude um den Hals gefallen. Aber sie beherrschte sich und versteckte ihre Gefühle hinter einem freundlichen Lächeln.
Jonas hatte seine gediegenen Geschäftsanzüge gegen einen lässigen Freizeitlook eingetauscht, was ihn irgendwie „menschlicher“ machte. Die engen Jeans und das buntbedruckte Shirt verrieten viel von seinem muskulösen Körperbau. Jessica verlor sich einen Moment in dem Anblick seiner breiten Brust, die sich deutlich unter dem Stoff abzeichnete.
Dieser Mann war ungeheuer attraktiv und ahnte es nicht einmal! Jessica ertappte sich bei dem beinahe unbezwingbaren Wunsch, diesen festen, kraftvollen Körper zu berühren. Hastig wandte sie den Blick ab.
„Bist du startbereit?“, erkundigte Jonas sich gut gelaunt.
Jessica nickte nur stumm, weil ihr Herz gerade so heftig schlug, dass es ihr den Atmen nahm. Rasch kletterte sie in den Rover und sah dann zu Jonas hinüber, der hinter das Steuer rutschte.
Durfte ein Mann in diesem Alter noch so unverschämt gut aussehen? Jessica entfuhr unwillkürlich ein kleiner, entsagender Seufzer, womit sie prompt Jonas‘ Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
„Was ist? Hast du keine Lust auf das Rodeo? Möchtest du lieber woanders hin?“
„Nein, nein!“ Sie schüttelte den Kopf so heftig, dass der Pferdeschwanz aufgeregt hüpfte. „Ich freue mich auf das Spektakel. Danke, dass du mich mitnimmst.“
„Danke, dass du mich begleitest“, grinste Jonas und schenkte Jessica ein Lächeln, das einen heißen Schauer über ihren Rücken jagte.
Sie genoss die Fahrt durch das morgendliche Wildpike County. Jetzt, wo die Sonne noch nicht mit ihrer vollen Kraft auf das Land herunterstrahlte, sah alles so frisch und sauber aus. Die Bäume trugen ein leuchtend grünes Blätterkleid, die Dächer der Häuser glänzten im hellen Licht und das Vieh auf den Weiden zupfte zufrieden an dem Gras, auf dem noch Millionen Tautropfen glitzerten.
Ganz Newark schien auf den Beinen zu sein. Jonas hatte Mühe, den Rover durch den dichten Verkehr zu manövrieren und dabei keinen der Fußgänger zu überfahren, die sorglos die Straßenseiten wechselten oder mitten auf der Fahrbahn herumliefen.
Er parkte den Rover auf dem riesigen Parkgelände vor dem Festplatz. Hand in Hand wanderte das Paar anschließend zu dem Truckersnack hinüber, wo sie ein zweites Frühstück einnahmen. Überall, wohin sie sich auch wandten, herrschten Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Straßen der Stadt waren mit bunten Girlanden und Fähnchen geschmückt und rund um den großen Festplatz schaukelten blaue, gelbe und rote Girlanden.
Um Punkt zehn Uhr wurde das große Rodeo mit einem lauten Trompetensolo eröffnet, Zuerst trat eine Countryband auf, die das Publikum mit ihren flotten Songs in Stimmung brachte, dann kamen die Pferdedressuren an die Reihe, bei denen Jessica begeistert Beifall klatschte.
Das Schönste aber war für sie das Truckrennen. Jessica saß auf dem hohen Holzzaun, der die Piste von den Zuschauern trennte und hüpfte aufgeregt darauf herum, während die riesigen Überlandmonster
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