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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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den Sitten und Gebräuchen, der Psychologie und der Philosophie. Es werden danach Parallelen gezogen zwischen dieser Kultur und ihrer Ursprungskultur in Asien und den kulturellen Einflüssen Europas.«
    »Sehr gut, Miss Hua«, sagte Joenes. Nun kannte er sein Thema. Natürlich gab es da immer noch ein paar Schwierigkeiten. Er stammte zum Beispiel von Manituatua mitten im Südpazifik. Der südwestliche Pazifik, wo seines Wissens die Salomo-ninseln, die Marshalinseln und die Karolinen zu finden waren, war ein Gebiet, über das er herzlich 126
    wenig zu berichten wußte. Und von den Kulturen Asiens und Europas, mit denen er Vergleiche anstellen sollte, wußte er überhaupt nichts.
    Das waren entmutigende Perspektiven, doch Joenes war überzeugt, daß er irgendwie mit diesen Schwierigkeiten fertig würde. Und er war von Herzen froh, als die Stunde endlich zu Ende war.
    Er verkündete den Studenten: »Für heute verabschiede ich mich von Ihnen und sage Aloha. Und noch einmal möchte ich bekräftigen: Willkommen an Bord.«
    Mit diesen Worten entließ Joenes seine Klasse.
    Nachdem der Raum sich gelehrt hatte, trat Dekan Fols ein.
    »Springen Sie nicht gleich auf, bitte«, sagte Fols.
    »Dieser Besuch hat keinen offiziellen Charakter, wie man so sagt. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß ich draußen mitgehört habe und von Ihnen voll und ganz überzeugt bin. Sie haben sie tatsächlich auf Ihrer Seite, Joenes. Sie haben sie gefesselt. Ich hatte damit gerechnet, daß Sie vielleicht Schwierigkeiten hätten, denn immerhin hat der größte Teil unserer Basketballmannschaft Ihren Kurs belegt. Aber Sie bewiesen diese innere Festig-keit und Flexibilität, welche den wahren Pädago-gen auszeichnet. Ich kann Ihnen nur gratulieren und prophezeie Ihnen jetzt schon eine lange und erfolgreiche Karriere an unserer Universität.«
    »Vielen Dank, Sir«, brachte Joenes heraus.
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    »Danken Sie mir lieber nicht«, wehrte Fols be-trübt ab. »Meine letzte Vorhersage betraf Baron Professor Moltke, eine Leuchte auf seinem Gebiet der Mathematischen Täuschung. Große Dinge sah ich für ihn voraus, doch der alte Moltke verlor drei Tage nach Semesterbeginn den Verstand und kill-te fünf Mitglieder unseres Football-Teams. In jenem Jahr verloren wir gegen Amherst, und seitdem habe ich meiner Intuition nicht mehr getraut. Aber trotzdem viel Glück, Joenes. Ich bin wahrscheinlich nicht mehr als nur ein Administrator, aber ich weiß sehr wohl, was mir gefällt.«
    Fols nickte aufmunternd und verließ den Hörsaal. Nachdem er eine angemessene Zeit abgewar-tet hatte, verließ auch Joenes die neue Stätte seines Wirkens und begab sich eilends in den Universitätsbuchladen, um die Literatur zu erstehen, die er für seinen Kursus brauchte. Unglücklicherweise war alles ausverkauft, und Joenes mußte günstig-stenfalls eine Woche warten, ehe die gewünschten Titel wieder am Lager wären.
    Joenes suchte nun sein Zimmer auf, legte sich auf sein Bett und dachte über Fols‘ Intuition und Moltkes Irrsinn nach. Er verfluchte das gnadenlo-se Schicksal, welches dafür gesorgt hatte, daß die Studenten ausgerechnet die Bücher aufgekauft hatten, die ihr Lehrer am dringendsten brauchte. Und er versuchte sich auszudenken, was er in der nächsten Stunde machen sollte.
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    Als er beim nächstenmal vor seinen Studenten stand, hatte Joenes eine Inspiration. Er wandte sich an seine Klasse: »Heute werde nicht ich Ihnen etwas beibringen, sondern Sie erzählen mir etwas.
    Und zwar über den Südwestpazifik und seine Kultur. Ich glaube, über dieses Gebiet existieren noch eine ganze Reihe von Vorurteilen. Bevor wir uns nämlich ernsthaft diesem Thema zuwenden, möch-te ich Ihre Meinung über diese Kultur hören. Haben Sie keine Hemmungen, Aussagen aufzustellen, über deren Wahrheitsgehalt Sie sich nicht ganz sicher sind. Im Augenblick geht es mir darum, Ihre Meinung unverblümt und unreflektiert kennenzulernen, so daß wir im Laufe des Kursus diese Vorurteile zurechtrücken können, denn ich weiß jetzt schon, daß wir eine sehr umfangreiche Reorientie-rung vornehmen müssen. Haben wir erst einmal sämtliche Fehlinformationen ausgeräumt und be-richtigt, können wir uns mit frischen Kräften unserer wesentlichen Frage widmen, nämlich diesem Teil der Welt als Brücke zwischen zwei eigenständigen Welten. Ich hoffe, Ihnen ist klar, was ich mir vorstelle. Miss Hua, wären Sie so nett und beginnen jetzt mit der Diskussion?«
    Es gelang Joenes, seine Klasse während der

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