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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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bevölkern!« freute Ptolemy sich.
    »Raffiniert konstruierte Zombies mischen sich unter die Menschen!« sagte Dalton.
    »Phantastische Monster werden in den Meeren schwimmen!« kam es von Manisfree.
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    »Die Menschheit wird mit diesen wundervollen Kreaturen leben, welche sie immer schon ge-fürchtet hat«, sagte Hanley. »Der Vogel Greif und das Einhorn, der Monoceros und die Martikora, der Hippogreif und die Monsterratte, diese und noch viele andere werden unter den Menschen leben. Aberglaube und Angst werden Oberflächlichkeit und Langeweile verdrängen, und der Mut wird wieder zu Ehren kommen, der Mut, den man braucht, um dem Teufel entgegenzutreten. Es wird wieder Glückseligkeit geben, wenn das Einhorn seinen Riesenschädel in den Schoß der Jungfrau bettet, und man ist von Freude erfüllt, wenn das Zwergenvolk den ehrlichen Menschen mit einem Sack Gold belohnt. Der Geizige wird vom Coreo-phagus bestraft, und der Sinnenfrohe muß gewärtig sein, der Inkarnation von Aphrodite Pandemos gegenüberzustehen. Der Mensch wird im Universum nicht mehr länger allein sein, sondern Seite an Seite mit Kreaturen leben, die mindestens ebenso geheimnisvoll sind wie er selbst. Und er wird im Einklang mit den einzigen Regeln leben, die seine Natur akzeptiert – den Regeln, die aus dem Übernatürlichen stammen, welches sich auf der Erde manifestiert hat!«
    Joenes schaute die Professoren an, und ihre Gesichter strahlten vor Glück. In Anbetracht dessen wagte Joenes es gar nicht erst zu fragen, ob die rest-liche Welt wirklich so glücklich daran wäre, wenn 185
    die Prophezeiung der Professoren wirklich einträte, oder ob es nicht sinnvoller wäre, die Welt erst einmal zu fragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellte. Auch gab Joenes nicht seine eigene Überzeugung zum besten, daß nämlich diese Herrschaft des Wunderbaren, Rätselhaften nichts anderes wäre, als eine Tyrannei der von Menschen gemachten Maschinen, die lediglich vorgaukeln sollten, daß es so etwas gibt wie eine übernatürliche Welt. Anstatt göttlich und unfehlbar wären die Maschinen sterblich und jeglichem Irrtum unterworfen, zu dem auch der Mensch fähig ist, und in dieser Hinsicht wären eben jene segensbringenden Maschinen total destruktiv, extrem provozierend und dazu bestimmt, vernichtet zu werden, sobald der Mensch andere Maschinen erfunden hätte, die ihm diese Arbeit abnähmen.
    Aber es war nicht nur Rücksicht auf die Gefüh-le seiner Kollegen, die Joenes davon abhielt, seine Meinung laut kundzutun. Er hatte darüberhinaus richtige Angst, daß diese besessenen Männer ihn vielleicht umbringen könnten, falls er Zweifel an ihren Glaubensinhalten äußerte. Daher schwieg er und grübelte auf der Rückfahrt zur Universität über die Probleme der menschlichen Existenz nach.
    Als man schließlich die Universität erreicht hatte, war Joenes entschlossen, das klösterliche Leben auf dem Campus so bald wie nur irgend möglich hinter sich zu lassen.
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    WIE JOENES DER REGIERUNG BEITRAT
    Erzählt von Ma‘aoa von Samoa Eine Gelegenheit, die Universität zu verlassen, ergab sich in der folgenden Woche, als ein Rekrutie-rungsbeamter der Regierung auf dem Campus auf-tauchte. Dieser Mann hieß Ollin, und sein Titel war der eines Untersekretärs, verantwortlich für den Regierungsnachwuchs. Er war ein kleinwüchsiger Mann von etwa fünfzig Jahren mit kurz geschnit-tenen weißen Haaren und dem zerknautschten Gesicht einer Bulldogge. Er strahlte dynamische Wil-lenskraft aus, und das beeindruckte Joenes über die Maßen.
    Untersekretär Ollin hielt vor dem Lehrpersonal eine kurze Ansprache: »Die meisten von Ihnen kennen mich ja, deshalb will ich Ihre und meine Zeit nicht mit Süßholzraspeln vergeuden. Ich will Sie nur daran erinnern, daß die Regierung talentierte und zuverlässige junge Männer für ihre vielfältigen Abteilungen und Organisationen braucht. Mein Job ist es, solche Männer zu suchen. Jeder Interessent kann mich in Raum 222 in Old Scarmuth finden, den Dekan Fols mir dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat.«
    Joenes folgte der Aufforderung, und Untersekretär Ollin begrüßte ihn voller Herzlichkeit.
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    »Nehmen Sie Platz«, forderte Ollin ihn auf. »Zi-garette? Ein Drink? Freut mich, daß jemand hergefunden hat. Ich dachte schon, ihr Eierköpfe hier draußen in St. Stephen‘s Wood hättet eure eigenen kleinen Rezepte, die Welt zu retten. Ist doch so ‘ne Art mechanisches Monster, nicht wahr?«
    Joenes staunte, daß Ollin über

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