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Mr Monster

Mr Monster

Titel: Mr Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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finden.«
    »Dann bin ich ein Vierjähriger?«
    »Du tust das absichtlich, damit die Menschen Notiz von dir nehmen«, fuhr ich fort. »Du tötest jemanden auf abartige Art und Weise, lässt ihn irgendwo liegen, wo man ihn leicht findet, und damit bringst du dann deine Botschaft unter die Leute.«
    »Warum auf einmal ich und nicht du?«
    »Na gut, dann ich. Egal. Der Killer. Der Mörder will uns etwas sagen: Ich hasse Frauen oder Ich bin besser als ihr oder etwas in der Richtung.«
    »Ich kann tun, was immer ich will.«
    »Genau.«
    Max biss von seinem Sandwich ab. »Aber mit wem redet er dann?«
    »Ich … das weiß ich nicht. Mit allen, würde ich sagen. Mit der Polizei und dem FBI . Wir haben jetzt einen Agenten in der Stadt, der sich professionell mit solchen Themen beschäftigt. Vielleicht redet der Mörder mit ihm.«
    »Und wenn er nun der Clayton-Killer ist?«
    »Die Methoden sind völlig anders«, widersprach ich.
    »Nein, ich meine, wenn er mit dem Clayton-Killer redet?«
    Ich starrte ihn an. Der Clayton-Killer war tot, aber das wusste Max nicht. Niemand wusste es, auch der neue Killer nicht.
    Was, wenn Killer sich so begrüßten: He, ich bin neu hier in der Stadt.
    »Ich werd nicht mehr, sie kommt rüber«, sagte Max.
    »Wer denn?« Ich wagte einen kurzen Blick. Brooke näherte sich unserem Tisch. Das war schon der dritte Blick beim Mittagessen. So viele waren nicht erlaubt. Ich musste meine Regeln so genau wie möglich befolgen, auch wenn sie die Initiative ergriff. Die Regeln waren meine erste und letzte Verteidigung gegen Mr. Monster, und wenn ich einfach tat, was ich wollte, dann hielt er es genauso. Das durfte nicht passieren.
    »Wenn sie fragt, worüber wir reden, dann sag ihr bitte, wir hätten über Autos geredet«, flehte Max.
    Brooke blieb an unserem Tisch stehen. »Hallo, John.«
    »Hallo.« Ich durfte mittags auch nicht weiter mit ihr reden, nachdem ich auf dem Weg zur Cafeteria »Hallo« gesagt hatte.
    »Hast du als Nächstes Englisch?«
    »Ja.« Ich versuchte, so höflich wie möglich zu antworten, und starrte hinter ihr auf die Wand, direkt rechts neben ihrem Gesicht.
    »Mrs. Barlow sagt, wir beginnen mit der gleichen Unterrichtseinheit wie ihr, mit Beowulf und Grendel .«
    »Ja.« Ich hoffte, die Unterhaltung wäre bald vorbei. Um nicht unhöflich zu erscheinen, fügte ich hinzu: »Das klingt wirklich interessant.« Das hätte ich nicht sagen dürfen.
    »Ja«, stimmte Brooke zu. Am Rand meines Gesichtsfelds nahm ich wahr, dass sie lächelte. Ich blickte auf den Tisch, dann heftete ich den Blick über ihrer anderen Schulter an die Wand.
    »Ich dachte, es wäre nett, wenn wir mal darüber reden«, sagte sie. »Unterwegs im Auto und so. Wir sehen uns ja sowieso jeden Tag.«
    »Klar«, antwortete ich. Eigentlich durfte ich nichts zur Unterhaltung beisteuern, aber … was sollte ich tun? »Das hilft uns bestimmt im Unterricht, weil wir ja in verschiedenen Klassen sind.«
    »Genau«, pflichtete Brooke mir bei. »Wir tauschen gegenseitig unsere großartigen Erkenntnisse aus, und dann sind wir in unseren Klassen die Genies.«
    Wieder starrte ich den Tisch an. »Ja, gut.« Bitte, geh doch.
    »Schön«, sagte sie. »Dann sehen wir uns nachher am Auto?«
    »Ja.«
    »Gut, bis dann.« Sie entfernte sich wieder. Endlich.
    Max starrte ihr nach. »Auf Wiedersehen, wundervoller Arsch. Ich werde dich vermissen.« Er wandte sich an mich und applaudierte lautlos. »Das war ja echt brillant. Ich hätte nie gedacht, dass du zu solch romantischen Feinheiten fähig bist.«
    »Was redest du da?« Ich schüttelte gereizt den Kopf, weil alles schieflief, und fühlte mich wie in einem Spinnennetz gefangen.
    »Sie so abblitzen zu lassen«, erläuterte Max. »Wenn das zweitheißeste Mädchen der Schule in solchen Shorts zu mir kommt und mich fragt, ob wir zusammen lernen wollen, dann kann ich nicht so cool bleiben wie du. Ich glaube, niemand auf der ganzen Schule wäre so cool geblieben.«
    »Das zweitheißeste Mädchen?«
    »Sie ist nicht Marci«, sagte Max. »Aber ehrlich, ich bin beeindruckt. Du hast sie um den Finger gewickelt.«
    »Ich weiß nicht, was du damit meinst.«
    »Tu nicht so bescheiden, Kumpel, das ist ein astreiner Plan.« Max lehnte sich zurück und gestikulierte aufgeregt mit beiden Händen. »Du schenkst ihr gerade genug Aufmerksamkeit, um ihr zu zeigen, dass du ein netter Typ bist, und dann ziehst du dich zurück und lässt sie die Lücken füllen. Diese Masche – Ich bin nicht so leicht zu kriegen

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